Out of Control

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Im Pandemonium angekommen, strebe ich sofort den Weg zur Bar an. Überrascht sieht Jordan mich an. "Magnus, du bist schon wieder hier?" Ich lache auf. "Früher habe ich mal zum Inventar gehört." antworte ich. Er grinst und nickt. "Wohl wahr. Was kann ich dir bringen?" Kurz horche ich in mich hinein und bin mir schnell sicher. "Whiskey ohne Eis. Den Besten, den du hast."

Kurze Zeit später habe ich das dritte Glas geleert und merke, wie der Alkohol mein Gehirn benebelt und die Gedanken weniger werden. Entschlossen gehe ich auf die Tanzfläche, denn dort fällt es mir am leichtesten jemanden zu finden und heute ist es mir egal, ob Mann oder Frau. Gekonnt tanze ich zu der lauten Musik, gebe mich dem Rhythmus hin und schließe die Augen. Sofort sehe ich Alexander vor mir und mache sie schnell wieder auf. Er muss raus aus meinem Kopf.

Nach einer Viertelstunde werde ich angetanzt und ich sehe mit verschwommenen Blick auf mein Gegenüber. Es ist ein Mann und er sieht nicht schlecht aus, allerdings ist er blond und neuerdings stehe ich auf Dunkelhaarige, trotzdem lasse ich zu, dass er seine Hüfte an mir reibt. Seine Hände legt er auf meinen Rücken und er raunt mir ins Ohr. "Darf ich dich auf einen Drink einladen mein Hübscher?" An seiner Kreativität sollte er definitiv arbeiten aber ich nicke und lasse mich von ihm zur Bar ziehen.

Ich lalle schon etwas, als er mich fragt, was ich trinken will und ich antworte wieder "Whiskey ohne Eis" Er nickt und beugt sich über den Tresen. Einen netten Arsch hat er, stelle ich fest, aber Alexanders ist besser. Ich schlage mir vor den Kopf, als könnte ich Alexander so aus meinem Kopf heraus bekommen. Irritiert sieht der Typ mich an. "Alles ok?" fragt er und ich nicke. "Ich bin Andrew." sagt er und ich muss mich zusammen reißen, um vernünftig zu antworten. "Magnus." Im nächsten Moment halte ich mein Glas in der Hand und leere es in einem Zug. Andrew beobachtet mich mit großen Augen und nippt an seinem Glas. Unterhalten können wir uns bei dieser Lautstärke kaum.

Der Alkohol macht sich bemerkbar und mir wird schwindelig. Andrew packt mich an der Hüfte und zieht mich an sich. "Süßer, ich würde dir am liebsten hier und jetzt sofort einen blasen aber wir haben zu viele Zuschauer. Also zu dir oder zu mir?" raunt er in mein Ohr. Früher habe ich bei solchen Worten sofort einen Ständer bekommen, aber nicht dieses Mal. Er beugt sich vor und will mich wohl küssen, aber wir werden unterbrochen.

"Magnus?" Ich drehe mich um und sehe Clary die vor mir steht. Sofort schießen wieder Bilder von Alexander durch meinen Kopf und ich würde gerne laut schreien. "Ist alles in Ordnung mit dir?" fragt sie und sieht mich besorgt an. "Hey Kleines, er gehört mir. Such dir selbst einen aus, Rotlöckchen." zischt Andrew neben uns und ich stelle fest, das ich ihn doppelt sehe. Mir wird schwindelig und ich versuche mich an der Theke festzuhalten, greife daneben und liege schneller auf dem Boden, als mir lieb ist. Das letzte, was ich sehe, ist Clarys doppeltes Gesicht, die sich über mich beugt. "Alexander." bringe ich noch hervor, bevor mich Dunkelheit umgibt.

Als ich wach werde, merke ich sofort, dass ich nicht zu Hause bin und schrecke hoch. Ein stechender Schmerz in meinem Kopf zwingt mich aber sofort zurück in das weiche Kissen. Stöhnend fasse ich daran und versuche mich zu erinnern. Dieser Andrew fällt mir wieder ein und ich bin mir plötzlich sicher, bei ihm zu Hause zu sein. Der Sex muss schlecht gewesen sein, denn in meinem Kopf herrscht gähnende Leere. Ich hebe die Decke an und stelle irritiert fest, das ich meine Boxershort trage. Wieder sehe ich mich um und plötzlich öffnet sich die Tür. Mein Herz droht mir aus der Brust zu springen, denn es ist Alexander, der seinen Kopf durch die Tür steckt.

"Du bist wach. Wie geht es dir?" Verlegen sehe ich ihn an, während er sich auf die Kante des Bettes setzt und mir ein Glas Wasser und eine Tablette reicht. "Aspririn." sagt er erklärend und ich nehme ihm beides ab. "Danke." murmel ich.
"Was mache ich hier?" frage ich ihn schließlich und er sieht mich an. "Naja, du hast es wohl gestern etwas übertrieben und bist zusammen geklappt. Clary hat mich angerufen und ich hab dich hierher gebracht. Es war näher als zu dir."

Ich vergrabe mein Gesicht in den Händen. "Oh Gott, hab ich was gesagt oder gemacht?" Ich sehe hoch, als ich ihn leise lachen höre. "Nein Magnus, du warst ganz brav und hast getan, was ich gesagt habe. Geredet hast du nicht sehr viel." Erleichtert atme ich auf. "Ok, ich werde dann gehen."

Er nickt und ich stehe langsam aus dem Bett auf. Ich bin froh, das er sich umdreht, als ich mich anziehe, als mir plötzlich ein Gedanke kommt. "Hast du mich ausgezogen Alexander?" Meine Knie werden weich, als er nickt und ich beeile mich, mein Hemd zuzuknöpfen.
"Tut mir alles sehr leid und vielen Dank für Alles. Ich gehe dann jetzt." Er räuspert sich. "Magnus?" Ich bleibe stehen, den Türknauf schon in der Hand. "Ja?"
Er wird rot und ich frage mich, was er wohl will. "Möchtest du noch etwas frühstücken? Meine Eltern sind nicht da und meine Geschwister schlafen noch." Ich weiß, das ich gehen sollte, um mich nicht wieder selbst zu verletzen, aber stattdessen nicke ich. "Ein Kaffee wäre schön." Er strahlt und nimmt mich an die Hand. "Dann komm. Ich hab ihn schon fertig." Meine Hand in seiner fühlt sich so gut an und in meinem Magen kribbelt es.

Unten in der Küche sitzen wir uns gegenüber und er wirkt nervös. Habe ich doch etwas gesagt oder gemacht letzte Nacht?
"Alexander, was ist los?" frage ich und er leckt sich über die Lippen.
"Ok, ich sag es einfach. Zwischen Clary und mir ist bisher nichts passiert, wir waren zweimal miteinander aus aber ich habe echt Angst etwas falsch zu machen." Mit erhobenen Augenbrauen höre ich ihm aufmerksam zu. Er windet sich auf seinem Stuhl. "Naja, wie du weißt, bin ich komplett unerfahren und nachdem du mich geküsst hast, frage ich mich, ob es dir vielleicht etwas ausmachen würde, wenn.." Er bricht ab und ist mittlerweile feuerrot. Ich bekomme ein ungutes Gefühl. "Ja Alexander? Was fragst du dich?"
Er senkt den Blick. "Ich habe mich gefragt, ob du mir auch andere Dinge beibringen kannst?" murmelt er. Mir wird eiskalt. "Was für Dinge genau?" Er beginnt an seiner Lippe zu kauen. "Ich rede von Sex Magnus."

Malec - Save the DateWhere stories live. Discover now