Experience

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Und zack der nächste Bonus. Wenn es so weiter geht, bin ich schnell durch mit der Story 🙈 Tausend Dank an euch. Bitte bitte weiter fleißig voten und kommentieren 🙏🙏🙏

Nach kurzem Zögern erzähle ich Ragnor alles über mein Leben in den letzten Monaten, über meinen Nebenjob und schließlich auch über Alexander. Geduldig hört er mir zu und genau das ist es, was ich jetzt brauche. Er beobachtet mich aufmerksam und als ich mit meinen Erzählungen ende, wiegt er den Kopf hin und her und scheint nachzudenken.

"Fangen wir von vorne an. Du hast dich immer wieder betrunken und hast jeden abgeschleppt, der nicht bei Drei verschwunden ist?" Er klingt nicht vorwurfsvoll und so fällt es mir leicht zu nicken. Wieder denkt er nach. "Heißt also, du hast niemanden an dich heran gelassen und jetzt bist du verliebt in jemanden, der dich nicht will." Empört schnaube ich auf. "Ich bin nicht verliebt Ragnor. Vielleicht mag ich ihn aber ich habe ohnehin keine Chance bei ihm. Er steht auf Frauen."

Er sieht mich ernst an. "Und warum hat er dich dann geküsst?" Seine Frage bringt mich aus der Fassung und ich schüttel den Kopf. "Er hat nicht mich geküsst, sondern ich ihn. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht." stelle ich fest.
"Ändert nichts an der Tatsache, das er dich zurück geküsst hat und du ihn magst. Allerdings ist sein Angebot ein absolutes Risiko." Fragend sehe ich ihn an. " Naja." er wedelt mit der Hand. "Du könntest dich doch verlieben und das ist ja das, was du nicht willst oder?"

Ich schüttel wild den Kopf. "Nein, auf keinen Fall. Klar würde ich mir wünschen, das er mich auch mag aber mir ist klar, dass das nicht passieren wird. Nicht mal ich bin so naiv." Wieder sieht er mich ernst an. "Dann lass es Magnus. Sag Nein und versuch ihn dir aus dem Kopf zu schlagen. Es wird sonst nicht gut für dich ausgehen. Am Ende investierst du Gefühle, die er niemals erwidern kann. Dafür ist dein Herz viel zu wertvoll." Dankbar für seinen ehrlichen Rat, stehe ich auf und umarme ihn.

Zu Hause vergrabe ich mich wieder in meine Bücher und ich setze mir meine Kopfhörer auf, um dabei Musik zu hören. Entspannt liege ich auf dem Bauch auf meinem Bett und denke kurz an Ragnor. Am Ende unseres Treffens haben wir uns versprochen uns wieder regelmäßig zu sehen. Bald soll ich seine Frau und seinen Sohn kennen lernen. Unwillkürlich muss ich lächeln und denke an unsere gemeinsame Zeit zurück. Wir waren ein unschlagbares Team. Ragnor, Camille, Raphael, Heidi und ich.

Plötzlich spüre ich eine Hand an meinem Hintern und reiße den Kopf herum. Da sitzt Alexander an meinem Bett und hat seine Hand eindeutig da, wo sie nicht sein sollte. Ich starre ihn an, denn er bewegt seine Lippen, sagt aber nichts. Nach einigen Sekunden wird mir klar, das ich noch meine Kopfhörer trage und deshalb nichts hören kann. Mit einer Hand reiße ich sie herunter. "Was?" schreie ich und als mir bewusst wird, das er die Musik nicht hören kann, wiederhole ich etwas leiser. "Was? Was hast du gesagt und was machst du hier?"

Erschrocken sieht er mich an, nimmt seine Hand aber nicht von mir herunter. "Ich wollte dich sehen und wissen, ob du eine Entscheidung getroffen hast." Ich ziehe fragend die Augenbrauen hoch und er spricht weiter. "Deine Mitbewohnerin oder Kollegin hat mich rein gelassen. Doro oder so."
Mich überfordert die Situation völlig. " Dot. Sie heißt Dorothea." Ich lecke mir über meine trockenen Lippen. "Alexander?"

Er beisst sich auf die Unterlippe und seine Hand streicht vorsichtig über meinen Hintern. "Ja Magnus?" haucht er.
"Nimm deine Hand da weg." sage ich strenger, als es gedacht war. Er zieht seine Hand zurück, als hätte er einen Stromstoss bekommen. "Tut mir leid." murmelt er. Ich setze mich auf. "Du willst eine Entscheidung?" frage ich und er sieht mich unsicher an und nickt.

Ich hole tief Luft. "Du bekommst deine Entscheidung. Meine Antwort lautet..." Ich sehe, das er seine Hände nervös knetet. "Nein."
Alexander sieht aus wie ein Luftballon, aus dem man die Luft gelassen hat. "Hör zu." Ich krabbel etwas näher an ihn heran und greife nach seiner Hand. "Versteh mich bitte nicht falsch. Ich finde dich attraktiv und unter anderen Umständen würde ich dich auf jeden Fall angraben aber wir sind nun mal da, wo wir sind und wir sind die, die wir eben sind." Seine Augen verraten, das er aufmerksam zuhört.

"Die ersten Erfahrungen gehören zu den Einprägensten. Du wirst sie niemals vergessen und deswegen bestehe ich darauf, das du diese Erfahrungen mit einer Frau sammelst, die dir etwas bedeutet. In diesem Fall Clary. Weißt du Alexander, der Sex zwischen zwei Männern ist ein anderer als zwischen Mann und Frau und ich bin nunmal ein Mann." Er nickt, schweigt aber weiterhin. Unsere Hände sind ineinander verschränkt und ich möchte ihn am liebsten festhalten.

"Geh es langsam an und wenn sie es wert ist, wird sie es akzeptieren. Sie wird diesen Weg mit dir gemeinsam gehen und dir zur Seite stehen. Fall nicht mit der Tür ins Haus, aber sag ihr bald, was los ist." Zögerlich löse ich meine Finger aus seinen. Er sieht mich emotionslos an. "Dann suche ich mir eben wen anders." sagt er trotzig und es trifft mich hart.

"Ist das dein Ernst? Ich weise dich ab und du reagierst bockig?" Ich bin aufgebracht und springe vom Bett auf. Er erhebt sich ebenfalls.
"Alexander, es ist dein Körper, deine Seele und dein Herz. Also auch deine Entscheidung." Ich deute zur Tür. "Wenn du so unbelehrbar bist, solltest du jetzt gehen und halte mich in Zukunft aus der Sache heraus." Ich bin laut geworden und zittere vor Wut und Fassungslosigkeit.
"Ja ich gehe jetzt auch und du siehst mich nie wieder. Eins noch Magnus." Er hat seine Stimme ebenfalls erhoben. Ich warte ab, was er zu sagen hat und seine nächsten Worte, treffen mich wie ein Schlag in den Magen.

"Du hast gesagt, ich soll dich nicht bezahlen, weil du keine Hure bist richtig?" Ich kann nur nicken und seine Stimme klingt eiskalt als er weiter spricht.
"Du hast dich schon längst von mir bezahlen lassen."

Malec - Save the DateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt