7.

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Zuhause angekommen, frische ich mein Makeup etwas auf und binde meine langen blonden Haare zusammen.

Ich entscheide mich für ein schlichtes Outfit: eine dunkle Jeans, ein weißes schickes Seidentop und für den Abend eine lockere Strickjacke. Dazu wähle ich eine rosane Chanel-Tasche, rosane schlichte Highheels und etwas goldenen Schmuck.

Als ich fertig bin sind es nur noch knapp zehn Minuten bis Walid kommt und ich bin mittlerweile total aufgeregt. Aufgeregt stelle ich mich ans Fenster, was den positiven Nebeneffekt hat, dass ich gleich abchecken kann, was für einen Wagen er fährt. Ich bin nicht materialistisch, Geld oder teure Geschenke bedeuten mir nichts, aber ich habe eine Schwäche für teure Autos.

Pünktlich um 19 Uhr klingelt es und ich öffne per Knopfdruck unser großes Eingangstor. Schnell laufe ich zur Haustür und schaue gespannt nach draußen.

Reingefahren kommt ein weißer BMW X6. Guten Geschmack hat er also. Ich schnappe meinen Schlüsselbund von der weißen Kommode und gehe nach draußen.

Als ich auf sein Auto zu gehe, bemerke ich, dass sein Kennzeichen witzigerweise M-W-1 ist. Ich habe M-L-1 und Abbas hat M-A-1. Das passt ja schon mal, denke ich grinsend.

Walid steigt sofort aus dem Auto aus, als er mich aus dem Haus kommen sieht. Er öffnet die Beifahrertür und zaubert plötzlich einen riesigen Rosenstrauß aus dem Wagen. Es sind mindestens hundert riesige rote Rosen. Ich strahle Walid begeistert an, der nur verlegen grinste.

Er sieht wahnsinnig gut aus. Er trägt eine graue zerissene Jeans und dazu ein schwarzes Hemd, bei welchem er wieder die Ärmel hochgekrempelt hat.

Walid kommt zögerlich einen Schritt auf mich zu und schließt mich vorsichtig in seine Arme. Ganz lange hält er mich so fest, küsst immer wieder meine Stirn und vergräbt seine Hände in meinen Haaren.

Ich lege meine Hände an seine Brust und lehne meinen Kopf an seine Schulter. "Es tut mir so leid. Bitte verzeih mir. Das wird nie wieder vorkommen", nuschelt er in meine Haare. Ich nicke nur.

Als wir es irgendwann schafften, uns nach dieser innigen Umarmung voneinander zu lösen, steigen wir in Walids Auto und fahren los.

Im Auto ergreift er erneut das Wort: "Lilli, ich will dir das erklären wieso ich so sauer geworden bin und dich angeschrien habe. Mein Benehmen hat einen Grund. Ich bitte dich aber, niemandem davon zu erzählen, da es kaum jemand weiß. Ich habe ja einen jüngeren Bruder, Zeyd. Er ist 23 Jahre alt. Du kennst ihn vielleicht, Abbas kennt ihn auch. Eigentlich sind wir jedoch drei Brüder. Zeyd und ich haben noch einen älteren Bruder, Shayan. Er ist so alt wie Momo, die beiden waren auch zusammen in der Schule.

Shayan hat vor sieben Jahren mit 21 ein Mädchen kennengelernt, Ada. Die Beiden haben sich oft miteinander getroffen, aber Ada hat Shayan immer zappeln lassen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie dann irgendwann zusammen kamen.

Shayan hat alles für sie getan. Er hat ihr Geschenke gemacht, ihr zu ihrem 18. Geburtstag ein Auto gekauft. Er war immer für sie da. Wenn sie Stress zuhause hatte, hat er sie heimlich nachts abgeholt und in seinem Zimmer versteckt.

Ada hat immer auf vernünftig und ehrenvoll gemacht. Sie hat zum Beispiel auch nicht mit ihm geschlafen und Shayan hat das immer akzeptiert und gewartet.

Sie waren dann zwei Jahre zusammen, er war 23 und sie 20 Jahre alt, als er mit unseren Eltern und Zeyd und mir geredet hat, und uns verkündet hat, er wolle um ihre Hand anhalten gehen.

Unser Vater wollte das aber nicht. Er war von Anfang an strikt gegen diese Beziehung und hat immer wieder gesagt, Ada sei nicht gut für Shayan. Aber er war jung, naiv und verliebt und wollte nicht darauf hören.

In meinem Herzen nur duWhere stories live. Discover now