Descisions

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Ein Bonus zum Sonntag. Diesmal für die 6500 Reads! Ihr seid einfach mega ❤❤❤❤

Am Liebsten würde ich meinen Kopf gegen eine Wand hämmern, um wieder klar zu kommen. Das ist alles zu viel für mich und ich muss dringend mit jemandem darüber reden.

Nachdem Alexander mich zurück gelassen hat, habe ich noch eine Weile regungslos auf meinem Bett gesessen. Tausend Gefangen schießen mir durch den Kopf und ich stelle alles in Frage. Vielleicht ist Vincent doch die bessere Option für mich. Er ist beständig und weiß genau was er will. Ihm müsste ich nichts mehr beibringen und ich könnte so sein, wie ich bin ohne bei jedem Schritt überlegen zu müssen, ob es richtig oder falsch ist. Er hat nicht darüber nachdenken müssen, ob er mich will oder nicht.

Schließlich ziehe ich mich an und verlasse das Haus. Ich habe Dots Versuche mich aufzuhalten ignoriert. Ziellos laufe ich durch die Straßen und sehe erstaunt auf, als ich vor dem Tor des Friedhofs stehe. Früher war ich oft hier aber irgendwann ist es weniger geworden und meine Besuche beschränken sich auf die Geburtstage meiner Eltern.

Ich gehe den altbekannten Weg entlang, bis ich vor dem Grab meiner Eltern stehen bleibe. Ich habe die beiden verloren, erst meinen Dad, der vor 8 Jahren an einem Herzinfarkt starb und meine Mum folgte ihm 4 Jahre später, als sie ihrem Krebsleiden erlag. Am Liebsten hätte ich sie jetzt an meiner Seite, denn meine Mum war ein sehr kluger Mensch, der immer einen Rat für mich hatte und ich bin sicher, auch dieses Mal wüsste sie, was zu tun ist.

"Mum, Dad, es tut mir leid, das ich so lange nicht hier war. Es geht mir gut und...." Ich breche ab und schäme mich. "Nein, das war gelogen. Es geht mir ganz und gar nicht gut. Ich muss eine Entscheidung treffen und weiß nicht, was das Richtige ist." Schweigend male ich mit der Schuhspitze Kreise in den Kies vor dem Grab.
"Was soll ich nur machen?" jammere ich aber es ist nicht, wie in den Hollywood Filmen und niemand gibt mir eine Antwort auf meine Fragen.

Seufzend drehe ich mich um und entschließe mich sie das erste Mal zu besuchen. Ich bin nicht bei der Beerdigung gewesen, aber ich weiß genau, wo ihr Grab ist.
Heidi McKenzie steht schlicht darauf und ich bleibe stehen. "Es tut mir so leid Heidi. Das ich nicht hier war, das ich mich nicht verabschiedet habe, das ich Camille nicht zur Seite gestanden habe und vorallem das ich es nicht verhindern konnte. Ich habe mir lange die Schuld gegeben, obwohl ich weiß das es ein Unfall war. Technisches Versagen sagten sie aber trotzdem war es meine Idee." Ich setzte mich in das Gras vor ihrem Grabstein. "Du fehlst mir unglaublich meine Süße." Tränen steigen mir in die Augen und ich wische sie schnell weg.

Plötzlich setzt sich jemand neben mich. Camille. "Sie fehlt mir auch." sagt sie leise und wir beide starren auf den Grabstein.
"Weißt du Magnus, anfangs dachte ich, ich könnte niemals ohne sie leben. Der Schmerz war unglaublich und ich wollte auch sterben. Sie war meine große Liebe und ohne sie erschien mir alles so sinnlos." Ich sehe sie von der Seite an. "Aber es wird irgendwann besser. Nie wieder gut aber besser. Raphael hat mir klar gemacht, das sie nie gewollt hätte, das ich mich aufgebe und er hat Recht. Sie wird immer meine Gedanken beherrschen aber ich muss nach vorne sehen."

Ich denke über ihre Worte nach. "Was ist mit dir und Cat?" frage ich schließlich vorsichtig und sie lächelt. "Cat ist toll aber was sich daraus entwickelt weiß ich noch nicht. Wichtig ist, das sie mich zum Lachen bringt und ich den Schmerz kurzzeitig vergessen kann. Sie macht es leichter." Ich nicke und schweige, denn ich verstehe, was sie meint.

"Und du Magnus? Cat meint, du bist verliebt." Gequält schließe ich die Augen. "Von welchem Mann hat sie gesprochen?" frage ich leise.
"Es gibt mehrere?" Ich kann die Überraschung in ihrer Stimme heraus hören.
"Ja, nein. Es gibt zwei um genau zu sein" Sie nickt langsam. "Verstehe und du kannst dich nicht entscheiden richtig?" Mein Schweigen ist ihr Antwort genug und sie spricht weiter. "Weißt du was Heidi dir geraten hätte?" Sie klingt sanft, was mich überrascht.

"Sie hätte gesagt, du sollst auf dein Innerstes hören, dein Herz befragen und nicht deinen Verstand. Das war immer dein Problem Mags. Immer hast du auf deinen Kopf gehört und nie auf dein Herz." Langsam rollt mir eine Träne über das Gesicht. "Magnus, manchmal muss man auch etwas riskieren. Niemand gibt dir eine Garantie dafür, was funktioniert oder was der richtige Weg ist. Das Schicksal entscheidet so oder so für dich und du landest am Ende dort, wo du hingehörst. "

Fasziniert habe ich ihren Worten gelauscht, meine Augen habe ich geschlossen und ich sehe nur einen Mann vor mir. Meine Entscheidung ist gefallen.
Kurz drücke ich Camille an mich, bevor ich aufspringe und losrenne.

Mit rasendem Herzen stehe ich schließlich vor seinem Haus und drücke auf die Klingel. Eine Weile passiert nichts, aber dann wird die Tür geöffnet. "Magnus, was machst du denn hier?"
Erstaunt sieht Isabelle mich an. "Ist Alexander da?" frage ich atemlos und sie nickt. " Ja schon, er ist im Garten, aber wir haben...Magnus, warte."
Ich habe mich an ihr vorbei gedrängt und stürze regelrecht durch das Haus zur Hintertür. Ich höre, wie Isabelle hinter mir herläuft und versucht mich aufzuhalten, aber ich habe nur noch ein Ziel vor Augen.

Unaufhaltsam reisse ich die Tür auf und bleibe wie erstarrt stehen. Der Garten ist geschmückt und viele Menschen stehen dort. Scheinbar wird gerade eine Rede gehalten, die ich unterbrochen habe, denn alle starren mich an. Hilflos grinse ich und hebe die Hand.
Jemand löst sich aus der Menge und kommt auf mich zu. Es ist Alexander und sieht wütend aus. "Magnus, was machst du denn hier?" zischt er und zieht mich am Handgelenk hinter sich ins Haus.
"Er hat sich nicht aufhalten lassen Alec." Isabelle ist zu uns getreten und sieht ihren Bruder entschuldigend an.
"Schon gut Izzy." knurrt er. "Und jetzt lass uns bitte alleine. Wir haben etwas zu klären."

Malec - Save the DateTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang