Step56

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"Taehyung, wer ist der Junge neben dir, der dir auf die Wange küsst?"

Ich schaue mit großen, geschockten Augen zu ihm nach oben und das erste was ich mache, als ich endlich aus meiner Starre war: Ihm das Bild aus der Hand reißen. "Was zum-" er sieht mich verwirrt an, sieht etwas überrumpelt aus. "Das ist nicht wichtig. Das wichtige ist eher, dass dieses verfickte Arschloch mir mein Leben zerstört hat und egal wo du ihn siehst oder antriffst, ihn vermeiden sollst. Er ist nicht das, für was du ihn auf den ersten Blick hälst."

Das Bild falte ich zusammen und stecke es in eine meiner Hosentaschen. "Wie wär's wenn wir was Essen und dann schlafen gehen? Ich hätte Lust auf ne Kuschelrunde~" ich versuche den Jungen vor mir mit einem Kastenlächeln vom Thema abzulenken und strecke ihm meine Hand aus. Er nickt nur und lächelt mich auch leicht an.

Während wir uns scharfe Reiskuchen mit Ramen gönnen, muss ich an das Gespräch von vorher zurückdenken. "Sag mal Tae Tae, wieso hab ich deine Eltern noch nicht gesehen oder wohnen die hier gar nicht?" aber was ist eigentlich mit seinen Eltern? Müssen die nicht wissen, was ihr Sohn treibt? Müssen sie ihn nicht längst suchen gegangen sein?

"Kookie wissen deine Eltern bescheid, dass du hier bist und vor allem... wissen sie von deiner Arbeit bescheid?" ihm wäre beinahe die Schüssel aus der Hand gefallen, aber ich nehme ihm sie rechtzeitig ab und stelle sie auf den Kaffeetisch. "Taehyung...." er schaut auf seinen Schoß, seine Stimme zittert leicht. Hätte ich lieber nicht fragen sollen?

"Vergiss was ich gefragt habe. Lass einfach weiter essen und dann noch nen Film oder Netflix schauen." ich versuche ihn wieder abzulenken, ihn aufzumuntern, aber das bringt nichts. Als er wieder anfängt zu sprechen, bemerkt man, dass etwas nicht in Ordnung ist. "Ich habe keine Eltern... meine Eltern haben mich mit 6 Jahren auf die Straße gestellt und bin untergekommen bei meiner Tante, bis sie verstorben ist und ich mit 12 Jahren selber Geld verdienen musste. Aber da man in keinem Land mit 12 arbeiten darf, musste ich eben... mit sowas anfangen um zu überleben."

Seit 5 Jahren prostituiert er sich schon?!

Er hatte ja nicht mal eine Kindheit! Welcher normale Mensch schmeißt sein Kind mit 6 Jahren auf die Straße und hat nicht mal Mitleid?!

"Sorry wenn du dir jetzt so eine langweilige Geschichte anhören musst." jetzt wendet er seinen Blick zu mir und lächelt mich leicht an, seine Augen sind glasig, schmerzen von dieser harten Kindheit, aber er bleibt stark und keiner dieser salzigen Tränen verlässt seine Augen. Ich nehme ihn wortlos in die Arme und drücke ihn so fest an mich, so als ob er mich jede Sekunde verlassen würde.

Voller Wut antworte ich ihm "Welcher verfickte Mensch macht sowas. Jeongguk, du wirst hier zur Schule gehen und deinen Abschluss machen. Ich will, dass du hier bleibst und diese beschissene Arbeit hinter dir lässt." ich löse mich etwas von ihm um ihn in die Augen zu sehen, meine Hände nehmen Platz an seinen Armen und halten ihn dort fest.

Er schaut mich nur an, überrumpelt und geschockt von der Antwort. Auch wenn ich ihm das schon mal gesagt habe, jetzt wird es offiziell sein und keiner wird sich dem in den Weg stellen.

"Taehyung so einfach ist das nicht, vor allem bei so einem Job." ich schüttle meinen Kopf und streichle seine Arme etwas, damit er sich sicher fühlt und beruhigt "Wir werden morgen über alles reden, wenn ich von der Schule komme und ich werde auch Namjoon und Hoseok, meine beiden Freunde, fragen ob sie uns helfen." ich gebe ihm einen Kuss auf die Lippen und er erwidert diesen. Seine Arme schlingen sich um meinen Nacken und er drückt sich näher an mich.

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Hm, ob das auch wirklich alles so reibungslos klappen wird?

Und wieso hat Taehyungie so auf das Bild reagiert?

Findet es in den nächsten Chaptern raus! tihi


» 𝐄𝐱𝐨𝐭𝐢𝐜 𝐃𝐚𝐧𝐜𝐞𝐫𝐬 - 𝐓𝐚𝐞𝐤𝐨𝐨𝐤 «Where stories live. Discover now