twentyfourth

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Montag.

Soojin's pov
Überfordert von seinen Worten ließ ich meine Kinnlade etwas herunter sacken. Ich war mir nicht sicher, wie ich reagieren sollte. Mir war längst bewusst, dass zwischen uns seit einiger Zeit eine ganz andere Stimmung herrschte.

Bei niemandem fühlte ich mich so wohl wie bei ihm. Er kannte mich, ohne sich jemals viel erfragt zu haben. Und das wichtigste: Er akzeptierte mich.

Ich hatte nie gedacht, dass ich solche Worte mal gern hören würde. Immerhin war ich ein übelster Einzelgänger. Jedoch mochte ich es komischer Weise, wie er mit mir sprach.

Wenn ich ehrlich war, wollte ich mir das noch nicht ganz eingestehen, aber irgendwann musste wohl der Punkt kommen, an dem ich es akzeptierte.

Und dazu wusste ich genau, dass ich unzufrieden sein würde, falls er damit aufhören würde.
Moment-
Bedeutete das, dass ich gerade zufrieden war?
Glücklich mit der Situation?

Vielleicht wollte ich seine Hilfe nicht annehmen. Nein, nicht 'vielleicht'. Ich wollte sie nicht annehmen. Aber nur nicht, weil ich ihm keine zusätzlichen Schwierigkeiten bereiten wollte.

Wenn ich jemanden an mich ran lassen würde, dann nur ihn.

"Soojin?", hörte ich seine tiefe, kratzige Stimme, die einen unüberhörbaren, besorgten Unterton mit sich brachte.

Ich wollte ihm nicht antworten und ihn erst recht nicht ansehen, denn ich hatte das Gefühl, dass ich anfangen würde zu weinen, sobald ich dies tat.

"Komm schon! Ich überwinde mich schon und sage so etwas übel kitschiges und du antwortest nicht? Das kannst du nicht machen!", schmollte er und zog wie ein kleines Kind an meinem Ärmel.

Ich presste meine Lippen aufeinander.

"Worüber denkst du nach?", fragte er nun und versuchte mich also weiterhin zum Reden zu bringen.

Mein Kopf war wie zugetextet. Zu viele Gedanken trafen dort aufeinander und so entstand ein unglaubliches Gewusel. Doch ein Gedanke.. dominierte alles und schließlich überwand ich meinen Stolz doch noch.

"Darüber, dass ich einen echten Freund gefunden habe. Einen ehrlichen und zuverlässigen, der immer für mich da ist."

Es war für einige Momente still, als Yoongi plötzlich ein leises "Wow", raus platzte.

"Wow?", wiederholte ich ihn fragend.

"Ja. So etwas kam noch nie von dir.. Wow!", meinte er und grinste dabei heftig.

Peinlich berührt drehte ich mich von ihm weg. "Ich mein ja nur.. Du wolltest sogar meinetwegen aufhören zu Essen, weil du mich damit nicht alleine lassen wolltest. Niemand würde so etwas für mich tun.", versuchte ich mich zu rechtfertigten.

"Ich tue so etwas für dich. Und ich würde es auch immer wieder tun.", meinte er und drehte meinen Kopf mit seiner Hand wieder vorsichtig zu sich.

Meine Lippen waren zusammengepresst. Schmunzelnd schüttelte ich langsam meinen Kopf.

"Über was lachst Du?", fragte Yoongi irritiert. "Ach naja.. Ich kann einfach nicht glauben, dass ich dich vor mehreren Wochen nicht ausstehen konnte. So gar nicht. Ich wollte nichts mit dir zu tun haben und auf keinen Fall Kontakt halten." Ich machte eine Pause und ließ ein weiteres schmunzeln raus. "Und jetzt sitzen wir hier. Keinen halben Meter von einander entfernt und reden irgendwelches liebevolles und kitschiges Zeug."

Yoongi senkte seinen Blick auf seine Hände. "Ähm.. A-Also, wenn-"  "Es ist nicht so, als ob es mir nicht gefallen würde. Ich finde es nur lustig, wie sehr du mich durcheinander gebracht hast und ich mich an dich gewöhnt habe.", unterbrach ich ihn.

Sein Kopf schnellte in die Höhe. Mit ungläubigen Augen musterte er meine Mimik und versuchte wahrscheinlich, irgendetwas daraus zu erkennen. Doch wenn es um meinen Gesichtsausdruck ging, war ich wie ein Stein - wie ein verschlossenes Buch.

"Was meinst du damit? Soll das heißen, dass-"  "Wer weiß..", unterbrach ich ihn erneut und streckte mich, sodass gefühlt jeder Knochen in meinem Körper einmal knackte.

Ich richtete mich auf und wollte in mein Badezimmer laufen, als Yoongi mich fest an meinem Handgelenk ergriff und zurück zog.

"Du gehst jetzt nicht weg. Los, setz dich wieder!", forderte er und deutete mit seinem Kopf auf die Couch.

Sein plötzlich so anderer Ton schüchterte mich etwas ein, weshalb ich das tat, was er wollte und setzte mich wieder neben ihn.

Abwartend blickte er mich von der Seite an. "Was ist denn auf einmal?", fragte ich irritiert.
"Du kannst doch nicht einfach so was von dir geben und mich dann so sitzen lassen! Hab ein Herz, Soojin!", jammerte er plötzlich. Das typische, koreanische Aegyo stach hervor, wobei ich bei ihm eigentlich immer gedacht hatte, dass er sich dafür zu stolz war.

Der süße Gesichtsausdruck machte mir ganz schön zu schaffen.. Nur konnte ich ihm nicht mal antworten, da ich selbst nicht wirklich wusste, was ich damit meinte. Musste ich mich denn überhaupt dafür erklären? Konnte ich es nicht einfach so stehen lassen?

"Hör auf so zu schmollen! Das kann man sich ja nicht angucken..", meinte ich mit einem ablenkenden amüsierten Unterton.

"Was, wieso? Kannst du etwa nicht mit meiner niedlichen Seite umgehen?", meinte er neckend, lehnte sich etwas zu mir und grinste mich dabei Yoongi-typisch an.

Ich wollte meine Hand heben, um seinen Kopf leicht nach hinten zu schubsen, als er jedoch erneut nach meinem Handgelenk griff. Sein süßer, lächelnder Hundeblick hatte sich von einer auf die andere Sekunde in ein intensives Starren geändert.

Unsere Gesichter waren keine 30 Zentimeter mehr von einander getrennt, während er immer noch mein Handgelenk festhielt.
Langsam lockerte er seinen Griff und ließ seine Hand zu meiner Wandern, welche er dann miteinander verschenkte und auf seinem Bein ablegte.

"Y-Yoongi..", hauchte ich nur. Mein gesamter Körper kribbelte, als er dann auch noch Anfing mit seinem Daumen meine Hand zu streicheln.

"Pschht..", meinte er nur und musterte erneut mein komplettes Gesicht. Ich musste schlucken.
"Lass mich was ausprobieren..", meinte er mit rauer Stimme, legte vorsichtig seine freie Hand an meine Wange, lehnte sich noch etwas weiter vor und ohne, dass ich reagieren konnte, lagen seine vollen, weichen Lippen plötzlich auf meinen.

-

Ich bin auch mal wieder da heyy..
Meine Schwester tötet mich noch, wenn ich die Story nicht zuende bringe haha, aber so lange geht sie auch gar nicht mehr, deswegen werde ich das wohl noch in 2019 schaffen ups ^^

Lasst gerne Feedback da! :*

𝐬𝐮𝐢𝐜𝐢𝐝𝐚𝐥 // 𝐦𝐢𝐧 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐠𝐢 Where stories live. Discover now