Quiet Days

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Ihr seid der Wahnsinn, ehrlich. Schon wieder ein Bonus für euch❤
Der nächste ist schon so gut wie sicher, aber morgen kommt dann zur Abwechslung ein reguläres Kapitel.
Ich liebe euch❤❤❤

Mittlerweile gehe ich seit 6 Wochen mit Vincent aus. Er ist fantastisch und wahnsinnig geduldig mit mir. Außer einiger kleiner Küsse ist bisher nichts zwischen uns gelaufen aber wie lange würde er noch warten?
Wir haben viel Spaß miteinander, gehen Essen, treffen uns zum Filme gucken und waren einige Male gemeinsam mit Dot und Jack aus. Ich mag Vincent wirklich gerne, aber mein Herz ist nach wie vor an einem anderen Ort. Sein Bild verblasst langsam aber nicht meine Gefühle für ihn.

Gerade sitze ich mit Vincent in einem kleinen Café und er wirkt nervös. "Alles in Ordnung?" frage ich und nehme seine Hand in meine. Er sieht mich unsicher an. "Du sag mal Magnus, ich wollte dich etwas fragen." In mir breitet sich ein ungutes Gefühl aus. Fragend sehe ich ihn an aber er starrt auf unsere verschlungenen Hände. "Meine kleine Schwester heiratet am Wochenende und ich habe mich gefragt, ob du mich begleiten möchtest. So ganz offiziell als mein Freund." Tief atme ich ein und aus. "Du willst mich deiner Familie vorstellen?" frage ich heiser und endlich sieht er mich an. "Ja, ich würde dich gerne Allen vorstellen, denn wir sind doch ein Paar oder?"

Es ist einer dieser Momente, wo man die Wahrheit erkennt und sie endlich aussprechen muss. "Vincent, hör zu. Ich mag dich wahnsinnig gerne, aber das geht mir zu schnell." Sein Gesichtsausdruck ist verletzt und ich fühle mich schlecht. "Es geht dir zu schnell? Wir haben nicht mal miteinander geschlafen oder sind sonst irgendwie intim geworden. Ich lasse dir alle Zeit der Welt weil du mir wirklich etwas bedeutest Magnus, aber ich bitte dich hier und jetzt mein fester Freund zu sein." Erwartungsvoll sieht er mich an und ich muss schlucken, weil mein Hals sich plötzlich so trocken anfühlt. "Ich kann nicht. Zumindest kann ich dir jetzt keine Antwort darauf geben und ich kann dich auch nicht begleiten. Bitte gib mir etwas Bedenkzeit."

Er springt auf. "Ich fahre alleine und gebe dir die Zeit, aber nach dem Wochenende möchte ich eine Antwort. Ich werde nicht ewig auf dich warten." Geschockt nicke ich und kann ihm nur fassungslos hinterher sehen, nachdem er aus dem Café gestürmt ist.

Ich bleibe noch sitzen und versuche mich zu sammeln, als meine ganze Welt auf den Kopf gestellt wird, denn die Tür öffnet sich und Isabelle und Alexander betreten das Café. Während ich noch nach einem Fluchtplan suche, entdeckt Isabelle mich. "Magnus." ruft sie laut und winkt. Alexander zuckt zusammen und sieht zu mir herüber. Ich kann ihm kaum in die Augen sehen, aber Isabelle scheint beschlossen zu haben an meinen Tisch zu kommen und zerrt ihren Bruder hinter sich her.

"Hey. Wie geht's dir? Können wir uns zu dir setzten?" plappert sie los und sitzt auch schon neben mir. Somit bleibt Alexander nur der Platz mir gegenüber und ich kann sehen, wie er nervös seine Hände knetet. Eine mir bekannte Eigenart, wie ich feststelle.
"Was machst du hier so alleine?" fragt Isabelle und ich antworte spontan. "Bis eben war ich nicht alleine." Alexanders Blick zuckt hoch und für einen kurzen Moment sehen wir uns in die Augen, bis ich den Kontakt abbreche.

"Ich war schon auf dem Weg nach Hause, also entschuldigt mich bitte." murmel ich. "Aber ihr habt euch doch ewig nicht gesehen und ich würde gerne kurz in den Laden nebenan gehen. Da gibt es dieses unglaublich süße Kleid, was nach mir schreit und du könntest Alec etwas Gesellschaft leisten. Es geht auch ganz schnell." Sie redet so schnell, das ich kaum hinterher komme und ebenso schnell ist sie aufgesprungen und zur Tür hinaus.

Nun sitzen wir uns gegenüber und schweigen uns an. Noch immer ist er völlig auf seine Finger fokussiert und nach einigen Minuten wird es mir zu dumm. "Ich gehe dann jetzt." sage ich und will aufstehen. "Hast du einen Freund? Der von neulich aus dem Pandemonium?" fragt er plötzlich ohne mich anzusehen und ich lasse mich zurück auf den Sitz fallen. "Was? Ist das dein Ernst? Ich wüsste nicht, was dich das angeht." Kurz sieht er hoch. "Du hast Recht, es geht mich nichts an. Ich wollte nur wissen, ob du glücklich bist."

Ich werde sauer. "Nein, ich habe keinen Freund Alexander. Er will gerne aber ich kann nicht." Er flüstert seine nächste Frage. "Warum kannst du nicht?" Ich ringe nach Worten. "Weil ich einen Anderen liebe. Ganz einfache Antwort." Jetzt sieht er mich doch an und er wirkt verletzt. "Du liebst jemanden?" Innerlich frage ich mich, was das alles soll, aber ich nicke nur. "Wen?" will er wissen und bringt mich fast zur Weißglut. "Ist doch egal, denn der jenige liebt mich nicht und hat nur mit mir gespielt und auf meinen Gefühlen herum getrampelt." Er sieht traurig aus. "Was für ein Idiot." murmelt er.

Langsam beruhige ich mich. "Und du Alexander? Mittlerweile die Richtige gefunden oder rennst du noch immer der Freundin deines Bruders hinterher, um ihm etwas zu beweisen?"
Er zuckt zusammen. "Nein, ich habe mittlerweile begriffen, das ich sie nicht haben kann und auch das ich sie nie wollte. Du hast Recht, es war der Gedanke besser sein zu wollen als Jace. Die beiden sind ein schönes Paar und ich habe meinen Bruder auch noch nie so erlebt."

Ich nicke bedächtig. "Dann bist du jetzt mit der Frau aus dem Pandemonium zusammen?" Ich kann mir die Frage nicht verkneifen. Erstaunt sieht er mich an und grinst dann. "Das war nur Maia, eine alte Bekannte und in festen Händen. Sie ist seit 5 Jahren mit Jordan zusammen."
"Dem Barkeeper?" rutscht es mir heraus und er nickt.

Plötzlich greift er über den Tisch nach meinen Händen und als er mich berührt, überkommt mich das altbekannte Kribbeln. "Hör zu Magnus. Ich habe mich dir gegenüber wie ein Arsch bekommen und das tut mir leid. Ich bitte dich um eine zweite Chance, vielleicht dieses Mal als Freunde?"
In mir verkrampft sich alles, denn ich weiß, das mir eine Freundschaft nie genug sein wird.
"Nein  Alexander." Meine Antwort ist leise, aber er hat mich trotzdem verstanden.

Er sieht verletzt aus, aber noch immer haben wir unsere Finger miteinander verschlungen. "Kannst du mir nicht verzeihen oder willst du nicht, das wir Freunde sind? Ich weiß, ich bin kein einfacher Mensch, ich bemühe mich wirklich aber...."
"Alexander, wir können keine Freunde sein, das könnte ich einfach nicht ertragen."

Malec - Save the DateWhere stories live. Discover now