22 | Füße an der Decke

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Müde streckte ich meine Arme und Beine und blickte mich in dem dunklen Zimmer um. Viel sehen konnte ich zwar nicht, weil es wie gesagt dunkel war, jedoch waren die Umrisse der Möbel zu erkennen.

Yoongis gleichmäßige Atmung war das Einzige, was den Raum mit klang versorgte.

Ich konnte nicht einschlafen und Yoongis Töne, welche in diesem kleinen Raum extrem laut wirkten, trugen nicht gerade dazu bei, dass es mir leichter fallen könnte, meine Augen zu schließen.

Mit meinem Handy die Zeit zu verbringen war auch keine Möglichkeit, da die einzige Steckdose an der Tür war und dort mein geliebtes Gerät gerade sein Akku auffüllte.

Ich drehte mich um und erhaschte mir somit einen Blick durch das kleine Fenster. Wie viel Uhr es war, wusste ich nicht. Jedoch war es stock dunkel draußen und da wir Sommer hatten, musste dies bedeuten, dass es mitten in der Nacht war.

Ein schnelles Klopfen an der Tür ließ mich zusammenzucken. Meine Augen öffneten sich weit und mein Herz begann einen Tackt höher zu schlagen.

Ich erinnerte mich an die Nachricht von S: „Übersteht die Nacht." Ohne richtig darüber nachzudenken, stieg die Panik in mir höher.

Ich wollte nicht, dass dieser kranke Mann jetzt einen Massenmörder organisiert hatte und der nun vor meiner Tür stand.

Trotzdem richtete ich mich langsam auf und tapsete zur Tür. Ich zählte von drei runter und griff zeitgleich nach dem Türknopf.

Gerade als ich den runden Knopf nach links drehte und sich somit die Tür mit einem leisen klicken aus der Verankerung löste, wurde mir diese regelrecht gegen den Kopf geknallt.

»Yuna!« Ich wurde attackiert. Nuri sprang auf mich und klammerte sich wie ein Äffchen um meinen Körper.

Ihre lila Pracht verdeckte mir die Sicht und ich musste mich stark ausbalkanisieren, damit wir Beide nicht auf den Boden krachten.

»Nuri, was ist los?«

Sie löste sich von mir und schaute mich durch glitzernde Augen an. »Yuna...«, begann sie. Ich lehnte mein Kopf näher zu ihr, da Nuri sehr leise redete. »Da war ein Geist!«

Kurz hielt ich inne, dann schloss ich meine Augen und atmete tief durch. »Dafür hab' ich jetzt die Tür an den Kopf bekommen?«

Nuri schüttelte an meinen Schultern. »Yuna, ich meine es ernst! Ich wollte für kleine Mädchen gehen und dann lief dort jemand entlang. Ich dachte, es wäre einer von euch gewesen, also wollte ich hinterherlaufen, doch die Person war einfach weg!«

Ich löste mich aus ihrem Griff und fuhr mir über mein Gesicht. »Ich diskutier gar nicht mehr, was willst du?«, kam ich auf den Punkt und blickte Nuri durch müde Augen an. Die ganze Zeit hatte ich kein Auge zubekommen und nun fühlte es sich so an, als könnte ich im Stehen einschlafen.

»Begleite mich aufs Klo.«

Da ich schnell zurück in mein Bett wollte, stimmte ich ihr einfach zu. Ich schloss leise die Tür hinter mir und marschierte mit Nuri zu den Toiletten.

Zugegeben, war die Atmosphäre etwas bedrückend. Man hörte nichts. Nur der alte Holzboden knarzte unter unserem Gewicht leicht.

Vor der Tür zur Toilette blickte sie sich noch mal schnell um und befahl mir, auf sie draußen zu warten.

Also stand ich da. Nur ein schwaches Licht erhellte den Flur.

Plötzlich ertönten leise Schritte. Sie kamen immer näher. Ich drehte mich um meine eigene Achse und suchte die Herkunft dieser Laute. Doch der ganze Flur war wie leergefegt.

𝐁𝐚𝐧𝐠𝐭𝐚𝐧 𝐄𝐬𝐜𝐚𝐩𝐞𝐬 | BTS FF | ✔️Where stories live. Discover now