neunzehn

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Zu Christa gehen.

* * *

Armin's POV

* * *

"Du bist schon wieder zu Hause?", sagte mein Vater, als ich durch die Haustüre kam.

"Ja.", murmelte ich und zog mir die Jacke aus.

"Hast Glück, wir haben noch nicht gegessen.", sagte er und las seine Zeitung weiter.

"Wo ist Mama?", fragte ich und setzte mich erschöpft neben ihm.

"Sie kauft noch ein paar Dinge ein.", antwortete er und blätterte zur nächsten Seite. "Warum bist du nicht länger geblieben?"

"Eren und Mikasa hatten einen Streit.", seufzte ich und zog meine Beine an, um im Schneidersitz zu sitzen.

"Oh, dass ist unangenehm.", sagte er und legte die Zeitung zur Seite. "Um was ging es denn?"

"Naja.", murmelte ich und wusste nicht recht, wie ich die Situation beschreiben sollte, ohne zu viel zu verraten. "Mikasa traut Eren nicht ganz. Eren benimmt sich auch total komisch. Ich glaube, da steckt was dahinter."

"Und du weisst es nicht?", fragte er verwundert.

"Nein, Eren und ich haben schon lange nicht mehr gesprochen.", sagte ich und hätte mir am liebsten auf die Zunge gebissen.

Das Lügen wird immer schlimmer.

"Wieso denn das?"

Ich lächelte beklommen. "Dad. Ist das eine Befragung?"

"Nein nein!", sagte er gleich. "Aber du machst mir Sorgen. Etwas scheint dich zu bedrücken."

"D-Da ist nichts, Dad."

"Du kannst vielleicht deiner Mutter was vorspielen, aber sicherlich nicht m- Armin?! Du musst doch nicht gleich weinen!"

Die Tränen flossen erbarmungslos und ich hasste mich für die Heulsuse die ich war. Meine Situation hat mich mehr gestresst, als ich es erwartet hätte. Gott sei Dank hat sich nichts in meine Noten gezeigt. Denn dann hätte es meine Mutter ebenfalls bemerkt.

Mein Vater nahm mich in den Arm und ich war mehr als froh, mich in seine Schulter zu verstecken.

"Shh shh, es ist doch alles gut.", sagte er und strich mir über den Rücken, so wie er es im Kindesalter getan hat, nachdem mich meine Mutter beschimpft hatte. "Sag mir was los ist und dann kann ich dir helfen."

"D-Du.. D-Du darfst es niemanden sagen..! Auch nicht Mama.", schluchzte ich und hielt mir vor Scham die Hände vors Gesicht.

"Aber Armin-"

"Bitte.", unterbrach ich ihn. "I-Ich bitte dich."

Er nahm meine Hände von meinem Gesicht und sah mich an. Er hatte ein ernstes Gesicht auf sich. "Was ist passiert?", fragte er.

Ich wandte meinen Blick von ihm ab und befreite mich aus der Umarmung. Mit dem Ärmel strich ich die verhassten Tränen weg und lehnte mich gegen das Sofa.

Tief durchatmen, Armin.

"Versprich mir zuerst, dass du Mama nichts davon erzählst.", sagte ich, als ich mir sicher war, dass meine Stimme nicht mehr zitterte.

"Mein Sohn, was kann es so Schlimmes gewesen sein, dass deine Mutter es nicht wissen kann?"

"Sie ist noch nicht bereit dafür.", sagte ich und hielt meine Hände ineinander. "Ich möchte es ihr sagen, wenn die Zeit gekommen ist."

Just friends, right? || ereminWhere stories live. Discover now