Epilog

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Es ist der 24. Dezember, abends. Zuvor hatten wir die Special-Adventssendung moderiert. Jetzt saß ich jedoch in Yoongis Bett und wartete darauf, dass er aus der Küche wiederkommen würde. Mein Blick glitt zum Fenster. Man konnte kaum die Straße oder die Fassaden der anderen Häuser sehen, so heftig war der Schneesturm. Manchmal pochte der Hagel gefährlich gegen die Scheibe, doch die wohlige Wärme der Wohnung wiegte mich in Sicherheit. Es war seit dem wir Shooky im Park gesucht hatten bis jetzt nicht wieder so verstürmt gewesen.

Automatisch legte ich meine Hand auf das schnurrende Bällchen und streichelte sie sanft. Mit der Zeit hatte sich Sho schon eine ganze Kollektion aus meinen Klamotten angesammelt, aus denen sie sich ein bequemes Bett gebaut hatte. Mir war es egal, denn mit jedem Oberteil, das sie mir klaute bekam ich eines von Yoongi. Er war wohl derjenige, dessen Kleiderschrank am meisten unter dieser Situation litt, auch wenn ich mich bemühte seine Sachen wieder zurück zu geben. Also alles, bis auf meinem schwarz, gelben Pyjama. „Mit Sahne oder ohne?" rief Yoongi aus der Küche und ich antwortete ein „Mit." „Dann musst du noch bisschen länger warten.".

Ich drehte mich auf den Rücken und lies meinen Kopf über die Bettkante hängen. So viel mir der Schreibtisch mit den ausgepackten Geschenken ins Blickfeld. Ich hatte ihm eine VIP Einladung zu meinem ersten großen Auftritt geschenkt, da ich die Prüfungen bestanden hatte und außerdem eine Tasse für Kakao, die aussah wie ein Keks, wo ich ein niedliches Katzengesicht drauf gemalt hatte. Die Tasse war aber gerade bei Yoongi in der Küche. Neben der Einladung saß ein großer Teddy, derselbe wie an meinem Handy baumelte. In der Sendung heute hatte Hobi mir erzählt, wie er mit Yoongi extra ins Kino fahren und an diesem Automaten spielen musste, damit sie genau den Teddy bekamen, den ich damals wollte. Er meinte, sie standen bestimmt Stunden davor und mussten schon Scheine in Kleingeld umwechseln, damit sie überhaupt noch spielen konnten. Irgendwann hatte Hobi die Nase voll, aber Yoongi weigerte sich zu gehen. So dass sie schließlich die Angestellten des Kinos anbetteln mussten, ihnen den Teddy abkaufen zu dürfen. Ich stand auf und ging mit dem Teddy im Arm wieder zurück ins Bett.

Wenn Yoongi solange brauchte, dann hatte ich ein Recht auf einen Kuschelersatz. Kaum hatte ich mich an das Plüschtier geschmiegt, trat Yoongi durch die Tür. Gespielt erschrocken starrte er mich an „So schnell bin ich zu ersetzten?". Ich grinse ihn an „Nicht meine Schuld, wenn du solange weg bist." Er überreichte mir meine Tasse und griff sich stattdessen den Teddy, um ihn in die nächste Ecke zu schleudern. Ich kicherte, er hatte sich so viel Mühe gegeben ihn zu besorgen und jetzt behandelt er ihn so grausam. „Eifersüchtig?" grinste ich in frech an. „Nah, du darfst ihn nur umarmen, wenn ich nicht da bin." Er setzte sich zu mir auf das Bett.

Ich nippte an meiner Tasse und lehnte mich gegen ihn. Genauso wie beim ersten Mal fing mein Herz an unruhig zu pochen, doch ich war es mittlerweile gewöhnt. Yoongi trank sein Kakao in einem Zug leer und wischte sich die Rückstände der Milch mit dem Ärmel von den Lippen, bevor er mich angrinste. Ich schlug errötend meine Augen nieder, wodurch sein Lächeln nur noch weiter wuchs.

Auf einmal streckte Jin seinen Kopf durch die Tür „Ich und Namjoon gehen auf den Weihnachtsmarkt, wollt ihr was?" Ich schüttelte dankend meinen Kopf, als Yoongi aufstand, um seine Shooky-Tasse wieder zurück in die Küche zu bringen. Als er zurück kam waren Namjoon und Jin schon weg, doch als er durch den Türrahmen trat, blieb er stehen. Er wandte sich um und drehte mit einer schnellen Handbewegung den Schlüssel zu seinem Zimmer einmal herum. Fragend weiteten sich meine Augen und Yoongi fing meinen Blick mit einem verschmitzten Lächeln auf. Wollte er?

Meine Wangen pochten und ich versuchte sie zu verstecken in dem ich an meinem Kakao trank. Yoongi kam auf mich zu und ich schaute schüchtern zu ihm auf. Er lächelte sanft und beugte sich auf einmal über mich. „Yoongi" hauchte meine Stimme, bevor er mit seinen Fingern mein Kinn etwas höher zog „Du hast da was". Wir wechselten einen kurzen Blick und er setzte seine Lippen sanft auf meinen Mundwinkel, um so die Rückstände des Kakaos zu beseitigen. Als er sie wieder löste, hatte ich das Gefühl, innerlich zu kochen. „Immer noch so schüchtern?" flüsterte er, bevor sich unsere Lippen für einen richtigen Kuss vereinten. Yoongi löste sich und griff nach meiner Tasse, um sie auf den Nachttisch zu stellen.

𝐑𝐀𝐃𝐈𝐎 ♡ 𝐘𝐨𝐨𝐧𝐌𝐢𝐧Where stories live. Discover now