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ᵇᵃᵇʸ ᵇᵃᵇʸ ᶜᵃⁿ ʸᵒᵘ ˢᵗᵃʸ ᵇᵉᵃᵘᵗⁱᶠᵘˡ ˡⁱᵏᵉ ʸᵒᵘ ᵃʳᵉ
ʳⁱᵍʰᵗ ⁿᵒʷ?
ˢᵒ ᵐʸ ʰᵉᵃʳᵗ ᶜᵃⁿ ʳᵃᶜᵉ ᵉᵛᵉⁿ ᵃᶠᵗᵉʳ ᵗⁱᵐᵉ ᵖᵃˢˢᵉˢ
-Bae Bae

"Hobbies? Ja keine Ahnung... Ich bin nicht wirklich auf sowas gestimmt. Ich stecke zwischen Job und Schlaf-Ess-Rythmus. Da steckt nicht viel drinnen", gebe ich als Antwort auf seine etwas überraschende Frage.

Eigentlich sitze ich gerade auf dem Balkon und rauche meine morgendliche Kippe, nur um den Gedanken an den Stress auf den folgenden Tag ein bisschen einzudämmen.

Ich merke seit ich diese Sucht verfolge, dass es mich von innen auffrisst und es mir die Lebensjahre quasi schon jetzt vor Augen streicht.

Es ist wie, als würde ich mir mit jedem Röhrchen selbst den verhassten Frühtot näher bringen.

Nun sagt aber mal einem Raucher diesen Satz.

Tja, genau.

Einem Süchtigen seine Gewohnheit oder eher schon krankhafte Aneignung zu entziehrn ist quasi unmöglich.

"Was suchst du überhaupt um 5 Uhr draußen? Hast du nicht noch 2 Stunden zu schlafen? Ich würde das nutzen."

Der Kleine legt seine Arme um meine Schultern und umarmt mich von hinten.

Sein charakteristischer Geruch aus Tee znd seinem göttlichen Waschmittel ist für mich ein bisschen wie mein kleines Eldorado geworden.

Dieser Duft lädt zum Loslassen, zum Träumen und Entschwinden vor der Realität ein.

Etwas, das ich wirklich unglaublich einladend finde.

Doch dann mischt sich dieses Paradies mit diesem ekelhaften Geruch der Realität.

Alkohol, Schweiß und sein stockender Atem an meiner Ohr.

Eine Mischung, wie eine Faust in die Magengrube.

Sein folgendes Kichern lässt mich dann völlig auf Alkoholintus schließen.

"Nudel, so empfindlich auf Alkohol? Ich dachte, ich könnte dich mal mit im die Bar nehmen", kommentiere ich sein Verhalten leicht schmunzelnd, doch er gräbt seinen Kopf nur tiefer in mein Flanellhemd.

Das Streifen seiner ausgestoßenen Atemluft an meinem Hals lässt mir eine Gänshaut zurück, die ich aber genieße.

Sobald der Kleine bei mir ist, kann ich abschalten und mich einfach treiben lassen.

Dann brauche ich keinen blendenden Sonnenaufgang hinter Häuserfronten und eine von den Zigaretten, die man schlechthin mit der Straße unter den Balkon und einem Haufen anderem giftigen Dreck gleichsetzen kann.

Nur er zählt in diesen kleinen Momenten, nur ich kann diese innige und intime Umarmung genießen.

Andere Leute, das kann ich mir so vorstellen, würden uns komische Blicke zuwerfen und uns am Ende noch als Schwule abstempeln, eine unmögliche Unterstellung, wenn man bedenkt, dass wir nur gute Freunde sind.

Vielleicht mögen wir uns inniger als die meisten Leute in dieser Zeit von gegenseitiger Kenntnis und Zuneigung, aber das ist nicht runterzusetzen.

"Willst du noch 'nen Tee? Ich hab einen aufgesetzt."

Mit diesen gemurmelten Worten löst er sich wieder sanft von mir und geht wieder rein.

An der Stelle, wo Si Cheng sich vorher breit gemacht hatte, stellt sich jetzt eine Gänsehaut der unwohlen Stimmung auf, die mir durch unsere gerade Trennung wiederkehrt.

●•nine reasons to stay°yuwin•●Where stories live. Discover now