8 | Mission: Handy

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»Wir schauen mal auf die gebotenen Debitorennummern. Kann mir jemand sagen, wie die passende Nummer lautet?« Es war Montag, die erste Stunde und hier saß ich. Warum genau hatte ich BWL als Studienfach gewählt?

Die Person vor mir holte ihr Handy raus und begann etwas darauf zu Tippen. Wie gerne ich dies ebenfalls machen wollte, doch mein Handy war immer noch nicht aufgetaucht.

Ein ganzes Wochenende war ich nun also auf mein MacBook angewiesen. Zwar konnte dieser genauso viel wie mein geliebter, kleiner, Computer, doch war es um einiges unhandlicher. Sehr sogar.

Ein Vorteil hatte das Ganze: Keine dummen Nachrichten von Mister -S.

Apropos Nachrichten; einer der Langweiler – wie ich meine Studentenkollegen liebevoll nannte – hatte sein Handy nicht auf Stumm gestellt und der Ton einer angekommenen Nachricht hallte im ganzen Saal wider.

Streng schaute unsere Lehrerin an, doch widmete ihre Aufmerksamkeit schnell wieder ihrem Laptop, welcher für das Bild sorgte, welches vom Visual Projektor an eine weiße Wand projektiert wurde. Ein erneuter Ton erschien. Hinzu kommt noch dieses allbekannt, sehr motivierte, Vibrieren – welches klang, als wäre das Handy direkt auf einem Holztisch gelegen.

»Wenn manche schon in meinem Unterricht nicht aufpassen wollt, dann stört wenigstens nicht die, die es wollen!«, fuhr uns die Lehrerin an und schob sich eine dunkle Haarsträhne hinter ihr Ohr. Ein erneuter Klang füllte den Raum. Man konnte schon wortwörtlich sehen, wie sich das Gesicht der Lehrerin immer roter färbte.

»Wessen Telefon das auch immer war, möge es mir jetzt unverzüglich vorbringen!«, keifte die alte Frau los.

Jade und ich mussten uns ein Lachen verkneifen. Da nach kurzer Zeit immer noch keiner Anstalt gemacht hatte, um sein Handy vor zu lege befahl sie uns, als Strafe alle aufzustehen.

»Telefon vor. Jetzt!«

Da immer noch keiner vorging, blickte ich genervt in die Menschenmasse. Erfüllt dieser alten Frau doch ihr, scheinbar, einziges Problem!

Auch Jade ließ ihren Kopf in den Nacken fallen.Erneut begann sie mich zu schlagen. »Aua, warum schlägt mich jeder?«, zischte ich leicht genervt – doch meine Freundin interessierte dies nicht sonderlich.

Ihr blick deutete an die Decke. Also ließ ich ergeben meinen Kopf nach oben blicken und begann, den Klos in meinem Hals hinunter zu schlucken.

»Sag nicht, dass das meins ist«, nuschelte ich erschrocken und legte meinen Kopf noch weiter nach hinten.

»Doch, ich erkenne den Kratzer auf dem Display von hier. Um wie viel wetten wir, dass das -S gemacht hat?«, meine Jade und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter.

Mein geliebtes Handy klebte ganz hinten an der Decke und blinkte auf, als eine erneute Nachricht ankam. Wie vermutet kam der Ton von meiner geliebten, kleinen Maschine. Jade blickte mich plötzlich grinsend an.

»Lust auf eine Mission?« Ich begann zu nicken.

»Mission: Handy von der Decke holen!« Erfreut schlug ich bei ihr ein und kassierte einen strengen Blick von der alten Dame.

Als wir uns wieder auf die ungemütlichen Stühle setzten durften, begannen Jade und ich zu überlegen, wie wir mein Handy von der Decke bekommen sollten. Zwar könnten wir warten, bis alle den Raum verlassen haben und dann mit einer Leiter mein Handy runterholen, doch das wäre langweilig.

Ich drehte mich um und zu meiner Überraschung, saßen in der hintersten Reihe Namjoon, Jin und Taehyung. Ich machte mit einer Kopfbewegung Jade auf die drei aufmerksam. Sie verstand, was ich vorhatte und nickte einverstanden. So kam es, dass ich leise wie nur möglich mich von meinem Platz erhob.

𝐁𝐚𝐧𝐠𝐭𝐚𝐧 𝐄𝐬𝐜𝐚𝐩𝐞𝐬 | BTS FF | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt