24 | Stille Gedanken

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Yoongi blickte uns durch Augen an, bei denen ich nicht definieren konnte, ob sie nun genervt oder müde waren – wahrscheinlich Beides.

Er saß einfach nur, wie ein Schluck Wasser, da und starrte mich an. »Yuna«, begann er und rieb sich über seine Augen. »Du machst es mir echt schwer, dich zu mögen.«

Mein Mund schloss sich und ich blickte kurz unwohl zu Boden. Was sollte man auch darauf erwidern? Klar, nicht alle mögen einen, doch wir waren doch ein Team geworden? Ich gab doch auch mein Bestes, Yoongi so zu behandeln, als wäre das Alles, vor der ganzen S-Sache, nie passiert. Ich sollte die sein, der es schwerfällt ihn zu mögen – nicht anders rum!

Gerade als ich meinen Mund wieder aufmachte, um etwas darauf antworten zu können, kam mir Nuri zuvor und fing an, die Situation erneut zu erklären. Ich war ihr dankbar dafür. Meine Worte wären so oder so wahrscheinlich nur Gestotter und Blödsinn gewesen.

»Es geht nicht darum, wer wen mag. Yoongi, mich hat eine geister - nicht Geist – Frau am Hals berührt!«

»Und Yuna hat sie mit meinem Schuh abgeworfen. Ich will mein Schuh wieder. Wie soll ich mit nur Einem laufen können?«, regte er sich auf und ließ seinen Kopf in seinen Nacken fallen. Das war wirklich gerade sein einziges Problem? Sein verfluchter Sneaker?

»Kriech doch«, murrte ich darauf hin einfach nur und wendete schnell meinen Blick von ihm ab. Mir war bewusst, dass es nicht immer einfach war, mit mir auskommen zu können, doch bei Yoongi sollte man diesem Talent einen Preis verleihen.

»Wir haben...« Yoongi schielt kurz sein Handy an, um einfach nur noch genervter aussehen zu können. »Halbvier. Ich leg mich jetzt wieder hin und ihr lasst mich endlich schlafen«, erklärte er in einem Ton, wie man mit kleinen Kindern redete.

»Aber...«, fing Nuri an, doch wurde gleich darauf auch wieder unterbrochen. Jedoch nicht von Yoongi oder mir, sondern von dem Ältesten der Gruppe, welcher aufgebracht in das Zimmer stürmte.

»Mich hat eine Frau beim Pinkeln beobachtet!« Entsetzt setzte sich Jin neben Yoongi. Seine Augen hatten durchgängig eine große Form angenommen und seine Atmung ging flach.

»Dich hat eine... Alles klar, wisst ihr was wirklich real ist? Genau, diese Tür und durch diese werdet ihr jetzt alle gehen«, fluchte Yoongi rum und zeigte auf die dunkle Holztür.

»Ich hab eine bessere Idee«, meinte Jin und es stellte sich raus, dass es die schlimmste Idee war, die es hätte sein können. Warum wir uns darauf eingelassen haben, konnte ich nicht erklären.

Wir waren verzweifelt, das musste es sein. Doch das schaute schon eher nach purer Verzweiflung aus.

Nuri, ich, Yoongi, Jin. So lautete die Reihenfolge, in der wir vier zusammen in einem Bett lagen – naja, eher war es mein und Yoongis Bett, welche aneinandergestellt wurden. Warum die beiden Jungs und Nuri und ich nicht in jeweils einem Bett schlafen konnte, musste man Jin fragen. Immerhin, war es sein Plan.

»Das«, begann Yoongi, nach dem wir uns alle unter der Bettdecke verkrochen hatten. »Wird niemand jemals erfahren, verstanden?«

Wir stimmten ihm leise zu. Den Vorschlag von Yoongi, dass er und Jin sich ein Bett -, und Nuri und ich uns jeweils zu zweit das ander Bett teilen könnten, wurde von dem Ältesten und Madam Lila abgelehnt.

Es war mir wirklich unangenehm, so nah an Yoongi gelegen zu haben. Nicht, weil ich ihn noch als mein „Feind" ansah, sondern einfach, weil mein verdammtes Herz nicht in einem gesunden Takt schlagen wollte.

Die Wärme, welche von ihm ausging, trug auch nicht gerade bei, dass es meine Umstände erleichtern würde. Es bezweckte eher das Gegenteil. Mir war so unbeschreiblich warm, dass ich am liebsten die Bettdecke von mir geschlagen hätte, damit die erfrischende Abendluft mich kühlen konnte.

𝐁𝐚𝐧𝐠𝐭𝐚𝐧 𝐄𝐬𝐜𝐚𝐩𝐞𝐬 | BTS FF | ✔️Where stories live. Discover now