fünfundzwanzig

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"E-Eren.."

"Armin?! Warum weinst du?"

* * *

Armin's POV

* * *

Es dauerte länger als erwartet, bis Eren endlich die Haustüre öffnete. Mit jeder verstreichenden Sekunde, wurde mir mulmiger um den Magen, bis ich nicht mehr anders konnte, als einfach nur zu weinen.

Aber als Eren doch endlich ankam und mich gleich in eine besorgte Umarmung zog, fühlte sich mein Herz wenigstens ein kleines Bisschen leichter an.

"I-Ich.. Ich weiss nicht. Es ist alles einfach gerade zu viel und ich weiss nicht was ich tun soll und ich dachte, ich könnte jetzt endlich eine Antwort bekommen, aber ich lag falsch."

"Armin, atmen!", sagte mir Eren und streichelte seine Finger durch die Haare, damit sie mir nicht mehr im Gesicht klebten. "Du redest ohne Punkt und Komma! Was ist los?"

Ich hörte auf ihn, atmete erst mal tief ein und aus und krallte mich an seinen Kleidern. "Mein Lehrer.. Er hat gesagt, ich soll es aufgeben."

"Was?", fragte er ungläubig.

"Er hat gesagt, ich müsse die Welt verändern, um mich nicht mehr zu verstecken, aber dass ist unmöglich."

"Ach Armin.", sagte er und wollte mich noch enger an sich ziehen. "Es tut mir leid, dass du es so hören musstest."

"Eren, ich verstehe es nicht.", schluchzte ich und versteckte mein Gesicht in seiner Schulter, als die Scham über mein lauthalsiges Weinen aufkam. "Ich verstehe es einfach nicht! Warum akzeptieren uns die Leute nicht?"

"Wir sind nunmal anders als die Mehrheit."

"Aber es heisst nicht, dass wir gefährlich sind!"

"Aber wir sind anders. Die Menschheit fürchtet sich vor anderen Dingen."

Ein frustriertes Seufzen entwich meinen Lippen. Ich fühlte mich schwach und machtlos. Ich musste mich setzen, wobei mich Eren unwillig loslassen musste. "Was werden wir tun, Eren?"

"Was meinst du?", fragte er und nahm neben mir Platz.

"Er hat mir gesagt, dass wir am Besten mit unseren Freundinnen zusammen bleiben, damit wir im Alter kein Aufsehen erregen."

"Aber-"

"Ich weiss, ich möchte es auch nicht.", sagte ich und umfasste meine Kleidung, um mir stattdessen nicht die Oberschenkel aufzukratzen. Meine Fäuste verkrampften sich. "Es.. gäbe die Möglichkeit, dass wir es ihnen sagen und hoffen, dass sie uns trotzdem heiraten. Das ist wohl die ehrlichste Variante, die wir haben."

"Aber Armin.", sagte Eren und legte seine flache Hand auf meine Faust. "Das bist nicht du. Noch vergangenes Wochenende hättest du nie so etwas gesagt!"

Ich sah ihn an und eine erneute Welle von Tränen schoss in meine Augen. "I-Ich weiss.. Aber er hat mich entmutigt."

"Er.. Er ist ein Scheisslehrer! Lehrer sind doch dazu da, die Jugend zu belehren!"

"Hat er ja auch. Er ist nur realistisch. Ich habe nicht erwartet, dass die Wahrheit so wehtun würde."

"Armin, er ist nur einer von vielen Hürden! Lass dich doch nicht so schnell entmutigen!"

"Aber nicht mal du glaubst daran, dass wir was ändern könnten, Eren!", schrie ich plötzlich, was nicht nur ihn erschreckte. Ich starrte ihn mit geweiteten Augen an und fing an zu zittern. "I-Ich meine.. i-ich.. e-es tut mir leid, ich-"

Just friends, right? || ereminWhere stories live. Discover now