twentyseventh

613 37 28
                                    

Donnerstag.

Soojin's pov
Zwei Tage hatten wir uns nun nicht mehr gesehen und es fühlte sich an, als wären es Wochen gewesen. Auf einmal fühlte ich mich so unglaublich leer ohne ihn in meiner Nähe.

Nicht mal geschrieben oder telefoniert hatten wir. Ich fing langsam an darüber nachzudenken, ob er es sich anders überlegt hatte. Diesen Gedanken schlug ich mir jedoch immer wieder schnell aus dem Kopf. Das konnte ich im Moment echt überhaupt nicht gebrauchen.

Und nein, ich hatte mich natürlich dagegen entschieden, mich mal bei ihm zu melden. Ich war nunmal verdammt dickköpfig.
Und ja, ich wusste, dass es deshalb ziemlich dumm von mir war, mich darüber zu beschweren, dass er sich nicht meldete.

Mein Blick schweifte zu meinem Couchtisch, auf dem ein Brief der Polizei lag, den ich nur kurz geöffnet hatte. Die Personenbeschreibung war das einzige, was mich wirklich interessierte, weiterhelfen tat sie mir jedoch nicht. Es schien sich nämlich um Serientäter zu handeln, also war ich kein spezieller Fall für sie gewesen. Da es nur um den weiteren Verlauf ging und was nun mit den Idioten geschah, entschied ich mich dazu, diesen Brief erst gar nicht weiterzulesen und ihn einfach wegzuwerfen. Immerhin betraf es nicht mich, sondern die Idioten und die gingen mir so ziemlich am Arsch vorbei.

Da ich nun schon ein paar Tage durchgehend in meiner Wohnung rumhing, entschied ich mich dazu, mal etwas an die frische Luft zu gehen. Ich zog mir ein paar Schuhe an und verließ dann die Wohnung.

Als ich vor der Haustür stand, wehte mir ein überraschend warmer Wind durch die Haare. Ich war zwar wie immer ohne Jacke draußen, jedoch war es dieses Mal angenehm. Die ersten Kirschblütenbäume in meiner Straße fingen an zu blühen und ich fühlte mich auf einmal so, als hätte ich unglaublich viel verpasst.

Ich zog mein Handy aus meiner Hosentasche und machte ein Bild von einem der Bäume mit der Sonne im Hintergrund.
Was genau ich gerade fühlte, wusste ich selber nicht. Aber irgendwie.. fühlte ich mich auf einmal so.. lebendig? Zum ersten mal seit Langem fühlte ich mich wieder richtig. Und diese Tatsache machte mir ein wenig Angst. Vielleicht machte mir nicht nur dies Angst, sondern viel mehr die vielen Veränderungen, die mir nun entgegen kommen würden, da ich mich auf Yoongi einließ.
Aber es war definitiv die richtige Entscheidung gewesen.. Das spürte ich.

Plötzlich hatte ich den Drang ihn anzurufen, ihn zu sehen oder zumindest seine Stimme hören zu können und ehe ich mich versah hatte ich schon auf den grünen Hörer unter seinem Kontakt getippt. Er nahm gefühlt nach nichtmal 3 Sekunden ab, weshalb ich nicht schnell genug reagieren konnte, um vorher aufzulegen.

"Soojin? Alles in Ordnung?", kam sofort von ihm. Etwas überrumpelt wollte ich ihm sagen, dass alles okay war, bekam deshalb aber nur ein abgehacktes "Ehh j-ja..", raus, was sich ja nicht unbedingt überzeugt anhörte. "Sicher? Wo bist du? Soll ich kommen?", hakte er weiter nach. Ich atmete einmal tief durch. Ich konnte doch sonst auch normal mit ihm reden, was war nun also mein Problem?
In meinen Gedanken zählte ich bis 3, bevor ich ihm dann in einem vollen Satz antwortete.
"Um ehrlich zu sein.. Ich wollte deine Stimme hören."
Einen Moment war er still, bis ihm ein "Aww" entwich. "Wo bist du gerade?", fragte er dann. "Ehm.. Noch vor meinem Haus. Wieso?", antwortete ich etwas verwirrt.
"Warte da.", meinte er noch und legte dann auch schon auf.

Mir war die maximale Verwirrung in mein Gesicht geschrieben. Ich ließ meine Hand langsam nach unten gleiten. Wollte er jetzt ernsthaft herkommen? Wie süß konnte jemand nur sein..? Oder eher: Warum musste er so süß sein?!

Bis über beide Ohren grinsend lief ich dann zu einer Bank unter einem der Kirschblütenbäume und wartete auf ihn.
Als er nach 15 Minuten immer noch nicht zu sehen war, wollte ich mich gerade aufrichten und mich umschauen, als sich auf einmal zwei Hände von hinten über meine Augen legten.

An dem Kribbeln in meiner Haut erkannte ich sofort, dass es Yoongi sein musste und drehte mich deshalb blitzschnell um, um ihn direkt in eine Umarmung ziehen zu können. "Da hat mich wohl wer sehr vermisst.", schmunzelte er und schloss mich ebenfalls in seine Arme.
Erst wollte ich ihm widersprechen, bemerkte dann aber, dass ich mich da wohl nicht mehr rausreden konnte.

"Was machst du hier so alleine?", fragte er, nachdem er sich von mir gelöst hatte. "Ich wollte einfach mal wieder an die frische Luft.", erklärte ich und fragte ihn daraufhin, ob wir etwas spazieren gehen wollten.
"Schreib mir doch vorher..", schmollte er und griff plötzlich nach meiner Hand. Mich durchfuhr ein kurzer Schock, weshalb ich einen Moment lang sprachlos war. An so etwas würde ich mich wohl nie gewöhnen können.
Yoongi bemerkte meine Reaktion natürlich und musste etwas darüber kichern.
"Lach nicht!", meinte ich und schlug ihm gespielt beleidigt gegen die Schulter. "Mir geht's doch genauso..", lachte er.

Für einen Außenstehenden musste es so aussehen, als wären wir ein frisch verliebtes Paar. Doch.. Was waren wir überhaupt?

"Soojin? Hörst du mir überhaupt zu?", riss Yoongi mich aus meinen Gedanken. "Hm? Sorry, ich war total in meiner eigenen Welt gerade.", meinte ich, woraufhin er besorgt die Augenbrauen in die Höhe zog.
"Nein, nein, alles gut.", beruhigte ich ihn deshalb schnell. "Na gut. Ich habe gefragt, ob wir uns dort vorne was zu essen holen wollen?", wiederholte er sich.
Ich war mir zwar nicht wirklich sicher, ob ich das jetzt gerade konnte, wollte ihn jedoch nicht beunruhigen und stimmte deshalb zu. Er lächelte mich erleichtert an und zog mich in nun schnelleren Schritten mit sich.

Er blieb vor einem Tteok-bokki Stand stehen und blickte fragend zu mir. "Warum nicht?", meinte ich nun woraufhin er uns zweimal Tteok-bokki bestellte. Ich wollte gerade nach ein wenig Kleingeld in meiner Umhängetasche suchen, als Yoongi plötzlich nach meiner Hand griff und sie runter drückte. "Ich bezahle. Das sind gerade mal 6.000₩!", meinte er in einer Tonart, der ich lieber nicht widersprechen wollte, das würde nur in einer sinnlosen Diskussion enden. Also beließ ich es dabei.

Der Mann, der den Stand betrieb, reichte uns jeweils unser Essen, woraufhin wir uns bedankten und dann weiter liefen. Yoongi aß, wie immer, genüsslich, während ich mich gerade mal zu einem Bissen überreden konnte. "Alles gut bei dir?", fragte Yoongi mich auf einmal. "Wenn du keinen Hunger hast, dann musst du nicht essen.", hing er noch dran. "Es tut mir leid.", meinte ich und blickte ihn entschuldigend an. Er blieb stehen, nahm mir mein Essen aus der Hand und schüttete es in seine Schüssel. "Entschuldige dich nicht für sowas, okay?", meinte er und strich mir ein paar Haarsträhnen aus meinem Gesicht.

 "Entschuldige dich nicht für sowas, okay?", meinte er und strich mir ein paar Haarsträhnen aus meinem Gesicht

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

-

wir nähern uns dem ende.. o-o
vielleicht ändere ich meine pläne auch und schreibe noch weiter.. mal gucken;)

über feedback freue ich mich wie immer :*

𝐬𝐮𝐢𝐜𝐢𝐝𝐚𝐥 // 𝐦𝐢𝐧 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐠𝐢 Where stories live. Discover now