Überredet

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Schwer atmend kam der zierlich gebaute Omega vor dem Haus an und und trank die letzten Schlücke aus seiner Wasserflasche, die er fest in der Hand hielt und strich die von Schweiß nassen Haare aus seiner Stirn, um sie wieder in den Zopf zu befördern, den er aus den längeren Haaren seines Undercutes gemacht hat.

Schon als er das große Haus betrat, erreichten ihn die Stimmen der anderen Leute, die in den Räumen, die um den Flur liegen, ihren Beschäftigungen nachgingen. Genervt von all den Menschen, wollte er sofort die Treppen nach oben, um sich etwas Ruhe zu gönnen und duschen zu gehen.

Sein Plan wurde gehindert, als sich die ihm so vertraute Frau in dem Weg stellte, "ah Matteo, du kommst genau richtig, das Essen ist fertig".

"Ich muss duschen. Ich hol mir dann was und verzieh mich dann nach oben", mit diesen Worten wollte sich der Kleiner von beiden an der Frau mit den weichen Gesichtszügen vorbei schieben, als diese seufzte.

"Wirst du jemals mit uns am Tisch essen?", leicht tadelnd sah ihn die Ältere ihn an.

"Ich glaube du kennst die Antwort", meinte Matteo grinsend und sprintete die Treppen hoch, bis zum Dachgeschoss, wo sein Zimmer lag. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine schmalen Lippen, als er an das Gespräch von gerade dachte. Der junge Mann hatte wirklich Glück, das er so mit der Luna reden darf. In vielen Rudeln sind Omegas nichts wert und müssen allen höherranigen Mitgliedern folgen und wenn sie frech zur Luna sein würden, würde das bestraft werden.

Zum Glück war das in seinem Rudel nicht so, hier wird er als vollständiges Rudelmitglied angesehen und hat alle Rechte wie die anderen, nur beim Kampftraining darf der zierlich gebaute Mann nicht Teilnehmen, da die Luna meinte dass, das zu gefährlich für ihn sei, da er durch seinen Omega-Rang den anderen körperlich unterlegen wäre.

Der Omega glaubte immer noch das die Luna sich solche Sorgen um ihn machte, da sie seit dem Tod seiner Eltern versuchte die Mutterrolle in seinem Leben zu übernehmen, was der junge Mann nicht zu ließ. Ihm sind zwar seine Schwächen bewusst, aber er benötigt keine Hilfe und deswegen trainiert er regelmäßig alleine, um im Ernstfall sich währen zu können.

Matteo war bewusst das ihm solche Privilegien in einem anderen Rudel nicht zustehen würden, da er dort nicht normal leben könnte und als Haushaltssklave des Rudels gelten würde, so wie viele andere Omegas.

Auf der Treppe kam ihm Liam entgegen, ein gut gebauter junger Mann, der der Sohn der Luna ist und somit der nächste Alpha wird. Die beiden ignorierten sich, so wie es oft im Leben des Omegas war, egal ob in der Schule, oder im Rudel, er wird einfach toleriert und nicht wirklich beachtet, dafür aber auch nicht wegen seiner körperlichen Unterlegenheit fertig gemacht. Was den jungen Mann wirklich wunderte, da am Anfang ein paar Mitschüler versucht haben ihn zu mobben, aber als er die provozierenden Sticheleien ignorierte, wurde es den andren Schülern anscheinend zu langweilig und sie suchten sich jemanden neuen, den sie fertig machen konnten.

Der Omega kam in seinem Zimmer an und ging sofort an das damit verbundene Badezimmer, das war einer Vorteil von diesem Zimmer, es lag ruhig und abgeschottet von allen anderen Zimmer und hatte sein eigenes Badezimmer.

Er öffnete den kleinen Zopf, den er mit den längeren Haaren aus seinen Undercut gemacht hat und sah in den Spiegel. Man sagt zwar immer besonders zu sein ist etwas schönes, aber der Omega würde seine weißen Haare und Wimpern sofort gegen eine normale Haarfarbe tauschen. Nur die Augenbrauen des Weißhaarigen haben einen dunklen Ton, da er vor ein paar Monaten seine Augenbrauen in einen Kosmetiksalon tätowieren ließ, damit seine Haare gefärbt wirkten und nicht natürlich, was sie nun mal waren.

Eigentlich wollte er auch seine Haare färben, aber nachdem die Friseuse gemeint hat, das seine Haare durch den Gendefekt viel zu empfindlich wären und er höchstwahrscheinlich danach mit einer Glatze herum laufen würde, hat Matteo es lieber nur bei den Augenbrauen tätowieren gelassen.

Frustriert seufzend zog sich der Omega aus und stieg unter die Dusche.

Leise schlich der weißhaarigen nach der Dusche nach unten und entdeckte in der Küche ein Teller mit Essen, den wohl die Luna für ihn stehengelassen hat. Glücklich darüber, wollte er ihn sich schnappen und wieder nach oben verschwinden, als plötzlich die Luna hinter ihm stand.

"Warum willst du nie mit uns essen?", fragte die Frau hinter ihm mit einer Stimme, die sowohl wärme, aber auch strenge mit sich brachte.

"Man Luna, du hast mich erschrocken", gespielt übertrieben, greifte der jüngere zu seinem Herzen.

"Du weißt genau du sollst mich Isabell nennen und jetzt antworte", sie verschränkte die Arme und sah den Omega streng an.

"Keine Ahnung, mit anderen Leuten zu reden ist halt nicht mein Ding", antwortet der Jüngere ehrlich.

"Hast du den je ausprobiert ob es dein Ding ist?", fragte die Ältere, in ernster Sorge um den Jüngeren. Dieser zuckte nur mit den Schultern und versuchte ihren Blick auszuweichen.

"Naja, du bist 17 und nicht mein Sohn, ich kann dich dazu nicht zwingen, aber ich fände es sehr schön, würdest du morgen zum Geburtstag von Liam kommen, er wird 18 und das ganze Rudel wird kommen", ein Funke Hoffnung  entstand, das der Jüngere ihre Bitte annehmen  würde.

"Wenn es sein muss", zwar hatte er darauf überhaupt keine Lust, aber Matteo möchte ihr den Wunsch der Luna erfüllen, da sie immer für ihn da war.

"Wirklich? Das ist schön", sie wollte den Kleineren umarmen, aber dieser zuckte zurück.

"Entschuldige, ich habe vergessen das du das nicht magst", leichte Besorgnis spiegelte sich im Gesicht der Rudelführerin.

"Schon gut", meinte der Weißhaarigen und nahm seinen Teller und drückte sich an Isabell vorbei.

Seufzend trauerte der Omega schon jetzt dem Abend nach, den er jetzt mit seinem Rudel verbringen müsse, anstatt seinen, ab Morgen beginnenden, Urlaub zu genießen.

Schön das ihr bei meiner zweiten Story gelandet seit^^ Durch die bestandene Abschlussprüfung habe ich endlich wieder Zeit zum schrieben.

Ein etwas anderer OmegaWhere stories live. Discover now