Tiefschläge

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Madelaine POV

Als ich aufwachte spürte ich direkt, dass etwas fehlte. Ich konnte Cole nicht neben mir spüren. Sonst hielt er mich jede Nacht fest in den Armen, bis ich eingeschlafen bin und ließ mich erst wieder los, wenn wir uns entschieden frühstücken zu gehen, aber er war nicht da.

Ich drehte mich zur Seite und sah nur die zurückgeschlagene Decke. Ich entschied mich dazu ihn suchen zu gehen. Ich suchte zuerst das obere Stockwerk ab, dann das erste Stockwerk und lief dann direkt ins Wohnzimmer.

In der Mitte des Zimmers stand Cole, welcher mit dem Rücken zu mir gedreht aus dem Fenster in den Wald starrte.

»Wieso bist du wach?« fragte ich und lief auf ihn zu.

Ich stellte mich vor ihn und legte meine Arme um ihn.

»Ich weiß wie schwer grade alles bei dir ist, aber denk ja nicht, dass ich dir dabei nicht helfen kann.« sagte ich, legte meine Hand an seine Wange und Zwang ihn dazu mir in die Augen zu schauen.

»Ich kann nichtmehr schlafen, Maddi. Es ist alles zu fiel gerade und ich wollte dich damit nicht unnötig belasten. « sagte er und schloss die Augen, während er seine Hände zu Fäusten zusammenballte.

»Du bist nicht alleine, Cole. Ich bin doch für dich da. Du musst nur mit mir reden.« sagte ich und griff nach seiner Hand.  »Du siehst seit Tagen schon so fertig aus. Es tut mir leid, dass ich nicht vorher nachgefragt habe.«

»Es ist nicht deine Schuld.« sagte er langsam und atmete tief durch.

»Es ist vier Uhr morgens. Komm mit.« flüsterte ich und zog ihn an meiner Hand hinter mir her. Ich ging oben ins Bad und öffnete den Hahn der Badewanne.

Er schaute verwirrt zu mir, bevor ich die Tür hinter uns schloss und mir sein Shirt, welches ich zum Schlafen trug, über den Kopf zog.

Seine Augen weiteten sich, bevor ich einige Schritte auf ihn zumachte und seine Hände an meinen nackten Rücken legte.

»Vergiss nie, wie sehr ich dich liebe.« wisperte ich, bevor ich ihn an mich zog und ihn küsste.

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»Cole!« hallte Elaisas laute Stimme durch unser Haus und ließ mich aus meinem Schlaf aufschrecken. Neben mir lag Cole und schlief tief und fest.

Ich schob ihn leicht von mir, in der Hoffnung ihn nicht zu wecken und rannte hinunter. In unserem Wohnzimmer stand bereits Elaisa und lief außer Atem auf mich zu.

»Lydia, sie ist hier. Sie wurde angeschossen. Es sieht nicht gut um sie aus.« sagte sie und drückte meine Hand.

»Fuck. Bring mich zu ihr.« sagte ich und drückte sie aus der Haustür.

»Cole..?« fragte sie verwirrt, doch ich lief einfach weiter.

Wir liefen zur Krankenstation unseres Rudels und als wir sie betraten, hörten wir laute schreie.

»Das ist nicht wahr!« schrie Josh, während Aiden probierte ihn zu beruhigen.

Vor uns lag Lydia auf einer riesigen Liege. Ihre Augen waren noch leicht geöffnet, doch ich konnte einen riesigen roten Fleck an ihrem Bauch erkennen. Blut.

Sie hielt mit ihrer kleinen Hand Josh's fest umklammert, und probierte ihn zu beruhigen, doch er schrie weiter den Arzt an.

»Josh!« rief ich sauer, als ich den verstörten Blick von Arzt sah und alle verstummten.

»Er will sie ins künstliche Koma setzten.« flüsterte er und eine Träne lief aus seinem Auge.  »Ich brauche sie, Mad, mehr als jeden anderen.« sagte er und schaute verzweifelt zu mir.

Mein Blick glitt wieder zu Lydia, welcher immer wieder die Augen zufielen.

»Lydia, du musst durchhalten.« flüsterte ich und kniete mich neben sie. Ich umschloss ihre Hand mit meiner und drückte sie fest.

»Madelaine.«krächzte sie leise und schaute zu mir. »Ihr müsst Nathan aufhalten.«

Ich nickte ihr zu und spürte, wie auch mir die Tränen liefen.

»Versprich mir, dass du auf meinen Bruder aufpasst.« hauchte sie und  nickte dem Arzt zu, welcher bevor jemand protestieren konnte eine Maske an ihren Mund hielt, durch die sie tief einatmete.

»Nein.« flüsterte Josh und kniete sich auf die andere Seite von ihr.

»Ich liebe dich.« hauchte sie, bevor sich ihre Augen schlossen.

The LunaWhere stories live. Discover now