seventeenth

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Mittwoch.

Soojin's pov
Mit müden Augen blickte ich durch das Fenster, um die Sonne dabei zu beobachten, wie sie aufging.

Ich war zwar eher begeistert vom Mond, aber irgendwie genoss ich es in der letzten Zeit, mich von der Sonne aufwecken zu lassen.

Generell hatte ich das Gefühl, dass sich so einiges in der letzten Zeit geändert hatte.
Vor allem, dass ich mich sehr wohl in Yoongi's Nähe fühlte.
Für meinen Geschmack eventuell ein bisschen zu wohl.

Genau in diesem Moment ertönte ein Knacken und Yoongi betrat das Wohnzimmer.

"Guten Morgen.", sagte er mit einer tiefen Stimme. Ich begrüßte ihn ebenfalls, wandte meinen Blick jedoch nicht vom Fenster ab.

Ich merkte, wie er langsam auf mich zu kam und sich schließlich auf die Rückenlehne der Couch setzte.

"Wie geht's deinem Kopf?", fragte ich, während ich mich nun doch zu ihm drehte.
"Es geht schon wieder. Ich werde mich die nächsten Tage einfach noch ein wenig ausruhen und dann bin ich bestimmt wieder fit.", meinte er und lächelte mich an.

Ich nickte nur und verfiel sofort wieder meiner Gedankenwelt.
Hatte ich mich eventuell schon zu sehr an ihn gewöhnt? Was wenn er mir wirklich fehlen sollte, wenn ich wieder nach Hause ging und ihn nicht mehr so oft sehen würde?

Aus irgendeinem Grund machten mich diese Gedanken wütend auf mich selbst.
Ich wollte nicht von einem Menschen abhängig werden. Ich wollte auf keinen Fall Gefühle hochkommen lassen und mich so stark von jemandem beeinflussen lassen.

Doch direkt nachdem ich mich von Yoongi verabschiedet hatte und in meiner Wohnung angekommen war, fühlte ich mich leer.

Alles war ruhig, ich war alleine. Schon wieder.
Und obwohl ich es gewohnt war, fand ich es dieses Mal viel unangenehmer.
Ich konnte behaupten, dass ich zurück zu ihm wollte.
Jedoch würde ich diesen Gedanken niemals laut aussprechen oder umsetzen.

Ich wollte gerade meine Schuhe ausziehen, als ich eine Nachricht bekam. Also zog ich zuerst mein Handy aus meiner Hosentasche, entsperrte es und öffnete den Chat mit Yoongi, von wem die Nachricht anscheinend war.

>Bist du gut angekommen?

Ja. <

Ich antwortete kurz und eindeutig, da ich gerade vermeiden wollte noch weiter mit ihm zu schreiben. Ich musste mich unbedingt ablenken.

Man konnte mittlerweile mit Sicherheit sagen, dass er mich komplett durcheinander brachte. Das konnte doch nicht wahr sein!

Warum reagierte ich so auf seine Worte,  seine Berührungen und selbst auf seinen Blick?! Er veränderte alles, wirklich alles.

Aber ich wollte das nicht.
Ich wollte ihm nicht vertrauen, keine Emotionale Bindung zu ihm aufbauen.

Mein Gedankengang stoppte plötzlich, als mir klar wurde, dass alles was ich vermeiden wollte schon längst geschehen war.

Ich vertraute ihm.
Daran gab es keine Zweifel.
Aber wie konnte es denn soweit kommen?

Ein weiteres Mal ertönte mein Nachrichtenton.

>Das ist schön.
>Willst du am Samstag mit mir in die Stadt kommen? Ich glaube der Kontakt mit der Außenwelt tut uns beiden mal gut ;)

Ich hatte schon ein "Gerne, wann und wo?" eingetippt, welches ich jedoch wieder löschte.

So wie es aussah, genoss ich die Zeit mit ihm zusammen. Was war jedoch, wenn er auch nur eine weitere Person war, die mich früher oder später zurücklassen würde?
Genau das war es, was mich daran hinderte Kontakt und dann eben auch Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen.
Ich wollte nicht erneut jemanden verlieren.
Das würde ich nicht nochmal durchstehen.

Sollte ich mit ihm darüber reden?
Ich wollte immerhin keine Freundschaft mit ihm anfangen, wenn ich mir nicht sicher sein konnte, ob er es ernst meinte.

Ohne wirklich darüber nachzudenken, scrollte ich durch meine Kontakte auf meinem Handy und tippte auf 'Yoongi'.
Ich realisierte das alles erst, als ich auf den grünen Hörer gedrückt hatte.

Erschrocken wollte ich schnell auflegen, als er jedoch schon abgenommen hatte, verflog dieser Plan.

"Soojin? Was ist los?", ertönte es.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
Viel zu überfordert stammelte ich:

"I-Ich.. weiß es auch n-nicht"

"Red' keinen Mist, du wirst mich doch nicht ohne Grund anrufen. Zumindest so gut kenne ich dich, um das zu wissen."

Ich überlegte kurz, wie ich mich am Besten ausdrücken sollte.
Sowas wie "Hey, ich weiß nicht, ob du das mit uns beiden ernst nimmst, oder mich nur verarschst. Deswegen hab ich dich angerufen. Falls du es nämlich nicht ernst meinst, würde ich jetzt den Kontakt abbrechen.", würde wahrscheinlich eher nicht so nett sein.

"Hallo? Noch da?", riss mich Yoongi aus meinen Gedanken.

"Ehm, ja, sorry. Ich weiß nicht genau, wie ich mich ausdrücken soll..", antwortete ich ihm und wollte direkt weitersprechen, als er jedoch scharf die Luft einzog.

"Falls du mir sagen willst, dass du den Kontakt abbrechen willst, dann spar dir das. Niemals. Das hab ich dir schonmal gesagt. Ich. Lasse. Dich. Nicht. Gehen."

Seine Stimme war eindeutig aufgebracht und ernst, aber auch irgendwie sanft.
Mit dem was er gerade gesagt hatte, hatte er mir nicht nur meine Frage beantwortet, sondern auch noch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

"Nein, Nein.. Eher im Gegenteil.. I-Ich wollte dich eigentlich fragen.. Naja.. Ob du es wirklich.. Ernst meinst? Denn ich-"

"Soll das ein Witz sein?", unterbrach er mich.

"Was? Nein ich-" Ich versuchte es ihm zu erklären, wurde jedoch direkt wieder von ihm unterbrochen.

"Ich dachte, dass ich dir die letzten Tage genug gezeigt habe, wie unglaublich ernst ich es meine. Aber wenn das noch nicht eindeutig genug war...
Ich hole dich am Samstag gegen 19:00 Uhr von dir zu Hause ab.", sagte er noch und legte dann direkt auf, ohne dass ich ihm antworten konnte.

Überrumpelt legte ich mein Handy auf die Kommode vor mir und setzte mich auf den knie-hohen Schuhschrank, wo ich mir nun endlich die Schuhe auszog.

Ich konnte nicht anders, als den restlichen Abend an seine Worte zu denken.

'Ich dachte, dass ich dir die letzten Tage genug gezeigt habe, wie unglaublich ernst ich es meine.'

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Hey peeps,
Ich habs geschafft rechtzeitig ein Kapitel zu schreiben und schreibe jetzt gleich auch noch weiter, weil wasmachichhiereigtl mich sonst killt :)
Lasst gerne eine Bewertung da!

𝐬𝐮𝐢𝐜𝐢𝐝𝐚𝐥 // 𝐦𝐢𝐧 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐠𝐢 Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu