【27】

314 28 14
                                    


ᵈʸᵉ ᵗʰᵉ ʷᵒʳˡᵈ ʷⁱᵗʰ ᶜᵒˡᵒʳˢ ʸᵒᵘ ˡⁱᵏᵉ
-Something new

Das erste Wiedersehen zwischen mir und der zu gut gelaunten Ahin erfolgt genau eine Woche nach dem Zusammenkommen von mir und dem Kleinen.

Sie hockt mit mir auf ihrem Balkon und redet munter von ihrem anstehenden Studium in den USA.

Die Sonne hat mit ihrer Strahlung und Zerstörung unserer Haut endlich ein wenig nachgelassen und tendiert inzwischen tatsächlich auch zur allmählichen Trägheit im Herbst.

Ihre Haare fallen inzwischen in langen Locken über ihre Schultern bis runter zum Bund ihrer Hose und an sich scheint sie in einer Art Wandel zu sein.

Der kleine Regenbogen auf dem engen weißen Croptop greift auf meine gute Stimmung über und ich muss unwillkürlich grinsen beim bloßen Anblick eines verdammten Kleidungsstücks.

Sie wird erwachsen, so wie ich es noch werden muss, obwohl ich jetzt schon 24 bin bald, doch davon meekt man wirklich nichts.

"Ich werde in ein zwei Wochen mit dem Umzug beginnen", meint sie lächelnd und versenkt zielsicher den Eisstiel in meinem Aschenbecher, der so ganz verloren auf dem Boden steht, zwischen den ganzen Blumen.

Sie sind überall.

Wie ein Meer aus Blüten, Stängeln und Blättern, nirgendwo haben die Gewächse noch etwas für den Anblick des Bodens unter ihren Töpfen übrig.

"Ach ja", sie schiebt ihre hellbraunen Haare hinters Ohr. "Wenn ihr wollt, könnt ihr ein paar Blumen haben... Dabei will ich sie ja gar nicht hergeben."

Mit einer traurigen Miene beäugt sie ihre teilweise blühenden Schützlinge in ihren bunten Töpfen, als wäre es das letzte Treffen beider Seiten.

"Da muss ich Si Cheng fragen. Es ist seine Wohnung -noch- und ich will ihm jetzt nicht den ganzen Wohnraum mit Blumen tapezieren. Aber ich werde ihn fragen und auf jeden Fall deinen Vorschlag überbringen."

Ihr Kopf kippt in liebster Miene verständnisvolle zu Seite.

Die langen Haare fallen ihr wieder ins Gesicht und verdecken mir dieses wundervolle Grinsen.

Ahin werde ich sehr vermissen, das wird mir jetzt erst wirklich klar.

Im Großen und Ganzen sind wir doch auch noch nur zwei Punkte, die dich in der großen Masse verlieren, ohne eine Chance auf etwas anderes bekommen zu haben.

▪■□■▪

"Ein Hund, oder was ist das? Einfach so?", frage ich ihn und kann es immer noch nicht richtig glauben, dass der Kleine so einen rießen Flauschball mit vier Beinchen in seinen zitternden Armen hält, auf seine Lippen jedoch ein glückliches Lächeln gemalt, wie die wenige Sonne an einem Regentag.

Ein kurzatmiges Hecheln ist zu hören, die kleine rosa Zunge ist aber kaum zu sehen durch das stark beffelte Maul des kleinen Lebewesens, das sich jetzt versucht aus dem schützenden Griff des Kleinen zu lösen, aber versagt an der eigenen Größe.

"Ja aber auf dem Karton stand doch:
Nimm mich mit."

"Macht es das besser?", schätze ich die Situation mit meiner Sicht der Dinge ironisch ab.

"Mach mal langsam, Schatz", schmollt Si Cheng und lässt den kleinen schlappohrigen Fellball sanft aus seinen Armen auf den Boden gleiten.

Dieser hebt nur seinen Kopf und offenbart nur zwei riesige Knopfaugen, in denen sich mein gestresstes Gesicht spiegelt und dann seine Arme, die sich um meinen Thorso schlingen.

●•nine reasons to stay°yuwin•●Where stories live. Discover now