Vertrauen

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»Was? Was ist passiert?« fragte er verwirrt und schaute zu ihr herunter.

»Ich.. Ich dachte sie wollen nur reden, aber er hat.. Er hat...«

Sie schluchzte immer lauter und Coles Gesicht war weiß. Sein Mund war leicht geöffnet und er schaute geschockt in die Ferne. Ich ging auf ihn zu und griff nach seiner Hand, doch er erwiderte meinen Griff nicht, sondern hielt seine Hand steif nach unten und hielt mir der anderen den Rücken seiner Schwester.

»Ich kann nicht zurück Cole.« flüsterte Lydia nach einiger Zeit und er erwachte aus seiner starre.

»Das wirst du auch nicht.« sagte er und erwiderte endlich den Griff meiner Hand.

Lydia löste sich von ihm und versuchte sich die Tränen aus den Augen zu wischen.

»Ich..ich bin Lydia, Coles Schwester.« sagte sie, als sie unsere umschlossenen Hände sah.

»Ich bin Madelaine, seine Mate.« sagte ich und lächelte sie leicht an.

Sie lächelte leicht zurück und zog mich in ihre Arme.

»Ich glaube, wir müssen reden.« sagte sie auch an Cole gewand, welcher nickte und sie zu unserem Haus führte. Sie stand die ganze Zeit auf der anderen Seite von ihm und kuschelte sich an ihn. Sie hat ihre Familie viel zu früh verloren.

Bei uns zuhause setzten wir uns aufs Sofa und Lydia hatte sich wieder beruhigt und konnte normal reden.

»Ich habe Nathaniel immer angefleht euch zu besuchen und vor ein paar Tagen hat er zugestimmt, damit ich meinen Vater holen kann. Er hat gesagt, dass er wichtige Gespräche mit ihm zu führen hat. Ich war froh euch endlich wieder zu sehen und bin dann mit Vater losgelaufen.

Als wir im Dorf des Südrudels angekommen sind habe ich ihn zu Nathan gebracht und er.. Er hat die Tür geschlossen. Aufeinmal haben sie geschrien und dann war da dieser Schuss.«

Ihre Stimme begann immer doller zu zittern.

»Ich bringe diesen Wichser um! Er hat meine Schwester markiert! Und meinen Vater erschossen..« Er flüsterte das letzte nurnoch und senkte seinen Kopf.

»Ähm... Also dazu. Ich bin zwar 16, aber ich habe nochnicht meine... Naja.. Meine Tage bekommen. Und deswegen haben wir die Markierung nie vollendet. Er beißt mich nur regelmäßig, aber ohne das vervollständigen der Markierung heilt der Biss wieder. Davon wissen nicht viele, aber er hat andere Frauen die mit ihm... Und weil er will, dass alle denken, dass ich vollständig markiert bin beißt er mich einmal die Woche.«

»Aber das heißt ja, dass du nicht dauerhaft markiert bist.« flüsterte Cole und schaute zu seiner Schwester.

»Das heißt du und Josh..« sagte ich und schaute zu Cole, der mich hoffnungsvoll anschaute.

»Josh ist mein richtiger Mate, oder?« fragte Lydia und schaute zu mir.

Ich nickte und sie schaute unsicher zur Seite.

»Und was ist mit Nathan? Und meinem Rudel? Er wird mich sicher bald finden.« sagte sie und schaute zweifelnd zu Cole.

»Nathan kann mich mal. Wenn er hierherkommt vertreiben wir ihn schon irgendwie. Das hier ist dein Rudel. Das Rudel mit deiner Familie, deinen Freunden und deinem Mate.« sagte er direkt und erhob sich.

»Willst du Josh treffen?« fragte ich sie und sie nickte verlegen.

»Bitte versprich mir, dass ich nicht dahin zurück muss.« sagte Lydia und drehte sich zu Cole.

»Das verspreche ich.« sagte Cole und umarmte seine Schwester nochmal.

»Komm, wir gehen zum Haus von Isabell und Aiden. Josh ist zurzeit da. Es geht ihm echt nicht so gut.« sagte ich und griff nach Lydia's Hand um sie aus dem Haus zu ziehen.

»Das tut mir alles so leid, aber ich musste ihn ignorieren. Die Wachen..« begann sie, doch ich unterbrach sie, mit einem verständnisvollen Blick.

Cole POV

Ich folgte Madelaine und Lydia zu Josh's Zimmer, wo sie nervös vor stehen blieb.

»Es wird alles gut, mein Engel.« sagte ich zu meiner kleinen Schwester und sie nickte mir zu. Sie drückte vorsichtig die Klinke hinunter und trat ins Zimmer ein.

Josh Blick hob sich und er starrte sie verwundert an.

»Hey« flüsterte sie nur. Er stand auf und ging auf sie zu. Er griff ihre beiden Hände und stellte sich vor sie.

»Du bist hier.« flüsterte auch er und bekam Tränen in die Augen.

Sie nickte und begann auch zu weinen.

Was ist denn bitte hier los?

»Aber du bist..« stockte Josh und starrte an ihren Hals.

»Der Biss ist in spätestens einer Woche weg.« sagte sie und schaute zu ihm hoch.

Ich sah die Erleichterung in seinen Augen, als er sah, dass sie nicht markiert ist. Er schlang seine Arme um sie und zog sie an sich.

»Ich dachte... Ich dachte.« stotterte er und drückte sie noch fester.

»Ich weiß.« sagte sie nur und schaute dann zu uns.

»Danke für alles. Aber könntet ihr uns alleine lassen? Ich habe viel zu erklären.« fragte Lydia uns und Maddi nickte.

»Ähm.. Ich bin müde und gehe schonmal schlafen. Aiden wollte nochmal mit dir reden. Wir sehen uns.« sagte sie zu mir, küsste mich kurz und lief schnell aus dem Haus.

Ich schaute ihr fragend hinterher, ging aber schnell nochmal zu Aiden.

Wir redeten nochmal, doch auch ich fühlte die Erschöpfung und wollte zu Madelaine.

»Okay Aiden, ich muss auch langsam nach Hause. Ich weiß nicht inwiefern Lydia auch hier schlafen will. Wenn nicht wäre es schön, wenn du sie nach Hause bringen würdest. Wir wissen nicht wer draußen rumläuft.« sagte ich zu Aiden.

»Klar, aber ich gehe davon aus, dass sie hierbleibt. Ich passe schon auf sie auf, Bro. Und Josh ist ja auch bei ihr.«

»Okay. Danke.«

Als ich in unser Haus trat machte ich mich auf den Weg zu unserem Schlafzimmer. Als ich vor der Tür stand hörte ich ein Schluchzen. Ich schob die Tür leise auf und erkannte Madelaine, welche eingerollt, wie ein Eichhörnchen, auf dem riesigen Bett lag. Ein leises schniefen klang durchs ganze Schlafzimmer und sie sah so verloren aus.

Ich wollte für sie da sein, wie sie es immer für mich ist. Ich legte mich aufs Bett, schlang meinen Körper um ihren und drückte sie fest gegen mich.

»Was ist los, Sweetheart?« flüsterte Ich, nachdem sie sich wieder einigermaßen beruhigt hat.

»Ich habe dir doch von dem Streit mit meinen Eltern erzählt. Er war schlimmer, als ich zugegeben habe.« flüsterte sie und schniefte nocheinmal laut, bevor sie sich zu mir drehte.

»Ich will doch, dass du mir erzählst, was dich belastet.« sagte ich und sie schaute mir in die Augen.

»Du hast genug eigene Probleme. Du hast heute erfahren, dass dein Vater... Ich habe nicht das Recht zu weinen.« sagte sie und wollte sich wieder wegdrehen, doch ich hielt sie fest.

»Mein Vater ist für mich schon vor fast 9 Jahren gestorben, als meine Mutter gestorben ist. Ich weiß, dass er jetzt an einem besseren Ort bei ihr ist. Und ich sage es nochmal: Egal was bei mir grade los ist, deine Probleme sind mir mindestens so wichtig. Du musst das nicht alles alleine durchmachen.«

Sie antwortete nicht, sondern drückte ihre Lippen auf meine. Sie presste ihren Körper gegen meinen und küsste mich immer stürmischer.

»Ich will, dass du mich markierst.« flüsterte sie zwischen zwei Küssen.

»Bist du..«

Sie unterbrach mich, indem sie ihre Lippen wieder auf meine presste. Ich rollte uns so, dass sie unter mir lag. Ich küsste ihren Kiefer hinunter zu ihrem Hals.

Los! Markier Unsere Mate! schrie Kirian in mir und das Verlangen überwältigte mich.

The LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt