35.

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Langsam setze ich einen Fuß vor den anderen. Der junge, und zugegebenermaßen ziemlich attraktive, blonde Mann grinst immer noch schelmisch.

Als ich vor ihm stehen bleibe, fragt er frech: "Parkst du immer so? Eigentlich brauchst du dazu meine Erlaubnis."

Ich schaue ihn ernst an, halte seinem bohrenden Blick stand und erwidere trocken: "Achja, wieso? Gehört der Club deinem Vater?"

Die Türsteher lachen laut und auch er kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Nicht ganz, Süße. Der Club gehört mir."

"Oh, Pardon. Stört es dich etwa, wenn ich dort stehe? Dann kannst du meinen Wagen natürlich gerne noch mal umparken", sage ich sarkastisch und wedel mit meinem Aufschlüssel auffordernd vor seinem Gesicht herum.

"Nein, nein, passt schon. Schöne Frauen lässt man nicht durch die Dunkelheit laufen", sagt er mit einem Zwinkern.

"Na dann kann ich ja jetzt rein, oder willst du noch meinen Ausweis kontrollieren?", frage ich frech und sehe ihn herausfordernd an.

"Ja, besser wäre das", antwortet er grinsend. Ich greife in meine Gucci Tasche und zücke mein Portemonnaie. Dann ziehe ich meinen Ausweis raus und halte ihm ihn hin.

Als er gerade den Ausweis nehmen will, ziehe ich ihn blitzschnell zurück und sage direkt: "Ich heiße Lilli. Das war's doch, was du wissen wolltest, oder?"

Wieder lachen alle. Es haben sich immer mehr Leute zu uns gedreht und betrachten unser kleines Schauspiel amüsiert.

Er streckt seine Hand aus und sagt: "Maxim, Freunde dürfen mich aber Max nennen." Ich antworte: "Hallo Maxim, sehr erfreut", und schüttel seine Hand.

"Darf ich jetzt rein, oder muss ich noch eine Opfergabe erbringen?" Er erwidert korkentrocken: "Gute Idee, wie wär's mit deiner Handynummer?"

Ich gehe einen Schritt auf ihn zu, beuge mich vor, sodass ich mit meinem Mund ganz nah an seinem Ohr bin, so als wollte ich flüstern und sage dann laut: "Nicht mal in deinen Träumen!" Dann lasse ich ihn eiskalt stehen und schiebe mich an ihm vorbei in den Club.

Ich gebe meinen schwarzen Mantel an der Garderobe ab und mache mich auf die Suche nach Grace und ihren Freundinnen. Ich entdecke sie an einem Tisch mit zwei weiteren Mädels, die sich mir als Mariella und Aurelie vorstellen. Grace ist ein typisches Eislaufmädchen - blond, zierlich, reich und sehr verwöhnt. Ihre Freundinnen sind genau wie so - nur in brünett.

Ich sage höflich: "Entschuldigt, dass ich so lange gebraucht habe. Ich bin schnell gefahren, aber wurde an der Tür von so einem arroganten Typen aufgehalten."

"Was für ein Typ?", fragt Grace sofort neugierig. "Er hat sich als Maxim vorgestellt", antworte ich emotionslos.

Die Augen der Mädchen weiten sich und Aurelie fragt kreischend: "Maxim? Sexy Maxi? Das ist der Besitzer des Clubs." "Ja, genau das hat er auch behauptet", antworte ich grinsend.

Mariella sagt: "Oh mein Gott, Lilli! Der Typ ist sooo heiß. Ich kenne kein Mädchen in Stuttgart, dass ihm nicht verfallen ist. Wir eingeschlossen." Ich erwidere lachend: "Oh man Mädels! Ich glaube, ihr braucht eine Abkühlung. Ich besorge uns mal was zu trinken."

Ich stehe auf und gehe zur Bar. Als ich gerade etwas zu trinken bestellen will, fasst eine kräftige Hand mich am Oberarm und dreht mich herum.

Vor mir steht kein Geringerer als Maxim. Lächelnd sagt er: "Lilli, wieso mischt du dich denn unter's gemeine Fußvolk? Du hättest mir doch Bescheid sagen können, wenn du etwas brauchst!"

Er dreht sich zum Barkeeper und sagt: "Veit, das ist meine Freundin Lilli, mein Ehrengast aus dem schönen München. Alles was sie bestellt, geht auf mich. Und bitte sag einem der Kellner Bescheid, er möge sich den ganzen Abend ausschließlich um ihren Tisch kümmern."

In meinem Herzen nur duWo Geschichten leben. Entdecke jetzt