32. Zweiunddreißig

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Grayson

Noch 4 Tage.
Weniger als eine Woche musste ich noch mit meinen Nerven ringen um endlich wieder die Prinzessin beschützen zu können. Ich vertraute sehr auf Noah und darauf, dass er Matthew stets im Auge behielt.
Trotzdem kam ich nicht um den Gedanken herum, dass sich der Prinz jederzeit seinen eigenen Weg zu Kaia beschaffen konnte, weswegen mich meine innere Unruhe jeden Abend förmlich zerfraß.

Ich zog meine dicke Bettdecke bis über meine Schultern und wälzte mich unruhig in meinem Bett, bis meine Augen nicht mehr in die Dunkelheit starren konnten, sondern sich nach einiger Zeit von selbst schlossen.
Seitdem es zwischen Kaia und mir ernster wurde, sie sich über meine Gefühle für sie sicher sein konnte, kam es nicht selten vor, dass sie sich abends in mein Zimmer verirrte und die Nacht in meinem Bett verbrachte. Es fühlte sich gut an, mich daran zurück zu erinnern, wie sie schon einige Male nicht die Finger von mir lassen wollte, weshalb es mich viel Überzeugungskraft kostete, sie davon abzuhalten, zu weit zu gehen. Auch wenn es selbst mir ehrlicherweise manchmal nicht leicht fiel, ihren schönen, erhitzten Körper von mir zu drücken, wollte ich keinesfalls, dass sie irgendwas überstürzte.

Einfach aus dem Grund, da ich wusste, dass Kaia nicht viel Erfahrung mit Männern gemacht hatte und, dass ich sie eines Tages alleine hier zurücklassen musste.

Mein Körper entspannte sich und wurde von dieser angenehmen Wärme erfüllt, die mich zwar verstärkt schläfrig machte, mein Gehör jedoch aufhorchen ließ, als der Griff meiner Tür langsam nach unten gedrückt wurde und sie sich mit einem linden Quietschen öffnete, und wieder schloss.
Nackte Füße tapsten durch mein Zimmer und hielten direkt vor meinem Bett.

Meine Lider blieben ununterbrochen geschlossen. Eine Zeit lang war es still, wie als würde dieser Eindringlich zögern oder sogar überlegen wieder umzudrehen, was mir die Möglichkeit verschaffte im Kopf darüber nachzudenken, wer mir hier gerade die Ehre verschaffte.
Darüber, dass es sich um eine Frau handelte, war ich mir auf jeden Fall sicher.
Die Schritte der Gestalt waren viel zu sanft und geschmeidig, um sie einem Mann zuordnen zu können.
Erst als sich das Bett an meinem Rücken um wenige Zentimeter senkte, erschien sofort ein Name in meinem Kopf.

Kaia

Es war nicht unmöglich. Es hätte viele Gründe geben können, um die Reise frühzeitig abzubrechen und wieder zurück nach Norwegen zu kehren.

Eine kleine, weiche Hand schob sich unter meine Bettdecke und berührte die freiliegende Haut an meinem Rücken. Als sie zu spüren schien, wie schnell sich eine Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitete, legte ihr Körper sich nahe an meinen.

Ihr warmer Atem strich über meinen Nacken und die Finger, die eben noch langgezogene Muster an meinem Rücken malten, wanderten zu meinem nackten Bauch, wodurch sich ein kurzer Arm um meine Taille legte und sich ihr Oberkörper an mich drückte.

Nur eine dünne Stoff schicht, wahrscheinlich ein Shirt das sie trug, trennte ihre Haut von Meiner und bei dem Gedanken ihrer leichten Bekleidung, fing es in meinem Magen an zu prickeln.

Durch ihre ruhige Atmung pressten sich ihre Brüste mehr an meine Schultern und spätestens als ich tief durchatmete, wusste ich, dass es sich hier nicht um Kaia handelte.

Der Geruch des Shampoos meiner Prinzessin war unverwechselbar.
Ein süßer Duft von Rosen, der bei jedem Atemzug einen Schalter in meinem Kopf umlegte.

Diese Frau hier hingegen roch intensiv nach Zimt und Vanille. Ausserdem war ihr Körper kurviger und um einen Hauch fülliger als der von Kaia.

Schnell drehte ich mich zu Liliana um und rollte mich über ihren schreckhaften Körper.
Verwundert blickte sie zu mir hoch und als ich schmunzelnd ihre Locken aus ihrem Gesicht strich, fing sie an erleichtert zu lächeln.
"Ich dachte schon du wärst ein Auftragskiller und würdest jeden Moment dafür sorgen, dass mein Herz aufhört zu schlagen", sagte ich.

Royal Liar Where stories live. Discover now