28 | Die Spuren der Wahrheit

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»Die waren zu zweit.«

Unbedacht drehte ich mich um und starrte Yoongi an, welcher gerade sein Shirt runterzog.

Das war knapp. Ich sollte vor meinen Handlungen erst nachdenken. Ja, das hätte sich angeboten.

»Sorry, hier gibt es nicht viel zu sehen.«
Meinte Yoongi - zu meiner Überraschung gut gelaunt und warf die Schuluniform auf einen Stuhl, von dem sich eine große Staubwolke verabschiedete. Hat er sich gerade selbst gedisst?

»Zu zweit?«

Er nickte und dehnte seine Arme. Seine blonden Haare lagen dank der Perücke unordentlich auf seinem Kopf herum, doch er machte keinen Anschein, dies ändern zu wollen.
»Eine Frau und ein Mann.«

»Miso und Ji-Ho? Denkst du, es waren die Beiden?«

Yoongi zuckte nur mit deinen Schultern und ging auf die morsche Tür zu.

»Sie trugen Masken.« Die Tür öffnete sich mit lauten Tönen und vorsichtig lugte ich durch die Öffnung hindurch. Und wie ich sah, sah ich nichts.

Schwaches Licht beleuchtete einen schmalen Gang, welcher sich auf der anderen Seite der Tür befand. Mehr gab es nicht.

»Die Zwei sind hier durch gegangen«, meinte er nur leise und bewegte sich langsam durch die Tür hindurch.

Ich musste mich entscheiden. Wollte ich entweder denselben Weg zurück gehen, denn ich auch gekommen war oder mit Yoongi gehen, bei dem ich mir nicht sicher sein konnte, dass es dort auch sicher war. Verstand man meine Logik? Bestimmt.

Ach, was soll's, dachte ich mir und folgte dem Älteren.

Viel gab es in diesem Gang, wie gesagt, nicht. Er war breit genug, dass eine große, runde Lampe reinpasste, doch zu schmal, für das, dass Yoongi und ich nebeneinander laufen hätten können.
Solange dieser aber keine spastischen Bewegungen nach hinten machte, hatte ich damit kein Problem.

»Also«, begann ich zögerlich, »haben die dich zu zweit durch den kleinen Gang, dort oben, gezogen?«

Schon allein, wenn ich an die heimtückischen Nägel und Schrauben dachte, welche mir kleine Risse in die Haut zufügen wollten, tat alles weh. Ich war nicht gegen Tetanus geimpft - das hätte also tödlich enden können.

Doch ich denke mal nicht, dass S einen von uns tot sehen will.

Unerwarteter Weise blieb Yoongi vor mir stehen und griff nach meinem Handgelenk.

Er führte meine Hand zu seinem verwuschelten Haarschopf und legte ihn auf seinen Hinterkopf. »Spürst du diesen Hubbel? Der ist Grund, dass ich mich nicht erinnere.«
Verwirrt runzelte ich meine Stirn. Was war noch mal meine Frage?

Meine Augen weiteten sich, als ich mich erinnerte. »Du wurdest KO geschlagen?!«

Wieder nur ein Schulterzucken von ihm, doch dieses Mal folgte noch ein Nicken.
Er forderte mich auf, weiter zu gehen. Leise ging ich seiner Aufforderung nach. Ich wollte aus diesem Gang raus. Es fühlte sich hier so dreckig an und der Staub tat meiner Lunge nicht gerade gut.

Der Blonde teilte mir mit, dass er den Ausgang gefunden hatte, doch etwas ganz anderes zog meine Aufmerksamkeit auf sich.

»Yoongi?«

Sein Blick folgte meinem Finger. Er legte seinen Kopf leicht schief, als er das Bild sah, welches einsam an der Wand hing.

»Das bin nicht ich! Ich hab schönere Augen«, stellte er klar und hing das Bild von der Wand ab.

𝐁𝐚𝐧𝐠𝐭𝐚𝐧 𝐄𝐬𝐜𝐚𝐩𝐞𝐬 | BTS FF | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt