twelveth

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Sonntag.

Soojin's pov
Nachdem die Polizei die Einbrecher mit sich genommen hatte und Yoongi in den Krankenwagen gesteckt wurde und dort schon mal untersucht wurde, musste ich schon die ersten Aussagen bei den Beamten machen.

Außerdem hatte ich mich, um bei Yoongi im Krankenwagen mitfahren zu dürfen, als seine Lebensgefährtin ausgegeben.

Nun saß ich seit circa zwei Stunden an der Seite des Krankenbettes und wartete darauf, dass er einen Ton von sich gab.

Ich starrte in die Leere und überlegte:
Wann war Yoongi mir so wichtig geworden?
Und vor allem wie?
Ich kannte ihn ja immer hin noch nicht mal lange.
Lag es daran, dass wir eine ähnliche Geschichte hatten?

Ich wurde aus meiner Gedankenwelt gerissen, als plötzlich jemand nach meiner Hand griff.

Als ich aufsah, bemerkte ich Yoongi's müden Blick auf mir.
Ich legte meine andere Hand zu seiner und meiner und meine Augen wurden voller Besorgnis größer.

"Yoongi! Wie geht's dir? Bist du okay?", war das erste, was aus meinem Mund schoss.
Er zwang sich zu einem Lächeln und blinzelte ein paar Mal.

"Ja, mir geht es gut.", sagte er. Jedoch merkte man ihm an, dass er Schmerzen haben musste.

Er hatte einen dicken Verband um seinen Kopf, da er dort eine große Platzwunde hatte. Zu dem war sein Gesicht komplett Bleich. Noch bleicher als sonst.

"Nur..", brachte er hervor und bekam so meine komplette Aufmerksamkeit.
"Was wäre.. Wenn ich nicht rechtzeitig gekommen wäre..? Ich will mir gar nicht vorstellen, was sie mit dir.. Angestellt hätten..", beendete er den Satz und seine Augen wurden ein wenig wässrig.

"Heyy, alles gut. Tatsache ist, dass mir nichts passiert ist und ich hier bei dir bin. Mir geht es gut!", versuchte ich ihn zu beruhigen und brachte mich krampfhaft zum lächeln.

Er guckte immer noch so besorgt drein, aber änderte dann das Thema.

"Kannst du mir sagen, wie spät es ist?", fragte er.
Ich zog mein Handy aus meiner Jackentasche hervor.
"Es ist 23:32 Uhr.", antwortete ich ihm.
Er schien kurz zu überlegen.

"Warum bist du dann noch hier?", fragte er daraufhin.
Ich guckte ihn erst etwas überrascht an, woraufhin er mir aber deutlich machte, dass er sich über meine Gesellschaft freute.

Auch wenn ich jetzt echt gerne in meinem Bett gelegen hätte, oder wie mein ursprünglicher Plan war, auf dem Dach gesessen hätte, wollte ich ihn auf keinen Fall alleine hier lassen.
Immer hin war es mehr oder weniger meine Schuld, dass er nun hier lag.
Und wenn er das Krankenhaus verlassen würde, müssten wir beide erst mal noch ein paar Aussagen bei der Kriminalpolizei wegen der Körperverletzung machen.

Da viel mir etwas ein, was ich ihn schon die ganze Zeit hatte fragen wollen.

"Warum warst du eigentlich beim Haus?", fragte ich.
Es hatte mich schon seit dem Moment gewundert, als ich in dem Apartment neben ihm saß.

"Ich war auf dem Dach. Und habe dann laute Geräusche von unten gehört. Und dann wollte ich nachgucken, was dort vor sich ging. Gott sei Dank habe ich mich so entschieden.", sagte er und lächelte am Ende. Jedoch sah es diesmal nach einem ehrlichen Lächeln aus.

"Und um ehrlich zu sein, war ich nur auf dem Dach, weil ich gehofft hatte, dass du im Laufe des Abends dort hinkommen würdest.", murmelte er.

Es gab einen Moment der Stille, welchen Yoongi aber brach, als er ein 'Wow...' von sich gab.

Verwirrt sah ich zu ihm herüber.

"Dein Lächeln. Es war so warm und ehrlich. Wow.", schwärmte er schon fast, woraufhin ich stumm auf meine Hände sah.
In diesem Moment bemerkte ich erst, dass diese immer noch Yoongi's Hand umklammerten, woraufhin ich sie sofort weg zog.

"Mian", entwich mir.

Als Yoongi kurz nichts von sich gab und ich wieder zu ihm hochschaute, sah ich, dass er drauf und dran war, einzuschlafen.

Irgendwann, als ich mir wirklich sicher war, dass er schlief, stellte ich mich auf und verließ leise das Zimmer.

Auf dem Nachhauseweg versuchte ich die ganze Zeit meine Gedanken von Yoongi wegzubekommen, woran ich scheiterte.

Was zum Teufel war nur los mit mir, dass ich mich so aus der Bahn werfen ließ?!
Ich hatte doch von Anfang an gesagt, dass ich nie wieder jemandem so viel Vertrauen schenken wollte.

Ich verriet mich quasi gerade selbst, indem ich mein Wort brach.

'Im Kindergarten hatte ich zwei beste Freundeninnen und zwei beste Freunde, von denen einer ein Baum war, den ich Erdbeere genannt habe. Er war ein äußerst dicker, alter Baum und ich habe eine Art Gesicht in seiner Rinde erkannt, einen aufgerissenen Mund und große, runde Augen.
Ich bin immer im Kreis um ihn herumgelaufen, über seine Wurzeln am Boden, seine Rinde mit den Händen berührend, und habe ihm von einer Elfe vorgesungen, die in meiner Vorstellung hoch oben in seinen Ästen saß.'
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Hey peeps,
Happy Halloween euch allen :)

𝐬𝐮𝐢𝐜𝐢𝐝𝐚𝐥 // 𝐦𝐢𝐧 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐠𝐢 Where stories live. Discover now