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Nach etwa 20 Minuten hatte ich mir das dunkelblaue, von Jungkook ausgewählte Kleid angezogen und meine Haare in Ordnung gebracht. Ein wenig Make Up verdeckte meine Augenringe und ließ meine Augenlieder schimmern.

Ich stieg in meinen High Heels die Treppe Stufe für Stufe hinunter, bis ich im Wohnzimmer stehen blieb und Jungkook auf der Couch entdeckte, der mal wieder mit seinem Laptop beschäftigt war.

Der junge Mann bemerkte meine Anwesenheit und drehte sich grinsend zu mir um. ,,Eine wirklich gute Wahl“.

,,Jaja, ich hab schon verstanden, du bist ein Modeprofi“, sagte ich augenrollend.

,,Schön, dass du das so schnell eingesehen hast“.

Ich schmunzelte und machte mich auf den Weg in den Flur, um mir eine Jacke zu schnappen, da es abends recht kühl draußen war.

Jungkook sprang über die Couchlehne und stürmte an mir vorbei, nur um meine schwarze Lederjacke vom Haken zu nehmen und sie mir entgegen zu halten. ,,Lass mich dir helfen“.

Ich schob vorsichtig meine Arme durch die Ärmel und ließ zu, dass er mir dabei half, die Jacke anzuziehen.

,,Du siehst toll aus“, sagte er lächelnd und schnappte sich die Autoschlüssel, mit denen er anfing rumzuspielen. Anschließend öffnete er mir die Tür und hielt diese auf, damit ich hinaustreten konnte.

,,Was wird das?“.

,,Ich wollte schon immer mal Chauffeur spielen“, lachte er und zeigte mir, dass ich endlich weitergehen sollte.

Mit einem überraschten Blick trat ich in die Dunkelheit und marschierte vorsichtig den gepflasterten Weg bis zum Auto entlang. ,,Ich kann selbst fahren“.

,,Mit den Dingern, die du da an hast? Nichts für ungut, die sehen hammer aus aber ich befürchte, dass du mit diesen Absätzen nicht viel machen kannst“.

,,Ich bin Ärztin, ich kriege so einiges hin“.

,,Heute bist du keine Ärztin, sondern eine Frau, die eine Verabredung hat. Und so wie ich dich mittlerweile kenne, wird irgendwas schief laufen, wenn du dir von mir nicht helfen lässt“, sagte er grinsend.

Was sollte das denn jetzt bedeuten? Wollte er mir etwa damit sagen, dass ich nicht Imstande bin, selbst klar zu kommen?

,,Jetzt steig endlich ein, du bist so schon zu spät“, forderte er mich auf.

Nach einigen Minuten voller Diskussion, wer denn jetzt fahren sollte, gab ich auf und überließ ihm das Steuer. Hätte ich noch weitere Argumente geliefert, dann ständen wir noch die halbe Nacht vor dem Haus und würden uns gegenseitig womöglich sogar umbringen.

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,,Danke für deine Hilfe“, bedankte ich mich und stieg aus dem Auto, das Jungkook vor dem Eingang des Restaurants geparkt hatte.

,,Da habe ich ja doch noch mein verdientes "Danke" bekommen“, sagte er lachend und öffnete das Beifahrerfenster. ,,Viel Glück!“.

Ich lächelte und sah auch schon kurz darauf mein Auto davon fahren, was für mich ein Zeichen war, das Gebäude zu betreten.

Als ich eintrat, stieg mir sofort der Geruch von Fleisch in die Nase und ich bekam automatisch Hunger. Ich hatte seit Stunden nicht gegessen und konnte nur hoffen, dass mein Magen es noch ein wenig länger aushalten würde.

Mit einem suchenden Blick marschierte ich durch das Restaurant und schaute mich nach einem schwarzhaarigen Mann um, den ich auch sofort entdeckte, da er seine Hand hob und mir zeigte, dass ich herkommen sollte.

Während ich auf den Tisch, an dem er saß, zuging, stand er auf und verbeugte sich.

,,Schön, dass Sie es geschafft haben“, begrüßte er mich.

,,Entschuldigen Sie vielmals die Verspätung. Es gab...Differenzen“.

,,Kein Problem. Ich warte nicht lange“, bemerkte er und schob meinen Stuhl zurecht als ich mich hinsetzte.

Nun konnte ich mich in Ruhe ein wenig umschauen und musste feststellen, dass das Restaurant nicht gerade billig war. Das Dach bestand aus dickem Glas, was die Sicht in den Himmel ermöglichte und an den Wänden hingen bekannte Bilder, dessen Bilderrahmen aus Gold waren. Der Boden glänzte so stark, dass man sein Spiegelbild darin erkennen konnte und die Menschen waren so schick gekleidet, dass ich mich irgendwie unpassend fühlte.

,,Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt“, holte mich der Dunkelhaarige aus meinen Gedanken. ,,Ich bin Min Yoongi“.

,,(Y/N), freut mich sehr. Sie arbeiten ebenfalls im Krankenhaus, stimmts? Wie kommt es, dass wir uns noch nie zuvor begegnet sind?“.

Natürlich war mir klar, dass das Krankenhaus riesig war und die Chancen sich zu begegnen nicht gerade groß waren. Doch ich war mir sicher, dass mir so ein hübsches Gesicht auf den Fluren aufgefallen wäre.

,,Ich bin erst seit kurzem hergezogen, um genau zu sein vor 2 Tagen. Ich komme ursprünglich aus Daegu“, erklärte er.

Seine Stimme war so angenehm und beruhigend, dass ich mich sofort entspannte und wohler fühlte.

,,Und jetzt möchten Sie bei uns arbeiten?“, fragte ich lächelnd.

,,So sieht es aus“, bestätigte er. ,,Wie wärs, wenn wir das ganze "Sie" lassen und auf "Du" übergehen?“.

,,Genau das wollte ich auch gerade vorschlagen“.

Wir lachten kurz und bauten intensiven Blickkontakt auf, welcher jedoch vom Kellner, der unsere Bestellung aufnehmen wollte, unterbrochen wurde.

Yoongi bestellte für uns beide zwei verschiedene Gerichte und eine Flasche Wein, die ich jedoch ablehnen musste.

,,Tut mir leid, ich habe Bereitschaftsdienst“, entschuldigte ich mich.

,,Verstehe...wie wärs dann mit-“.

Sein unausgesprochenes Angebot wurde durch das Piepen meines Pagers unterbrochen. Wie sagt man so schön? "Wenn man vom Teufel spricht".

Ich schaute auf meinen Pager und stellte fest, dass es ein Notfall war und ich dringend ins Krankenhaus musste.

,,Tut mir so leid! Ich-“.

,,Schon okay. Die Pflicht ruft“, unterbrach er mich und setzte ein Lächeln auf. ,,Wissen Sie- ich meine, weißt du, wie du ins Krankenhaus kommst?“.

,,Ich rufe mir ein Taxi“.

Hastig stand ich auf und schnappte mir mein Handy, um so schnell wie möglich ein Taxi zu rufen.

,,Ich kann dich fahren“.

,,Das ist wirklich nicht nötig. Das Taxi wird in zwei Minuten hier sein“, bemerkte ich. ,,Es tut mir unendlich leid, dass ich unsere Verabredung unterbreche!“, entschuldigte ich mich und stürmte aus dem Gebäude, wobei mich alle Menschen komisch ansahen.

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Versichert ◃▹ Jeon Jungkook x ReaderΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα