8.

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Ich machte mich bereit, trank einen letzten Schluck und fing wieder an.

„Am nächsten Tag abends, nach dem anstrengenden Training, beharrten Tae und Kookie darauf die Gutscheine für das Kino einzulösen. Egal wie sehr ich versuchte mich herauszureden, sie ließen nicht locker und meinten ich würde es bereuen, wenn ich nicht gehen würde. Also fand ich mich wohl oder übel in der großen Kinohalle wieder.

Die Luft roch süßlich, nach allen möglichen Knabbereien und Softdrinks, doch am stärksten empfand man das Aroma von frisch gepoppten Meis. Die grauen Wände waren volltapeziert mit verschiedensten Film Plakaten und in jeder freien Ecke stand oder hing ein Bildschirm auf dem synchron verschiedensten Trailer liefen.

Eigentlich genoss ich die gemütliche Atmosphäre nach der eisigen Winternacht, aber trotzdem wäre ich lieber nachhause gegangen, oder genauer, an dem einen Shop vorbei. Wäre davor stehen geblieben und hätte mich vielleicht sogar getraut, reinzugehen und etwas zu kaufen und hätte dann ihn wiedergetroffen...

Aber jetzt war ich hier, starrte wie eine leere Hülle ins nichts und wartete darauf, dass Kookie endlich den Mut hatte die Tickets bei der Frau an der Kasse zu kaufen.

Vielleicht war es auch besser so, dann hatte ich ein wenig mehr Zeit, um darüber nachzudenken, was ich als nächstes machen würde. Aus welchem Grund ich mit Yoongi reden wollte und was ich überhaupt sagen könnte...

Tae hatte mittlerweile Kookie geholfen, das weibliche Wesen anzusprechen und die beiden kamen mit den Tickets wedelnd zu mir herüber. Sie sahen aus, als ob sie gerade eine unglaublich kniffelige Challenge bestanden hätten.

Ich griff meine Karte und wollte in den Kinosaal gehen, als mich Tae zurückhielt „Die nächste Vorstellung beginnt erst in einer Stunde". „Echt jetzt?!", irgendwie hatte ich noch die Hoffnung an dem Shop vorbei zu kommen, aber wenn ich erst um vielleicht Mitternacht hier rauskam, könnte ich das vergessen. Wir gingen in den Wartebereich mit den Spieleautomaten.

Unmotiviert betrachtete ich den Raum, ich würde also eine Stunde hier warten, um dann mir mehrere Stunden eine Fortsetzung von einem Film anzuschauen, den ich nicht mal wirklich kannte, um dann morgen so müde und demotiviert zu sein, dass ich nicht mal die Kraft aufbringen konnte irgendwo nach dem Training hin zu gehen...

Doch als mich die beiden Nerds dazu zwangen mit ihnen Air Hockey zu spielen steckten sie mich mit ihrer übermotivierten, fast gedopten Stimmung an. Ein heftiges Duell entfachte zwischen uns. Es stand Gleichstand, zwischen mir und Taehyung, Kookie hatte so wie so den ersten Platz ergattert. Eine weitere Niederlage könnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Der Puck zischte federleicht über das gelöcherte Feld, stieß perfekt geometrisch an den Ecken ab und wurde jedes Mal mit einem gekonnten Stoß aus dem Tor gerettet. Unserer beiden Augenpaare verfolgten die zischende Scheibe. Die Runde um den letzten Punk ging schon eindeutig viel zu lange, doch jedes Mal, wenn ich glaubte einen geschickten Treffer gemacht zu haben, wehrte das Alien diesen unmenschlich schnell ab.

Wieder glitt der Puck zurück auf meine Seite, ich wollte ihn abwehren, doch eine komische Resonanz in der Luft ließ mich aufschauen. Das Klirren der Scheibe im Tor und dem Gejubel von Tae übertönten das irritierende Geräusch. Doch als beides verstummte, war es da wieder. Eine Art Bass, langsam wurde das Geräusch lauter und ich erkannte, dass es eine Stimme war. Und ich kannte sie...

Zuerst, aus purer Panik, nahm ich an, dass es Suga war, doch wusste selbst, dass der Unterton seiner Stimme wesentlich langsamer und auch ein wenig höher war. Als jetzt nun eine Gruppe von Jungen in den Aufenthaltsraum traten konnte ich sie noch deutlicher verstehen. Es viel mir wie Schuppen von den Augen, es war RM aka. Namjoon. Ko-Moderator bei Genius-Waves. Neben ihn stand ein breitschultriger Junge in einem rosanen Pullover, der mit großen Augen einen Automaten mit Mario-Plushies umschritt.

Auf Anhieb erkannte ich, dass es zum einen Jin sein musste, aber nicht nur an der Art wie er sich über die Spielfiguren freute, sondern auch daran, wie süß er Namjoon anlächelte und vorsichtig seine Finger in seine eigenen schloss. Aber zum anderen erkannte ich auch, dass er der junge Verkäufer aus dem Laden sein musste. Warum war mir das nicht schon früher aufgefallen?

Okay, ich kannte ihn und seine Stimme nicht so gut aus dem Radio, sondern nur aus Erzählungen von Namjoon, Hobi und Yoongi, und der seltenen Kochsendung ‚Eat Jin' , aber dieser rosa Pullover war quasi ein eindeutiger Hinweis.

Wahrscheinlich war ich in den Momenten, in denen ich ihm begegnete, einfach zu sehr von Sugas reiner Existenz abgelenkt... deshalb konnte Yoongi wohl so einfach um den Preis verhandeln, als ich nicht genug Geld hatte.

Als sich meine Gedanken um genau den einen Jungen drehten, schaute ich mich neugierig, aber auch ängstlich um. War er hier? Oder war das nur ein Namjoon x Jin Date? Ich kann nicht sagen, ob es aus Freude oder Angst war, aber als zu den beiden zwei weitere Jungs traten, blieb mein Herz erneut für mehrere Sekunden stehen.

Ich war verflucht, eindeutig... Warum immer er? Meine Hände zitterten und ich knüllte sie um meine Karte zu kleinen Fäusten. Wie betäubt starrte ich nur noch regungslos zu Yoongi hinüber, während mich meine Freunde schon mal für Hirntot erklärten und darüber diskutierten, welcher Song auf meiner Beerdigung laufen sollte.

Sugas Augen fixierten ebenfalls abschätzend den Automaten, während er angedeutete über Jin grinsend an seinem Bubble-Tea schlürfte. Seine Doll-Lippen lösten sich vom Strohhalm und er legte seinen Kopf schief.

Mein Herz blieb stehen, es war einfach genau die Mimik, die ich mir jedes Mal vorstellte, wenn er dieses abwiegend, schlürfende Geräusch machte.

Tae und Kookie hatten meinen Tod akzeptiert und ohne mich eine neue Runde gestartet. Mittlerweile hatte Jin seinen ersten Versuch am Automaten begonnen und verlor auch schon direkt wieder den kleinen Mario aus dem Greifer als zwei laut lachten und Yoongi nur dieses kleine Grinsen auf seinen Lippen trug. Gott, es kam mir vor als kannte ich ihn ewig...

Unterbewusst registrierte ich, dass der Junge, der halb Mario imitierend, halb lachend J-Hope, oder einfach Hobi, ein Studiofreund von Suga, der manchmal im Radio auftrat, sein musste. Er war genauso hyperaktiv, wie sich seine Stimme anhörte. Fast hätte ich mit den Vieren mitgelacht, als Jin tatsächlich gewann und mit einem synchronen Ruck sich alle in unsere Richtung drehten.


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7.4.
Alles Gute <3 Lala
Sry, dass ich dir nicht richtig gratuliere.

***

𝐑𝐀𝐃𝐈𝐎 ♡ 𝐘𝐨𝐨𝐧𝐌𝐢𝐧Where stories live. Discover now