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Sonntag, 4. Juli

,,Möchtest du noch etwas? Vielleicht ein Glas Wasser oder ein neues Buch zum Lesen?“, fragte mich Jungkook.

,,Ich komm schon klar, Jungkook. Mir gehts nun viel besser, dank dir“, fing ich an zu lachen.

Seit meiner Leberspende waren nun ganze sechs Wochen vergangen, in denen sich Jungkook jeden einzelnen Tag um mich gekümmert hat.

In dieser Zeit hatte ich meinen Vater zwei Mal zu Gesicht bekommen und das nur in Jisoos Anwesenheit, da sie befürchtete, ich könnte sonst wieder Schuld an einem Anfall sein.

Aufgrund dessen, was kurz vor der Transplantation passiert war, konnte ich es ihr nicht einmal übel nehmen. Sie sorgte sich um unseren Vater und ging keine Risiken ein.

Deshalb hatte sie ihn, nachdem sich sein Zustand stabiliesiert hatte, sofort wieder zurück nach Busan gebracht. Ab und zu telefonierten wir miteinander, um in Kontakt zu bleiben.

Trotzdem würde mein Vater nie wieder ein großer Teil meines Lebens werden aber das wollte ich auch nicht. Ich kam mit allem nun viel besser klar und konzentrierte mich lieber auf meine Zukunft statt auf meine Vergangenheit.

In diesen sechs Wochen hatte ich das Haus nicht verlassen und mein Kopf mit medizinischem Wissen vollgestopf, um nicht hinterherzuhängen.

Jungkook hatte mir ständig neue Bücher besorgt und mir sogar zugehört, als ich aus diesen vorgelesen hatte, obwohl es ihn nicht im geringsten interessierte.

Ich wusste seine Gesellschaft zu schätzen. Vor allem, weil meine Kollegen aufgrund meiner Abwesenheit viel zu tun hatten und Yoongi sich in diesem Zeitraum in einem anderen Land aufhielt, um sich weiter zu bilden.

Also war Jungkook sozusagen mein einziger sozialer Kontakt gewesen, der mich nicht verrückt werden lassen hat. Er hatte sich jeden Tag um mich gesorgt und schien gar nicht mehr damit aufhören zu können.

,,Brauchst du wirklich nichts?“, fragte er deshalb noch einmal nach.

,,Jungkook. Geh arbeiten. Du kommst sonst zu spät und wer soll die Besucher dann bedienen?“.

,,Also gut, ich gehe ja schon. Aber falls was ist, ruf mich an. Ich stelle mein Handy auf laut“, willigte er endlich ein.

Nach einem zufriedenen Lächeln verließ er endlich mein Schlafzimmer und brach in die Bar auf, in welcher er erst seit Kurzem als Barkeeper arbeitete.

Entspannt ließ ich mich auf mein Kissen fallen und schnappte nach meinem Smartphone, das neben mir lag.

Bereits seit Tagen wartete ich auf einen Anruf von Namjoon, damit er mir Bescheid gab, ob ich meiner Arbeit ab morgen wieder nachgehen konnte.

Ungeduldig wälzte ich mich die nächste Stunde in meinem Bett und ging all die Bücher durch, welche ich in den letzten Wochen gelesen hatte.

Meine Konzentration wurde durch das Klingeln der Haustür unterbrochen und ich sprang auf, um nach unten zu stürmen und diese aufzureißen, in der Hoffnung, dass es Namjoon sein würde.

Doch statt dem Chefarzt stand ein schwarzhaariger Mann vor mir und hielt einen Blumenstrauß in der einen Hand, eine Packung Pralinen in der anderen.

,,Yoongi...“.

,,Ist mir die Überraschung gelungen?“, lächelte er leicht.

,,Und wie sie das ist!“, bestätigte ich überglücklich, während ich ihm um den Hals fiel.

Yoongi erwiderte meine Umarmung und küsste mich sanft auf die Lippen, ehe ich ihn herein bat und ihm als erstes die Küche zeigte.

,,Was machst du hier? Ich dachte, du musst noch eine Woche in Daegu bleiben?“, erkundigte ich mich während ich den Blumenstrauß in eine Vase stellte.

,,Ich hab meine Weiterbildung früher als geplant beendet“, erklärte er kurz.

Der Mann umarmte mich von hinten und legte seinen Kopf auf meine Schulter, um meinen Hals zu liebkosen.

,,Außerdem habe ich dich vermisst“, gestand er zwischen den ganzen Küssen, die meine Haut bedeckten.

,,Ach, hast du das?“, kicherte ich und drehte mich zu ihm um.

Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und zog ihn näher zu mir, um unsere Lippen miteinander zu verbinden.

Aus dem sanften und schon beinahe unschuldigen Kuss wurde ein intensiver und verlangender, der in uns beiden Lust weckte.

Yoongi packte mich an der Hüfte und hob mich hoch, um mich auf das Waschbecken zu setzen. Dabei unterbrach er unseren Kuss nicht, ganz im Gegenteil, er vertiefte ihn noch mehr.

Ich spreizte meine Beine, sodass er sich zwischen diese stellen konnte, um so noch näher an mich zu rücken.

,,Geht es dir wieder besser? Ist es okay, wenn wir-“.

,,Zerstör diesen Moment jetzt nicht durch eine Frage, die ich in den letzten Wochen viel zu oft gehört habe“, unterbrach ich ihn flüsternd und schob so seine Zweifel beiseite.

Einige Minuten später landeten wir Arm in Arm auf meinem Bett aber nur noch in Unterwäsche, da sie auf dem Weg nach oben irgendwie verloren gegangen war.

Yoongis rechte Hand fuhr über meinen Arm bis zu meinem Obenschenkel, während die linke mit meinen Haaren spielte.

Er löste sich von mir, um mir in die Augen zu schauen und fragte so schweigend nach, ob das, was wir gerade vorhatten, wirklich in Ordnung für mich sei.

Mir war klar, dass sich die Menschen um mich herum nur Sorgen um mich machten aber langsam ging mir das wirklich auf die Nerven.

Die Operation war nun Wochen her, in denen ich mich ausgeruht und neue Kraft gesammelt hatte. Was jedoch wichtiger war, war der nicht vorhandene Sex in dieser Zeitspanne, den ich jetzt unbedingt brauchte.

Also zog ich Yoongi schweigend zu mir herunter und legte meine Lippen wieder auf seine, nur brachte ich diesmal auch meine Zunge mit ins Spiel, während ich mein Becken an ihn drückte.

Ich konnte seine Lust durch seine Hose spüren und grinste in den Kuss hinein. Mich darauf freuend, was als nächstes passieren würde.

Nur musste dieser Akt ein wenig länger warten, da mein Handy uns in die Quere kam. Selbstverständlich schnappte ich sofort nach diesem und hob ab.

,,Ja? (Y/N) hier“.

,,Namjoon. Hast du grade Zeit?“, ertönte es auf der anderen Seite der Leitung.

,,Ja aber klar!“.

Ich drückte Yoongi sanft weg und sprang auf vor Aufregung.

Der Schwarzhaarige ließ mich los und legte sich auf den Rücken, mich verwirrt anschauend.

,,Es gab eine Versammlung, was dich und deine Arbeit betrifft. Wir haben uns unterhalten und sind zu einer Entscheidung gekommen“, sprach Namjoon weiter.

,,Und?“.

Mein Herz fing vor Aufregung nun regelrecht an zu pochen und ich spannte mich an, ohne es überhaupt zu bemerken.

,,Du kannst deinem Job ab morgen wieder nachgehen aber das ist noch nicht alles“.

,,Du hast morgen deine zweite Solo Operation“, fügte Namjoon hinzu und konnte sich wahrscheinlich denken, wie überglücklich ich gerade war.

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Versichert ◃▹ Jeon Jungkook x ReaderWhere stories live. Discover now