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Am nächsten Tag fahren Abbas, Momo und ich noch zu unserem Vater ins Krankenhaus um uns zu verabschieden. Ich lasse ihn nur ungern zurück, auch wenn es ihm schon wieder den Umständen entsprechend gut geht.

Vormittags fährt Momo uns dann direkt vom Krankenhaus zum Flughafen. Ich bin irgendwie traurig schon wieder nachhause zu fliegen. Beirut ist wunderschön und ich bin viel zu selten hier. Ich nehme mir fest vor schon bald wieder zu kommen.

Momo und Abbas laden unsere Koffer aus dem Auto und wir verabschieden uns von unserem ältesten Bruder.

Er drückt mich fest und küsst mich auf die Wange. "Passt auf euch auf und feiert schön deinen Geburtstag."

Ich nicke und sage: "Und du triff dich wieder mit Medina."

Als wir zwei Stunden später im Flugzeug sitzen, frage ich Abbas: "Wollen wir heute noch was machen? Weggehen oder so?"

"Ich wollte mit Younes und Zeyd ins Infinity, komm doch mit. Walid ist bestimmt auch da. Vielleicht kann er sich mal ein wenig frei machen", schlägt Abbas vor. "Okay, Deal!"

Der Flug geht schnell vorbei. Wir holen unsere Koffer und als wir durch die große Ausgangstür laufen traue ich meinen Augen nicht. Hinter der großen Glaswand steht ein bekanntes Gesicht, versteckt hinter mindestens hundert riesigen roten Rosen. Walid.

Ich laufe schnell auf ihn zu und springe ihm in die Arme. Er hebt mich hoch und drückt mich fest an sich.

Ich inhaliere seinen vertrauten Geruch und küsse ihn sehnsüchtig. Er überreicht mir den riesigen Blumenstrauß und sagt leise: "Und du wärst eine Million Rosen mehr wert."

"Hallo, Walid. Hast du mich so vermisst, dass du extra zum Flughafen kommst?", spottet Abbas.

Walid lässt mich los, geht einen Schritt auf Abbas zu und sagt: "Ja Bruder,  endlich bist du wieder da." Die beiden lachen und umarmen sich freundschaftlich.

Ich nehme aus meiner Handtasche meinen Autoschlüssel, da ich vor einigen Tagen ja zum Flughafen gefahren bin und gebe ihn Abbas. "Ich fahre mit Walid, wir treffen uns bei uns, okay?" Er nickt.

Walid nimmt meinen Koffer und ich trage den riesigen Blumenstrauß. Er legt seinen starken Arm um meine Taille und zieht mich ein wenig an sich.

Auf der Fahrt erzähle ich ihm von meinem Vater, dem es schon viel besser geht und wie begeistert er auf meine Studien-Pläne reagiert hat.

Walid berichtet mir von seinen Vorbereitungen für meinen Geburtstag, will aber nicht viel verraten. 

Zuhause treffen wir wieder auf Abbas und entscheiden uns spontan Pizza zu bestellen. Ich lasse die Jungs alleine warten und gehe in der Zeit nach oben um eine ausgiebige Dusche zu nehmen. Ich genieße die Auszeit für mich alleine und lasse mich von dem heißen Wasserstrahl massieren.

Nach dem Duschen creme ich mich ein und föhne meine Haare glatt. Ich ziehe mir eine zerissene blaue Jeans an, ein weißes Shirt und eine beige Lederjacke.

Ich schminke mich dezent und nehme meine beige Gucci Marmont Tasche und meine beigen Valentino Highheels direkt mit nach unten.

Walid und Abbas sind mittlerweile nicht mehr zu zweit, da Younes auch zu ihnen gestoßen ist. Auf dem Tisch steht Abbas' Shisha und eine große Jim Beam Flasche.

Ich ziehe eine Augenbraue hoch, mustere die drei und frage schnippisch: "Ich fahre also, ja?"

Ich begrüße Younes, zeitgleich klingelt es. "Essen!", rufe ich erfreut, da ich riesigen Hunger habe und renne vorfreudig zur Tür.

In meinem Herzen nur duWo Geschichten leben. Entdecke jetzt