Die andere Welt

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Mein Kopf tat so unglaublich weh. Ich wimmerte und hätte am Liebsten um mich geschlagen, doch ich konnte mich nicht bewegen. Es war, als wenn ich in einem schwarzen Loch gefangen wäre. Und dieses Gefühl war schwer zu ertragen. Ich wusste, lange würde ich das nicht mehr aushalten, und dann kam der Aufprall.

Ich war blind vor Schmerz. Ich fühlte nichts mehr. Es wahr, als wenn ich tot wäre. Doch mit einem Mal wurde ich geblendet. Meine Augen waren zwar fest zugekniffen, aber trotzdem war es unglaublich hell. Irgendwie spürte ich, dass ich meine Augen öffnen musste. Es war wie eine... Aufforderung! Dieser Aufforderung konnte ich, schwach wie ich war, nicht länger widerstehen. Also öffnete ich langsam meine Augen und das helle Licht strömte herein. Ich schrie auf, durch diesen stechenden Schmerz, der durch meine Lider fuhr. ,,Es reicht! Sie ist die Auserwählte!", schrie jemand. Ich hörte es wie durch einen Nebel, doch dieser Nebel verschwand augenblicklich, als ich eine Hand auf meinem Rücken spürte. Dankbar lächelte ich, wagte es jedoch nicht, die Augen zu öffnen. ,,Die Gefahr ist vorüber", flüsterte mir jemand zu, ,,Du kannst die Augen öffnen."

Aus irgendeinem Grund vertraute ich dieser Person und öffnete meine Augen. Ich blickte in das besorgte Gesicht einer Frau. Diese nutzte den Moment und drehte mich auf den Rücken. Dann nahm sie einen Holzlöffel mit einer grünlichen Flüssigkeit und steckte ihn mir in den Mund. Ich spürte, wie sie meinen Kopf hochdrückte, sodass die Flüssigkeit in meinen Rachen laufen konnte. Mich überkam plötzlich Panik. Was, wenn sie mich vergiftete? Es war ja schon keine sehr freundliche Begrüßung gewesen. ,,Du brauchst keine Angst zu haben. Hier wird dir niemand etwas tun.", sagte sie mit weicher Stimme, die mich sofort beruhigte. ,,Was...was ist das?", krächzte ich und deutete auf einen kleinen Kessel mit derselben Flüssigkeit, die sie mir eben eingeflößt hatte. ,,Heiltrank. Er reinigt deine Wunden im Körper und Geist", sagte sie ruhig. Das beruhigte mich nur wenig. Konnte man ihr trauen? Und was meinte sie mit 'Wunden im Geist' ? ,,Komm mit uns.", sagte sie nun und ich wurde unsanft auf die Beine gezogen. Erst jetzt bemerkte ich die anderen Menschen um mich herum. Waren es überhaupt Menschen? Und wohin brachten sie mich?

Mit einem Mal gingen alle los und ich wurde mitgezogen. Hier nahm man wohl kaum Rücksicht auf Leute, die gerade hart auf den Kopf gefallen waren und denen jetzt furchtbar schwindelig war. Die Heilerin, oder was auch immer sie war, schien zu bemerken, dass es mir nicht gut ging und reichte mir ein paar Kräuter, nach denen es mir sofort besser ging. Jetzt sah ich erstmals, wo ich überhaupt war: Auf einer Lichtung in einem Wald und die kleine Prozession der Waldmenschen (was auch immer sie waren), bewegte sich auf einen kleinen Weg zu. Wieder wurden mir Kräuter verabreicht. Ich weiß nicht, woher es kam, aber eine Frage bohrte sich in mein Bewusstsein und wurde immer drängender. Schließlich wandte ich mich an die Frau neben mir: ,,Was seid ihr?" Sie starrte mich an, als würde ich von einem anderen Planeten kommen, dann sagte sie: ,,Elfen, was denn sonst?"

Elfen.

The hidden worldWhere stories live. Discover now