In meinem Herzen nur du

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Das Haus, in dem Walid und Zeyd wohnen, ist weniger als zehn Minuten Fahrt von unserem Haus entfernt. Die Gegend in der es liegt ist schön und ziemlich gehoben. Von der Straße aus ist das Haus, genau wie unseres, nicht einzusehen, da es durch hohe Mauern und ein imposantes Tor abgeschirmt wird.

Ich rufe Walid über die Freisprechanlage meines Autos an und teile ihm mit, dass ich da bin. Wenige Sekunden später öffnet sich das Tor und was ich dann sehe, verschlägt mir die Sprache.

Hinter dem Tor liegt ein riesiges Haus mit flachem Dach und beeindruckend schönem Eingangsbereich. Ich parke mein Auto neben Walids BMW X6, steige aus meinem Auto und sehe Walid, der gerade die Eingangstür öffnet und mir entgegen läuft.

"Willkommen zuhause!", sagt er mit ausladender Geste und küsste mich liebevoll. Wir laufen gemeinsam zur Haustür, wo Walid mir den Vortritt lässt und die Tür hinter mir schließt. Vom Eingangsbereich gelangen wir über einen langen Flur mit hohen Decken in ein riesiges Wohnzimmer, in dem ein junger Mann auf der Couch sitzt, der sich erhebt, als er unsere Stimmen hört und auf uns zu kommt.

Er reicht mir die Hand und heißt mich auf Arabisch mit "Ahlan wa sahlan" willkommen. "Ich bin Zeyd, Walids kleiner Bruder. Bitte fühl dich wie zuhause."

Zeyds Haare sind heller als Walids und zu einem Undercut geschnitten. Er hat einen Vollbart, der etwas dunkler ist als seine Haare und dunkelbraune Augen.

Ich bedanke mich höflich bei ihm und stelle mich ebenfalls vor. Er fragt mich, ob ich gerne das ganze Haus sehen würde, was ich bejahe. Daraufhin gehen wir zuerst in die Küche, die an das Wohnzimmer angrenzt und komplett in schwarz gehalten ist. Sie ist so groß, dass hier auch ein Esstisch mit schwarzen Ledersesseln Platz findet.

In der ersten Etage befinden sich drei Schlafzimmer, ein großes Ankleidezimmer und zwei moderne Badezimmer. Zeyd erklärt: "Das hier ist Walids Schlafzimmer, das ist mein Zimmer und da hinten.." Er stockt und sieht unsicher zu Walid, welcher sagt "Da hinten ist Shayans Zimmer", und nickt seinem kleinen Bruder zu.

Im Dachgeschoss des Hauses haben die Jungs sich einen Fitnessbereich eingerichtet und im Keller finden sich ein Schwimmbad sowie ein kleiner "Kinosaal", in dem sich einige Sofas und Sessel und eine große Leinwand befinden, auf der man Filme schauen oder Playstation spielen kann. Es gibt sogar eine kleine Bar mit einem Kühlschrank voll mit Getränken, einer Popcornmaschine und meinem persönlichen Highlight - einem Snackautomaten.

"Nein? Wie cool ist das denn? Das war immer mein Traum als Kind. Wieso haben wir sowas nicht?", kreische ich begeistert und bringen damit Zeyd und Walid zum Lachen. Zeyd antwortet: "Unserer auch, und als wir uns das nötige Kleingeld erarbeitet hatten, war der Automat das erste, was wir uns gekauft haben, sogar noch bevor wir dieses Haus hatten."

Als wir die kleine Führung beendet haben, gingen wir wieder zurück ins Wohnzimmer und setzen uns auf die Couch. Walid holt uns allen was zu trinken und sagt: "Jetzt ist es 17 Uhr und um 19 Uhr kommen unsere Freunde. Zeyd hat gestern alles eingekauft - Getränke, Fleisch, Brot, Salate, Saucen und auch Dekoration", erzählt er mir.

"Genau. Ich gehe jetzt mal raus und mache draußen alles fertig. Ich hänge die Lichterketten auf, bereite den Grill vor und die Bar. Du kannst ja schon mal Geschirr und Besteck raus bringen und hier drinnen alles vorbereiten", sagt er zu Walid.

Ich begleite Walid in die Küche, wo er sich hinter mich stellt und mich umarmt. Dann fängt er an meinen Hals mit kleinen Küssen zu bedecken. Mein ganzer Körper beginnt zu kribbeln.

"Hör auf!", ermahne ich ihn streng. "Zeig mir lieber wo eure Teller sind." Widerwillig löst er sich von mir und holt Teller und Besteck aus den Küchenschränken, die wir gemeinsam in den Garten bringen.