fifth

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Samstag.

Soojin's pov
Ich hatte nun seit Mittwoch nicht mehr wirklich geschlafen.
Nur immer mal kurz für circa 5 Minuten und das vielleicht insgesamt 3 Mal über den Tag verteilt (Außer das eine mal bei Yoongi).
Ich wusste nicht genau, warum ich nicht schlafen konnte, jedoch war mir klar, dass ich mir in der nächsten Zeit wieder einen Schlafrythmus angewöhnen musste.
Sonst konnte das noch ziemlich unangenehm für mich werden.

Meine tiefen Augenringe bewundernd stand ich vor dem Spiegel in meinem Bad. Meine Augen waren von letzter Nacht noch sehr rot und geschwollen.

Ich schminkte mich eigentlich nie. Ich wusste einfach nicht wozu.
Doch heute tat ich es ausnahmsweise.
Ich verdeckte meine Augenringe, was nichtmal wirklich klappte, da sie einfach schon zu dunkel waren und ich nur einen billigen Drogerie-Concealer besaß.
Dann trug ich mir noch ein wenig Mascara auf und füllte meine Augenbrauen an Stellen aus, wo sie zu hell oder einfach nicht vorhanden waren.

Immer wenn ich mich im Spiegel betrachtete, überlegte ich, wie schön es doch wäre, wenn man sich sein Aussehen aussuchen durfte.
Ich hasste alles an mir.
Mein Gesicht, meine Haare, meinen Körper und vorallem meine Gedankenwelt.
Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich mich zuletzt über etwas gefreut hatte, oder wann ich das letzte Mal ehrlich gelacht hatte.

Da es schon relativ spät war und die Sonne langsam unterging, beschloss ich schon einmal loszulaufen.
Mein Ziel? - Das Dach.

Wie immer trug ich keine langen Sachen, was heute sogar gar nicht mal so schlimm war. Es war eigentlich sogar recht warm.

Auf dem Weg begegnete ich überraschenderweise einigen Menschen, welche betrübt an mir vorbei zogen.
Von weiter weg hörte ich Sirenen und als ich mich umdrehte und hinter mich sah, erkannte ich dann auch ein Blaulicht.
Ein Krankenwagen raste an mir vorbei in die Richtung des verlassenen Hauses, wo, als ich genauer hin sah, ein paar Menschen standen.

Die Atmosphäre wirkte traurig auf mich und ich ahnte schon, was passiert war.
Ich beschleunigte mein Schritttempo.
Auch wenn ich wusste, dass es nicht höflich war zu gaffen, wollte ich unbedingt wissen, wie ein Mensch aussah, nachdem er von solch einer Höhe auf den Boden aufprallte.
Immerhin war es ja eine art Traum von mir, irgendwann genau dies zu tun.

Ich lief an einem Baum vorbei an dem jemand anlehnte, welcher schwarz gekleidet, oder besser gesagt vermummt war.
Kurz darauf wurde ich ruckartig von einer Hand, welche mein Handgelenk dabei fest umklammerte, zurückgerissen.

Erschrocken drehte ich mich um und aus Reflex schlug ich einfach zu.
Ich verpasste demjenigen eine Backpfeife, welche echt gesessen hatte und löste mich aus seinem Griff.
Er zischte auf.
Und genau als er dies tat, bemerkte ich, dass ich diese Stimme kannte.
Yoongi fasste sich an seine Wange und guckte mich mit einem überraschten, schmerzvollen Blick an.
"Ouh..", meinte ich leise.

Er blieb ernst, griff erneut mein Handgelenk und zog mich hinter sich her. Weg von dem Haus.
"Yah! Wo willst du hin?? Lass mich los!", rief ich und versuchte meine Hand von seiner zu entfernen, was jedoch nicht klappte.
"Du gehst da sicher nicht hin. Guck dir sowas nicht an. Glaub mir, du willst das nicht sehen. Das ist nicht gut für dich.. Für niemanden.", sagte er, während wir ziemlich schnell den Weg zurück in Richtung Stadt liefen.
"Yoongi. Lass mich los!", befahl ich.
Er reagierte gar nicht darauf und lief einfach weiter. Jeder Versuch, meine Hand zu befreien, scheiterte.

Irgendwann kamen wir an einem Park an, in dem so gut wie keine Menschen waren. Er setzte sich auf eine Bank und zog mich mit runter.
Außerdem machte er nicht den Eindruck, als würde er meine Hand loslassen wollen.
"Yoongi. Mein Handgelenk tut langsam weh. Nimm jetzt mal deine scheiß Hand da weg!", zischte ich, woraufhin er seine Hand wegzog und scharf die Luft einatmete.

Es entstand eine Stille und ich wusste ehrlich gesagt nicht, warum ich nicht einfach gegangen war.
Er räusperte sich.
"Ehm.. Dein Schlag hat übrigens gesessen.", meinte er und lächle schief. Was wollte er denn jetzt damit bezwecken.
Ich antwortete ihm mit einem kalten, desinteressierten Blick und starrte dann weiter ins Leere.

"Warum genau wolltest du eigentlich so dringend zu dem Haus?", fragte er.
Er versuchte nun also wirklich, ein Gespräch aufzubauen.
Ich überlegte, ob ich ihm antworten sollte. Einerseits ging es ihn ja nichts an. Andererseits.. Was hatte ich schon zu verlieren?

"Ich.. Wollte sehen, wie jemand aussieht, der sich von solch einer Höhe gestürzt hatte.", antwortete ich ihm.
Er nickte.
"Du wolltest also wissen, wie du aussehen könntest.", sprach er genau das aus, was ich nicht unbedingt vor ihm aussprechen wollte. Ich sah ihn überrascht an.
"Ich kenne das.", meinte er nur.

Er musterte mein Gesicht und kniff dabei seine Augen zusammen, so dass sie quasi nur noch ein Schlitz waren.
Dann öffnete er sie wieder.

"Du siehst.. Anders aus.", stellte er fest.
"Ehm. Okay?", sagte ich.
Er musste lächeln - ich nicht.
"Bist du geschminkt?", fragte er.
"Bist du extrem nervig?", konterte ich.

Er musste noch mehr lächeln.
"Sieht hübsch aus.", sagte er und ging sich durch die Haare, während er mich weiterhin ansah.
Ich verdrehte genervt die Augen.
"Ja komm. Spar dir das.", meinte ich nur, stand auf und ging ohne mich noch einmal umzudrehen.

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Hey peeps,
Bin jetzt mit wasmachichhiereigtl in Berlin ^^
Nur noch 3 Tage :333

𝐬𝐮𝐢𝐜𝐢𝐝𝐚𝐥 // 𝐦𝐢𝐧 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐠𝐢 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt