twentyfirst

682 38 44
                                    

Samstag.

Yoongis pov
Ich wurde durch ein Tippen an meiner Schulter geweckt.
Verwirrt und murrend drehte ich mich zu dem Störenfried um, als ich merkte, dass ich mich immer noch im Krankenhaus neben dem Bett von Soojin befand.

Eine Krankenschwester lächelte mich entschuldigend an und zeigte mit ihrer Hand auf das Bett, welches weiter hinten im Zimmer stand.
"Wir haben ein Bett für Sie bezogen. Sie wollten doch hier bleiben, nicht?", meinte sie mit einer ruhigen Stimmenlage.

Ich nickte nur und sah rüber zu Soojin.
Sie gab keinen einzigen Ton von sich und noch hatte sie sich auch so gut wie gar nicht bewegt.

"Sie schläft nur. Gönnen Sie ihr den Schlaf. So wie es aussieht hat sie nämlich nicht nur eine Essstörung, sondern auch eine Schlafstörung.", berichtete die Schwester und ging dann auch schon wieder.

Ich fasste mir an meinen Nacken. Meine Schlafposition war wohl nicht die vorteilhafteste gewesen.

Seufzend stellte ich mich auf und beugte mich über Soojin's bewegungslosen Körper. Das einzige, was ich wahrnahm, war das Heben und Senken ihres Brustkorbs.
Ich legte meine Hand an ihre Wange und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
"Es wird alles wieder gut. Wir schaffen das alles.. Zusammen.", flüsterte ich ihr zu und ging dann auf das andere Bett zu, in welches ich mich erschöpft reinfallen ließ.

Mein Kopf dröhnte wie sonst was und sobald ich die Augen zu machte, fing alles an sich zu drehen.
Ich wagte noch einen letzten Blick auf mein Handy: Es war bereits 01:23 Uhr.

Nach ungefähr 20 weiteren Minuten brachte mich das regelmäßige Piepen von den Geräten hier im Zimmer letztendlich doch noch zum Einschlafen.
-
Ich schreckte hoch, als die Tür laut zu fiel und zwei Ärzte in das Zimmer liefen.

"Schönen guten Morgen Herr Min! Wir würden gerne mit der Visite beginnen.", kündigte sich der eine laut an und blätterte durch die Papiere, die er in seiner Hand hielt.

Ich nickte nur und setzte mich dann aufrecht ins Bett.
"Ist sie schon einmal zwischendurch aufgewacht?", fragte der mit den Papieren und schielte über seine Brille zu mir herüber.

"Nein, ist sie nicht. Jedenfalls habe ich nichts mitbekommen.", antwortete ich nur.

Der Arzt nickte und zog ein Blatt hervor, welches er mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete.
Wollte mir nun noch jemand 'erklären', was sie hatte, obwohl ich es selbst schon lange gewusst hatte? Nun ja.. Bis auf die Schlafstörungen zumindest.

"Also.. Ich gehe davon aus, dass sie über die Essstörung bescheid wissen. Die Frage ist, ob sie eine Therapie in Betracht ziehen. Ich würde ihnen jedoch vorschlagen, das erstmal in Ruhe mit Frau Park zu besprechen." Er machte eine Pause und wartete wohl auf eine Antwort meinerseits.

Ich nickte ihm überlegend zu und fuhr mir durch die Haare.
Park also. Der Typische koreanische Nachname.

Jedenfalls würde Soojin sich nie im Leben für eine Therapie entscheiden, das wusste ich. Niemand würde sie jemals dazu überreden können.

"Des Weiteren konnten wir eine Schlafstörung feststellen. Das kann man jedoch mit Medikamenten und Vermeidung von Stress in den Griff kriegen.", sprach er weiter und legte dann wieder eine Pause für eine Antwort ein.

Stress? Ja, genau.
Es lag ja wohl eher an Ihrem mentalen Zustand. Sicherlich machte sie sich irgendwie auch selbst Stress, jedoch war das bestimmt nicht die Hauptursache.

"Dazu kommt, dass man die Medikamente in Tablettenform nur nach einer festen Mahlzeit zu sich nehmen darf.", hing er noch daran.

Ich musste schmunzeln. Es spielte also alles zusammen. Es war quasi eine Fahrradkette, die nicht funktionierte, sobald ein Teil fehlte:
Ihre Schlafstörungen konnte sie durch Tabletten in den Griff bekommen, die sie aber nur nehmen konnte, wenn sie davor Nahrung zu sich genommen hatte. Das wäre ja eigentlich überhaupt kein Problem, wenn da nicht diese verdammte Essstörung wäre.

"Herr Min?", riss mich der Arzt aus meinen Gedanken.

Ich zuckte zusammen.
"Ehm.. Ja, Entschuldigung."

"Ich sagte gerade, dass sie das alles bitte noch einmal in Ruhe mit Frau Park besprechen sollten. Ich lege ihnen hier einen Informationszettel hin. Hier stehen alle Infos zu den Möglichkeiten drauf, die Sie nun haben.", wiederholte er und verabschiedete sich daraufhin.
So verließen die beiden Ärzte das Zimmer.

Ich fuhr mir mit meinen Händen durchs Gesicht.
Dieses Mädel machte mich fertig.
Ich drückte mich widerwillig hoch und lief zu ihrem Bett rüber.
Dort setzte ich mich auf den daneben stehenden Stuhl und nahm ihre Hand in meine.
Mit meinem Daumen strich ich fast reflexartig sanft über ihren Handrücken.

Meine Augen hatte ich geschlossen, da ich immer noch ziemlich müde war, als ich plötzlich spürte, wie ihre Hand einen leichten Druck auf meine ausübte.

Ich schlug meine Augen überrascht auf. Sie schaute mich müde und leer an, während sie immer wieder schwer blinzelte. Ich stellte mich auf und legte meine andere Hand auf ihre Wange. "Oh Gott sei Dank, Soojin.. Wie geht's dir?", fragte ich in einem erleichterten Ton und lächelte sie besorgt an.

Sie blickte mir etwas verwirrt entgegen. Irgendwie war dort aber ebenfalls noch ein.. verärgerter Unterton in ihrem Blick?

"Mir geht's gut, also kannst du dich jetzt auch wieder von mir entfernen, danke.", meinte sie nur und zog ihre Hand von meiner weg.

'Ich will schlafen. Tabletten. Vergessen. Nicht mehr denken müssen. Gleichgültigkeit. Sollte ich wirklich an dieser Liebe (Anorexia) zugrunde gehen, wenn die Sonne mir ihre Strahlen reicht? Ich kann nicht die Nacht lieben und von der Sonne geliebt werden, weil der Mond einzig sein will und die Sonne... Sie ist mir fremd, irgendwie. Oder doch nur unbekannt?
Würde ich sterben, niemand wäre allzu betrübt.
Niemanden zerfetzt es das Herz zu wissen, dass ich nie wieder meine Augen aufschlüge, niemandem wäre mein Tod auch der steinige.'

-

Omg leude ich bin bäck!
Es tut mir leid, falls ihr auf ein neues Kapitel gewartet habt..
Ist viel passiert in Zwischenzeit und ich hatte dann auch irgendwie keine Lust weiterzuschreiben..
Aber ich werde diese Geschichte jetzt auf jeden Fall zu Ende schreiben!
Und wenn nicht, darf wasmachichhiereigtl mich verhauen :)

Btw: Wer fährt auch nach Paris?? *-*

𝐬𝐮𝐢𝐜𝐢𝐝𝐚𝐥 // 𝐦𝐢𝐧 𝐲𝐨𝐨𝐧𝐠𝐢 Where stories live. Discover now