seventh

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Dienstag.

Es war mittlerweile 06:23 Uhr und ich saß, kaum zu glauben, immer noch mit Yoongi auf dem Dach.
Warum auch immer.
Wir saßen schweigend nebeneinander und beobachteten den Sonnenaufgang.
Der Himmel leuchtete in allen möglichen Rot- und Rosatönen auf, während das erste Stückchen der Sonne bereits zusehen war.
Wenn ich mich umdrehte, konnte ich immer noch leicht die Sterne sehen.

Ja, es hatte irgendwann mitten in der Nacht auch mal aufgehört zu regnen.
Und da die Wolken dann verschwanden, kamen die unendlich vielen Sterne hervor, welche man in der Innenstadt nicht wirklich sehen konnte.

Yoongi hatte mir seine viel zu große Jacke gegeben, da ich furchtbar zitterte.
Ich lehnte sie zwar erst ab, jedoch legte er sie dann einfach über meine Schultern und meinte, dass ich schon genug Probleme um mich rum hatte und nicht nun auch noch eine Erkältung am Hals haben musste, welche mich nur noch mehr runterziehen würde.
Ich beließ es dann dabei.

Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie sein Kopf nach vorne viel, woraufhin ich mich umdrehte und feststellte, dass er eingeschlafen war.
Ich überlegte, ob ich ihn jetzt schlafen lassen sollte, oder ihn lieber aufwecken sollte. Entschieden hatte ich mich dann für letzteres.
Die Frage war aber.. Wie sollte ich das am Besten tun?

Ich tippte ihm auf die Schulter, was nicht wirklich viel brachte. Danach wandelte ich das Tippen in ein leichtes und vorsichtiges Schlagen um.
Er brummte genervt.
'Könnte ich sein.', dachte ich mir und musste fast lächeln.

Ohne es bemerkt zuhaben, ließ ich meine Hand auf Yoongis Schulter ruhen.
Genauso wenig bemerkte ich, wie er seinen Kopf hob und mich mittlerweile schon von der Seite ansah. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und zog meine Hand dann schnell weg.

Er musste schmunzeln und fuhr sich erschöpft mit seiner Hand durch die Haare. Dann legte er seinen Kopf in den Nacken und gab ein leidendes Stöhnen von sich.
"Ich sollte echt dringend nach Hause und dort erstmal den Kater ausschlafen. Gott, ich hab echt mal wieder übertrieben.", sagte er und stütze sich auf dem Boden auf, als er aufstand.
Nachdem er einen kurzen Moment einfach nur da stand, um sicher zu gehen, dass er nicht doch gleich umkippen würde, sammelte er die ganzen leeren Flaschen auf und packte sie in eine große Plastiktüte.
Er drehte sich mit einem Fragenden Blick zu mir um.
"Kommst du?", fragte er.
Ich sah ihn verwirrt an.
Er wollte, dass ich mit kam?
"Warum sollte ich?", entgegnete ich ihm. Und da kam die kalte Seite wieder zum Vorschein.

"Tschuldige, aber ich dachte, dass es unhöflich wäre, dich hier einfach sitzen zu lassen.", sagte er, drehte sich um und ging schon zur Tür, als ich mich aufraffte und ihm schnell folgte.

Ich war mir sicher, dass er bemerkt hatte, dass ich hinter ihm war. Er sagte jedoch nichts. Wir liefen den gesamten Weg zusammen (ich lief hinter ihm), bis zu dem Punkt an dem wir in 2 verschiedene Richtungen mussten.
Und das ohne etwas zu sagen.
Als wir an besagter Stelle angekommen waren, wollte er gerade etwas sagen, ich versäumte ihm dies jedoch.

"Hör zu, Yoongi. Es war ganz okay, mal mit jemandem über dieses Thema zu reden, aber ich möchte nicht, dass es zur Gewohnheit wird. Ich möchte generell nicht mehr wirklich eine engere Bindung zu einem Menschen aufbauen.
Also würde ich es für besser halten, wenn wir genau jetzt einen Strich ziehen und das alles einfach wieder vergessen. Es wäre am Besten, wenn du auch meine Nummer löschst und einfach zu dem Zeitpunkt zurückkehrst, bevor wir uns 'kennengelernt' haben.", sprach ich das aus, was mir schon seit letzter Nacht durch den Kopf ging.

Yoongi sah auf den Boden und schien zu überlegen.
Da ich Angst hatte, mich doch noch umzuentscheiden, wollte ich einfach an ihm vorbei gehen.
Er hielt mich jedoch noch gerade so am Ärmel fest.

"Warum?", kam von ihm mit einem leicht enttäuschten Unterton.
Ich drehte mich wieder zu ihm.
"Ich will nicht schon wieder jemanden verlieren, der mir auf irgendeine Art und Weise wichtig geworden ist. Außerdem.. Glaub mir, ich habe eine schreckliche Persönlichkeit. ", antwortete ich ihm und strich seine Hand von meinem Arm und ging ein paar Schritte, bis er mich erneut aufhielt.

"Soojin."
Ich blieb stehen.
"Ich will das aber nicht.", sagte er leise.
Ich drehte mich erneut zu ihm um.
"Ich will das hier nicht jetzt beenden. Du bist einer der wenigen Menschen, mit denen ich klar komme und ich habe das Gefühl, dass ich jemanden wie dich auf jeden Fall nicht gehen lassen sollte. Ich sehe in dir etwas, was mich unglaublich neugierig macht. " Seine Stimme war tief und ruhig, aber man konnte ihm anhören, dass es nicht einfach für ihn war, so etwas laut auszusprechen.
Ich sah ihn leicht geschockt an, kniff meine Augen zusammen, schüttelte meinen Kopf und ging dann, nach zwei gescheiterten Versuchen, wirklich.

Ich konnte und wollte einfach nie wieder jemandem vertrauen und zulassen, dass mir diese Person wichtig wurde.
Denn was fest stand war: Diesen Schmerz, jemanden zu verlieren.. Den wollte ich mit Sicherheit nie wieder spüren müssen.

Ich knallte meine Haustür zu und ließ mich frustriert auf mein Sofa fallen, als ich bemerkte, dass ich immer noch seine Jacke trug.

'Die Zeit bis zu meinem eigenen Tod werde ich in innerer Einsamkeit fristen, jene zurückweisend, die durch meinen Dornenwald zur mir durchdringen wollen, aus Angst zuzugeben, dass alles, was sie dahinter erwartet, nichts weiter als ein zerberstendes, in Hass getränkes tiefschwarzes 🖤 ist. Mein wohlbehütetes Geheimnis. Im Grunde seines Herzens ist jeder allein. Es gibt keine Persönlichkeiten, die zu ergründen ich wünsche. Niemand, in dessen Tränen ich baden und in dessen Lächeln ich schmelzen möchte. Mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, was in meinem Herzen nistet. Festgebissen hat es sich, blutig, zornig, unabänderlich. Ohnehin würde mich niemand verstehen

Ich bin schon vor langer Zeit gestorben.'

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Hey peeps,
Heute ist der letzte Tag der LY Tour in Europa :((
Ich vermisse sie jetzt schon :(
Das war der schönste Tag ever..

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𝐬𝐮𝐢𝐜𝐢𝐝𝐚𝐥 // 𝐦𝐢𝐧 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐠𝐢 Where stories live. Discover now