Epilog

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Heute war es soweit. Vor genau einem Jahr war sie gestorben. Die Erinnerung daran schmerzte mich sehr. Aber ich hatte gelernt, damit umzugehen, Papa ebenfalls. Wir waren beide etwas erwachsener geworden. Mama hatte mir die kindliche Illusion vom friedlichen, perfekten Leben genommen. Und das war auch gut so. Jetzt sah ich die Welt mit ganz anderen Augen.
Papa hatte nicht noch einmal geheiratet. Er wollte Mama treu bleiben. Wir beide waren uns sicher, dass Mama oben im Himmel war und auf uns aufpasste. Das hört sich zwar kindisch an, aber manchmal, wenn ich traurig war, spürte ich einen leichten Windzug neben mir. Ich wusste einfach, dass sie da war.
Ich war nun Prinzessin. Papa war König. Er regierte weise. Das Volk freute sich, wenn er Dörfer besuchen kam. Und Papa freute sich genauso.

Unsere Welt wird nie wieder so sein, wie sie mal war. Aber das macht nichts. Wichtig ist nur, dass wir immer für das kämpfen, was uns wichtig ist. Dass wir niemals aufgeben. Denn selbst wenn wir scheitern: Wir haben all unsere Kraft aufgebracht und deshalb ist ein Verlust auch ein Gewinn.

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