Rettung

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Cole POV

»Lydia!« schrie ich als ich die Schule betrat. Es war Samstag, weshalb die Gänge leer und verlassen wirkten.

Ich rannte in die Bücherei, wo sie normalerweise immer war, doch auch zwischen den Reihen war keine Menschenseele.

»Lydia!« schrie ich erneut, ohne eine Antwort.

Lydia: Komm sofort zur Schule! Alleine!

Ich laß die Nachricht erneut, die sie vor ein paar Minuten geschickt hatte.

Ich hatte Josh gesagt, dass es ihr gut geht, aber da bin ich mir nichtmehr so sicher.

Bin da

Schrieb ich zurück und die Antwort wurde sofort gelesen.

»Ich habe dich schon bemerkt, Cole.« sagte aufeinmal eine viel zu tiefe Stimme, um Lydia zu sein und trat durch die große Tür.

»George.« sagte ich, als ich meinen Onkel nach Jahren wieder erblickte. Er sah noch genauso aus wie früher

»Der bin ich. Hast du mich vermisst?« sprach er provozierend und trat immer näher.

»Wo ist Lydia?« fragte ich ihn sauer und ein lautes Lachen trat aus seiner Kehle aus.

»Da wo die kleine hingehört. Bei ihrem Alpha.« sagte er und schaute mich amüsiert an.

Nein... Ging nur durch meinen Kopf und ich dachte daran, dass ich ihr versprochen habe sie zu beschützen.

»Du hast kein Recht dazu.« rief ich sauer und spürte aufeinmal zwei Leute, die mich an den Amen  festhielten.

»Ich bin der einzige der ein Recht dazu hat!« schrie er aufgebracht und kam mir näher.

Meine Augen leuchteten in der Farbe Kirian's auf. Grün.

Kämpf schon, Cole. Er zerstört alles! schrie Kirian aufgebracht in meinem Kopf und wollte die Kontrolle übernehmen.

»Versuch es garnicht erst, Cole. Hier liegen überall Kräuter, die dich davon abhalten, dich zu verwandeln. Meinst du echt, dass wir so dumm sind?«

Ich erkannte einen Vorteil, den ich gegenüber ihm hatte. Madelaine. Er wusste nichts von ihr und ihren Kräften. Sie kann ihre Kräfte auch als Mensch kontrollieren. Zwar nichts so gut, aber es ist unsere einzige Chance.

Wir hatten es noch nie vorher probiert, aber ich hatte noch die letzte Hoffnung, dass es klappt. Die Gedankenübertragung zwischen Alpha und Luna. Auch wenn wir es noch nicht offiziell sind muss es funktionieren. Ich kann nicht kampflos zusehen, wie alles um mich herum zusammenbricht.

Hilfe rief ich, während ich fest an sie dachte. Die beiden Männer und mein Onkel packten mich fester, während ich mich versuchte zu befreien.

Ich brauche deine Hilfe, Madelaine. Komm zur Schule! dachte ich erneut, während ich unsere schönsten Momente erneut durchlebte. Wie wir uns das erste Mal begegnet sind, wie ich sie in den Armen hielt, wie sie mir von sich erzählt hat und ihr wunderschönes Lachen, welches mich jedesmal aufheitert. Man, ich bin wirklich verliebt in sie.

Cole! Gib mir die Kontrolle, ich kann sie besiegen! rief Kirian aufgebracht und ich spürte, wie jedes einzelne Stück von mir wütender wurde. Doch ich konnte mich einfach nicht verwandeln. Es war, als gäbe es eine Blockade, die Kirian unterdrückt.

Madelaine POV

Hilfe hörte ich Cole's Stimme in meinen Gedanken sprechen? Was ist das? Hilfe? Was ist hier los?

Ich stoppte mit dem Kampftraining und einige starrten mich schon komisch an.

Ich brauche deine Hilfe, Madelaine. Komm zur Schule! 

»Leute, Cole braucht uns.«sagte ich und ohne zu hinterfragen woher ich das weiß verwandelten wir uns und liefen los.

Kyra POV

Ich erkannte die Schule bereits von weitem und beschleunigte meinen Schritt noch mehr, obwohl ich eh schon weiter als die anderen war.

Wer auch immer da ist möchte meinen Mate schaden. Das kann ich nicht zulassen.

Als ich in die Schule jedoch betreten wollte, drehte sich aufeinmal alles in meinem Magen und es fühlte sich an, als würde der Werwolf aus mir rausgezogen werden.

Was ist das? schrie Maddi unter Schmerzen, bevor sie wieder die Kontrolle übernahm.

Madelaine POV

Was auch immer das war, es hat mir wieder die Kontrolle gegeben.

Maaddi! Was war das? Ich brauche die Kontrolle. rief Kyra aufgebracht und ich konnte ihr nur zustimmen. Kyra kann die Elemente um Welten besser kontrollieren als ich.

Aber es blieb mir nichts anderes übrig. Auch die anderen kamen hinein und jauelten nacheinander auf, bevor sie sich zurück in einen Menschen verwandelten.

»Schön das ihr alle hierseit« rief aufeinmal ein Mann, der um die Ecke gebogen kam, und starrte uns an.

»Aber woher wisst ihr wo wir sind?!« schrie er wütend und starrte uns an.

Ich erkannte ihn sofort. Das muss Cole's Onkel sein.

Von Wut getrieben spürte ich wie mir die Hitze in den Körper stieg.

Oh nein. Ich habe es so lange geübt meine Wut unter Kontrolle zu haben. Ich wollte ich es nie wieder tun, aber ich konnte meine Wut nicht zügeln.

Mein Körper begann zu brennen. Nicht Kyra, sondern ich. Das ist mir erst einmal passiert und es wurden viele unschuldige Menschen dabei verletzt.

»Was zum?!« fragte Cole's Onkel als er mich erblickte.

»Das ist doch nicht möglich.« sagte er und ich erkannte die klare und bittere Angst in seinen Augen.

Ich rief einen Wind herbei und hob ein paar Zentimeter vom Boden ab.

»Das ist nicht..« sprach er wieder, doch ich unterbrach ihn wütend.

»Sie lassen mein Rudel in Ruhe!« schrie ich laut und flog näher an ihn heran. Er rückte zurück, doch ich kam ihm immer näher.

»Lassen Sie mein Rudel in Ruhe.« wiederholte ich meine Worte leiser und er starrte mich mit großen Augen an.

»Maddi!« hörte ich Cole's Stimme aus der Bibliothek und meine Wut war wie weggepustet. Mein Körper wurde wieder Kühler und ich fiel wieder auf den Boden.

»Das Alphabuch.« sagte ich zu Cole's Onkel und hielt ihm meine offene Hand hin.

Die Furcht war, trotzdessen das ich nichtmehr in Flammen stand, nicht verschwunden.

Er kramte in seiner Tasche und holte ein kleines Buch heraus.

Ich schnappte es mir und rannte zu Cole, der an die Heizung gefesselt war. Er hatte ein blaues Auge und ein wenig Blut am Kopf, aber er lächelte mich glücklich an.

»Du hast es geschafft.« sagte er erleichtert, während ich ihn losband.

Ich hörte Cole's Onkel stöhnen, und nach einem Blick nach hinten sah ich meine Freunde, wie sie auf ihn und die zwei anderen Männer, die genauso unter Schock standen, einprügleten.

'Verdient' dachte ich nur, bevor ich Cole glücklich in die Arme fiel.

»Das war so unfassbar heiß.« flüsterte er in mein Ohr und ich musste laut auflachen.

»Du bist ein Idiot.« sagte ich ernst und legte meine Hände an seine Wangen.

»Aber ich liebe dich dafür.« setzte ich fort und küsste ihn.

Ich half ihm auf und erkannte, dass die Cruor Lupi keuchend auf dem Boden lagen.

»Haltet euch von unserem Rudel fern.« sagte ich zu ihnen, bevor ich einen starken Wind rief und die drei aus unserer Schule schmiss.

»Lydia!« sagte Cole aufeinmal und schaute uns an.  »Er hat sie wieder ins Ostrudel gebracht.«

The LunaWhere stories live. Discover now