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Montag, 25. April

Das lästige Klingeln meines Weckers riss mich aus dem Schlaf und brachte mich dazu panisch aufzuspringen. In Lichtgeschwindigkeit zog ich mich um und sprintete in die Küche, damit ich noch eine Kleinigkeit essen konnte.

Ich wollte doch eigentlich früher bei der Arbeit auftauchen, um einen besseren Eindruck zu machen aber natürlich hatte ich vergessen mir einen Wecker zu stellen und musste mich jetzt wegen meiner Dummheit stressen.

Als ich in die Küche stürmte, bemerkte ich den Braunhaarigen, welcher am Tisch saß. Er schaute konzentriert auf den Laptop vor ihm und tippte etwas ein.

,,Jungkook? Warum bist du schon wach?“.

,,Immer noch“, verbesserte er mich und schaute nicht einmal hoch.

,,Dann eben "warum bist du immer noch wach?" Es ist 6 Uhr morgens“, wollte ich wissen und warf einen Blick auf den Bildschirm seines Laptops.

Ich brauchte eine Weile, ehe ich begriff, dass er sich auf einer Online Dating Seite befand und ein Profil erstellte.

,,Eigenschaften: ehrlich, verständnisvoll, tolerant, zuverlässi- Moment mal...sind das etwa meine Eigenschaften, die du gestern aufgazählt hast?“, fragte ich verwirrt.

,,...Schon möglich“.

,,W-...Unterstehe dich mich auf so einer Seite anzumelden!“.

Ich klappte den Laptop ruckartig zu und umklammerte ihn fest, damit er ihn mir bloß nicht wegnehmen konnte. Wahrscheinlich hätte er es mit Leichtigkeit geschafft mir das Ding abzunehmen, doch er schaute mich nur unschuldig an und hob beide Hände in die Luft.

,,Ich wollte nur helfen“.

,,Aber nicht so!“, bemerkte ich aufgebracht. ,,So verzweifelt bin ich nicht!“.

,,Nein, bist du nicht aber-“.

Mein wütender Blick unterbrach seine Rechtfertigung und brachte ihn zum Seufzen.

,,Es tut mir leid. Ich sollte mich hier nicht einmischen. Das geht mich nichts an“, entschuldigte er sich. ,,Ich meinte es nur gut“.

,,Ich weiß...aber ich krieg das alles alleine hin und zwar ohne mich auf solchen Seiten anmelden zu müssen, okay?“.

Jungkook nickte lächelnd und stand mühsam auf, deutlich müde. ,,Dann gehe ich jetzt mal schlafen“, sagte er und streckte seine Hand aus.

Ich gab ihm den Laptop zurück und schaute ihm hinterher, wie er die Küche bereits im Halbschlaf verließ und die Treppen hinauf ging.

War er etwa nur meinetwegen die ganze Nacht wachgeblieben? Um mir ein Profil auf so einer Seite zu erstellen? Auch wenn ich nicht viel davon hielt, musste ich aufgrund seiner niedlichen Geste trotzdem lächeln.

Ich blickte auf die Uhr, welche über dem Tisch hing und musste feststellen, dass für ein Frühstück keine Zeit mehr blieb. Deshalb schnappte ich mir schnell einen Apfel aus der Obstschale und lief hektisch aus dem Haus, während ich mir die Schuhe anzog und beinahe stolperte.

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Im Krankenhaus angekommen, stieg ich sofort in den Aufzug und wartete ungeduldig darauf, dass die schweren Metalltüren aufgingen.

Jimin war sicherlich schon hier und arbeitete fleißig, um seinen Status als den Liebling zu behalten oder noch besser, zu verbessern. Jeder Arzt liebte ihn und schwärmte immer von ihm, was mich manchmal, zugegebenermaßen, ziemlich eifersüchtig machte. Nur musste ich mir selbst immer wieder eingestehen, dass er ein wirklich ausgezeichneter Mediziner war und es eines Tages weit bringen würde, was ich ihm von ganzem Herzen wünschte. Er war ein wundervoller und hilfsbereiter Mensch, auch wenn er mich manchmal mit seinem Verhalten und vor allem seinen Kommentaren nervte.

Als die Türen endlich aufgingen, sprintete ich mit meinem Apfel im Mund förmlich aus dem Aufzug und rammte dabei jemanden mit meiner Schulter, was leicht schmerzhaft war.

,,Tut mir leid!“, entschuldigte ich mich sofort und blickte der Person in die Augen.

,,Schon okay, ich hätte besser aufpassen sollen. Das war meine Schuld“, erwiderte der dunkelhaarige Mann, der vor mir stand, lächelnd.

Die unangenehme Situation war ganz offensichtlich mein Fehler gewesen, weshalb ich überrascht war als er sich selbst die Schuld gab. Hätte ich vorhin besser aufgepasst, dann wäre das hier wahrscheinlich gar nicht zu Stande gekommen.

,,Das gehört wohl Ihnen“, bemerkte er und zeigte auf den Apfel, der sich nun auf dem Boden befand.

,,Oh...ja. Da rollt wohl gerade mein Frühstück davon“.

Er fing an zu lachen, was seine weißen und perfekten Zähne zum Vorschein brachte. Er war allgemein ziemlich attraktiv und hatte eine selbstbewusste Ausstrahlung, die mich auf gewisse Weise anzog. An seiner Kleidung konnte ich erkennen, dass er ebenfalls im Krankenhaus arbeitete, und zwar in der Kardiologie Abteilung.

,,Jetzt haben Sie meinetwegen nichts zu Essen. Kann ich das möglicherweise mit einem Abendessen wieder gut machen?“, fragte er charmant.

,,Es ist erst morgens. Da wäre ein Abendessen wohl eher unpassend“.

Wieder fing er an zu lachen, hörte jedoch kurz darauf auf und schaute mich hoffnungsvoll an.

Erst jetzt begriff ich seine Anspielung und könnte mich für meine immer wiederkehrende Dummheit ohrfeigen.

,,Oh Sie...Sie meinen ein Abendessen. Abends. Mit Ihnen und mir“.

,,Darauf hatte ich gehofft, ja“, bemerkte er.

Ich willigte ohne weitere Peinlichkeiten zu verursachen ein und verabredete mich mit ihm für heute Abend auf ein Essen in einem Restaurant.

Der Tag schien vielleicht doch nicht so grauenvoll zu werden, wie ich noch vor wenigen Minuten gedacht hatte. Ich war zwar zu spät dran und hatte meinen Apfel fallen lassen, hatte es jedoch geschafft, mich mit einem attraktiven Mann zum Abendessen zu verabreden. 

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Versichert ◃▹ Jeon Jungkook x ReaderWhere stories live. Discover now