11.

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Mein Verstand zersprang. Was hatte ich gesagt? Suga? Ich hatte ihn Suga genannt... Die Welt gefror in dem Moment, Yoongis nicht zu deutenden Blick auf mir. „Ich...", die Geräusche um mich wurden unglaublich laut und kreischend. Für einen Moment befürchtete ich in Ohnmacht zu fallen, doch befand mich nach meinem kleinen Blackout in genau derselben Situation.

Yoongi legte seinen Kopf fragend schief und setzte an etwas zu sagen, doch ich kapitulierte. Die Panik und der Drang einfach wegzurennen stiegen in mir auf.

Es war doch gerade alles so perfekt, warum musste ich es mit nur einem einzigen Wort zerstören?

„Verdammt... das tut mir leid." Hilflos und bloßgestellt stand ich vor ihm. Seine Katzenaugen schienen mich scheinbar zu durchbohren.

Ich konnte nicht mehr.

Schnell drückte ich ihm sein Getränk beim Abwenden zu, um irgendwohin zu fliehen, als ich merkte, wie der Saft aus dem zerquetschten Becher lief und auf sein jetzt nasses Oberteil tropfte.

Mehr Mals wandte ich meinen Kopf hin und her, überlegte wegzurennen, bis ich unsicher auf den nassen Boden zu unseren Füßen schaute. „Es... Es tut mir leid" wimmerte ich kleinlaut. „Ich wollte das alles nicht, ich-." Meine Stimme brach in einem Schluchzen ab, wobei ich mir einfach nur noch wünschte verschwinden zu können. Meine Hände kramten ein Taschentuch aus meiner Jacke und drückten es mit tränenden Augen gegen seine Brust „Ich...". Nicht mal ansatzweise half der klägliche Versuch den Fleck etwas zu trocknen.

Genau in dem Moment, in dem ich auf dem Boden zusammensacken wollte, hob sich langsam seine Hand. Ich bekam es nicht mit, erst als er mein Handgelenk griff und mich mit weiten Schritten davon riss.

Stolpernd folgte ich ihm.

Er zog uns an den überrascht dreinschauenden Jungs vorbei, deren Blicke uns neugierig verfolgten. „Wohin geht ihr" rief einer „Der Film fängt gleich an.". Suga grummelte nur ein „Ich weiß." und ging ungeachtet mit mir im Schlepptau weiter. Ängstlich spürte ich den festen Griff um mein Gelenk.

War er sauer auf mich? Bestimmt...

„Wo- wo hin gehst du?" Fragte ich mit zittrig ängstlicher Stimme, doch anstatt zu antworten zog er eine Tür auf und gab mir einen leichten Schubs, damit ich den Raum betrat.

Ich kniff meine Augen zusammen und duckte mich unmerklich, befürchtend, gleich von ihm auseinander genommen zu werden.

Doch als nichts geschah und ich meine Augen vorsichtig öffnete, erkannte ich die Waschbecken des Herren Klos.
„Ich will nur den Saft auswaschen." Murmelte Suga, als er meinen verängstigten Blick sah. Er stellte das Wasser an und zog seinen Pullover aus.

Nur für einen Moment blitze seine bleiche Haut am Hosenbund hervor, bevor sie von dem reinen weisen T-Shirt wieder überdeckt wurde.

Die Panik in meinem Kopf wich der wohlvertrauten Wärme in meinen Wangen.

Ich musste sogar leicht schmunzeln, doch als Yonngis prüfender Blick auf meinen traf senkte ich meinen sofort schuldbewusst. „Es tut mir leid" murmelte ich, während Suga den Fleck mit Wasser und Seife einweichte „Ist doch nur Tee". Er hob nicht einmal seinen Blick, als er das sagte.

Ich schüttelte energisch meinen Kopf „Nein... ich meine nicht das". Unsere Augen trafen sich im Spiegel „..., sondern das andere...". Kurz musterte ich den weis gefliesten Boden. „Was?", murmelte er ruhig. „Das ich nichts gesagt habe, dass ich weiß, wer du..." Doch Yoongi unterbrach mich, als er sein nasses Oberteil unter den Föhn hielt.

Als das Sausen verstummte beendete ich meinen Satz „Das ich gewusst habe, wer du bist.". Er betrachtete das immer noch leicht durchnässte Oberteil abschätzend, bis er sich schließlich mir zu wandte. Aber anstatt der erwarteten Antwort drückte er mir nur seine Hand auf den Kopf. „Hab doch schon gesagt, dass es kein Problem ist." Flüsterte seine Stimme rau an meinem Ohr.

Ein Kribbeln durchzog meinen Körper.

Ich hatte mit allem gerechnet, mit wirklich allem, außer damit.

„Und außerdem habe ich eh schon gewusst, dass du den Sender kennst." murmelte er, mit rosa getünchten Wangen. Überrascht, aber auch erleichtert beruhigte sich mein Herzschlag. Wieder wandte er sich ab und hielt den Pulli ein zweites Mal unter den dröhnenden Föhn.

Wieder verstummte das störende Geräusch und ich zog an dem Ärmel seines T-Shirts „Woher?".

Er schmunzelte so verdammt niedlich und antwortete „Naja, erinnerst du dich daran, als ich dich fragte, was du für Musik hörst?". Ich nickte zaghaft, als mir ein Licht auf ging. „Mir war klar, dass es genau der Song war, den ich gerade in der Sendepause laufen ließ."

Mein Mund klappte auf, verdammt, wie konnte ich daran nicht denken... Aber vielleicht lag es auch einfach daran, dass mein Verstand damals so eingenebelt von seiner bloßen Existenz war, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte.

Aber hieß das nicht auch, dass er wusste, dass ich die ganze Zeit wegen ihm sterbe?

Als sein Pullover trocken war, zog er mich sanft aus der Tür. Auch wenn Yoongi sich mir abgewandt hatte, erkannte ich immer noch die Röte auf seinen Wangen. „Heißt das, du findest es nicht schlimm?". Er wandte sein Gesicht hinter und grinste eindeutig „Nein, eigentlich ist es sogar irgendwie niedlich...".

Mein Herz setzte mehrere Schläge aus Freude aus und wieder lief dieses wohlige Kribbeln über meinen Körper.

...Er fand es niedlich... er findet mich niedlich... er... Yoongi... er hatte kein Problem damit, dass ich ihn mochte. Das hieß, ich hatte doch nicht alles zerstört, ich hatte vielleicht doch noch eine Chance. Meine Wangen glühten, während er noch einmal meine Haare verstrubbelte, „Aber sag mal, bist du eigentlich so ein großer Fan, dass es dir so peinlich ist?".

„Ich, äh... nein es ist nur, dass ich dachte du wärst sauer, weil ich dich ja irgendwie angelogen habe..." Doch er lächelte nochmal, als ob er mir meine Ausrede nicht abkaufen würde..."

„Also wusste er es schon die ganze Zeit?" fragte Namjoon neugierig „Du meinst, dass ich diesen Sender höre? Anscheinend...". Sofort lachte er dreckig „Nein, nicht das, sondern dass du schon längst über beide Ohren in ihn verknallt warst." Meine Hand schlug schwach auf Namjoons Schulter ein. Ich war davon überrascht wie er die Wahrheit so nackt erfasste. Ich hatte es nie so konsequent gedacht... „Sei doch still Namjoon.", verfluchte ich ihn.

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Have a nice day :)

𝐑𝐀𝐃𝐈𝐎 ♡ 𝐘𝐨𝐨𝐧𝐌𝐢𝐧Where stories live. Discover now