The Luna

Island

Unruhig rannte ich durch die Felder und Wälder Islands. Ich hatte mich mal wieder mit meiner Tante gestritten und musste einfach weg.

Meine weißen Pfoten trugen mich Kilometerweit weg von unserer Hütte und ich raste in höchster Geschwindigkeit.

Sie will nicht, dass ich wieder zurück nach Minnesota zu meinen Eltern, in das Rudel in welches ich geboren wurde, gehe. Ich bin fast 18 und habe über mein halbes Leben hier gelebt und trainiert. Ich bin zwar weit überdurchschnittlich stark, doch alleine.

All die Jahre habe ich nur meine Tante und meinen Onkel zu Gesicht bekommen.

Ich flehe sie seit Wochen an um wieder zu meinen Eltern zu kommen, doch sie sagen, dass ich noch so viel vor mir habe. Ich beherrsche sämtliche Wolfsfähigkeiten im Schlaf, doch alles was ich will ist ein normales Leben. Mein früheres Leben.

Ich kann mich nichtmehr an vieles aus der Zeit in Amerika erinnern. Ich weiß nur, dass ich glücklich war. Ich hatte Familie und Freunde und ging wie ein normales Kind in die Schule.

Bis es einen.. ich nenne es Unfall gab und meine Eltern es für das beste hielten mich von der Welt abzuschotten. Ich weiß, dass ich etwas besonderes bin, doch ich würde es jederzeit für mein altes Leben eintauschen.

Willst du nicht nochmal mit ihr Reden? fragte mich mein innerer Wolf Kyra nachdem ich mich zurückverwandelt und auf einen Felsabsprung mit Blick auf die wunderschöne Natur Islands gesetzt hatte.

Sie verbietet mir zurückzugehen!dachte ich nur stur, woraufhin sie einmal aufschnaubte.

Hier ist es doch toll Madelaine! Wir können tun was wir wollen. Wir sind frei!

Wir sind alleine Kyra. Nichts als alleine. Ich kann das nichtmehr.

Bitte geh zurück und rede mit deiner Tante. Ich mag es nicht, wenn ihr euch streitet.

Aber ich wünsche mir nichts mehr, als endlich meine Eltern zu sehen. Ich muss zu ihnen.

Dann werden wir halt darum kämpfen. Ich kenne dich, Mad. Du gibst nie so schnell auf.

Da hatte Kyra recht. Ich gebe nicht so schnell auf. Ich schaffte es meine Tante und meinen Onkel zu überreden und obwohl sie es nicht toll fanden, ließen sie mich gehen.

Sie erlaubten mir, endlich wieder nach Hause zu kommen.

Hätte ich zu dem Zeitpunkt nur schon gewusst, was auf mich zukommt...