Versöhnung

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1 Woche.

1 Woche ist es her, seit Lydia wieder aufgetaucht ist. Seit sie angeschossen auf der Liege bei uns im Rudel lag. 1 Woche, seit der Cole nicht mehr als das nötigste mit mir redet.

Es hört sich jetzt vielleicht erschreckend an, aber wir machen zurzeit eine Beziehungspause.

Er ist sauer auf mich, weil ich ihn nicht geweckt habe, sondern alleine zu Lydia gelaufen bin. Es ist immernoch nicht sicher, ob sie wieder aufwacht und es waren vielleicht ihre letzten Augenblicke. Ich fühle mich unfassbar schuldig, aber ich habe die Lage einfach falsch gedeutet.

Er schläft nachts im Wohnzimmer und jeden Versuch von mir sich zu entschuldigen blockt er ab. Ich kann ihn verstehen. Er hätte noch bei seiner Schwester sein können. Es waren vielleicht ihre letzten Momente, die er verpasst hat, aber es ist noch nichts sicher.

Grade Elaisa, Abby und Isabell probieren für mich da zu sein und haben schon einige Male mit Cole geredet, aber ich habe ihn wirklich verletzt. Jedes Mal wenn ich ihn sehe werden seine Augenringe dunkler und ich mache mir wirklich Sorgen um ihn.

Josh geht es natürlich grauenhaft. Wir bekommen ihn kaum noch zu Sicht, da er die meiste Zeit bei Lydia verbringt. Der Arzt sagt, dass sie uns vielleicht hören kann, aber er ist sich nicht sicher, doch Josh glaubt fest daran. Er sitzt Stunden bei ihr, in denen er ihr alles mögliche erzählt, um sie bei uns allen auf dem laufenden zu halten.

Cole hat sogar Nathaniel zu uns ins Rudel rufen lassen und hätte ihn wahrscheinlich tot geprügelt, wenn er nicht zur Sicherheit dutzende an Wachen mitgebracht hätte.

Wir waren uns sicher, dass er derjenige war, der Lydia angeschossen hat, doch er leugnet es. Er sagt, dass es niemals auf seinen Befehl gewesen sein kann, da er Lydia so sehr lieben würde. Er wollte sie sogar mitnehmen, doch das hat Cole natürlich nicht zugelassen.

Heute werden Cole und ich offiziell zu Alpha und Luna unseres Rudels ernannt. Wir haben es probiert aufzuschieben, doch wir können unser Rudel nicht so lange Alpha-los lassen. Cole hat schon veranlasst die Zeremonie so kurz zu halten, wie möglich, was wenn ich erhrlich bin ziemlich verletzend ist. Ich habe immer gehofft, dass dieser Tag magisch wird, doch jetzt wird es nur das nötigste.

»Kommst du?« fragte mich Abby und zog an meinem Arm. Nach einem letzten Blick in den Spiegel nickte ich kurz und lief ihr hinterher.

Ich trug ein dunkelgrünen Kleid und silbernen Schmuck. Meine Haare lagen in Locken über meinen Schultern und meine Lippen trugen einen dunklen Rot-Ton. Nur meine Augen strahlend nicht wie sonst, sondern wirkten ganz matt und leblos.

Ich hätte mit Abby ausgemacht, mich nochmal vor der Zeremonie mit Cole zu treffen, um hoffentlich nicht so negativ in diesen Abschnitt unseres Lebens zu starten.

Ich stand an der Tür unseres Hauses und öffnete sie leicht. Im Wohnzimmer stand Cole, welcher sich bei dem Geräusch umdrehte.

Sein Blick glitt kurz über mich, bevor er tief einatmete und verschwinden wollte. Ich lief, so schnell es ging, mit meinen hohen Schuhen zu ihm und zog ihn am Arm zurück.

»Können wir bitte reden? Ich vermisse dich.« fragte ich ihn, doch er schaute mich immernoch nicht an.

»Ich habe Scheiße gebaut, das weiß ich, aber bitte verzeih mir. Ich kann nicht ohne dich leben.« flüsterte ich, doch ich konnte immernoch nur seinen Hinterkopf erblicken.

Aufeinmal hörte ich ein einzelnes, leises Schniefen, welches durch den ganzen Raum hallte.

Cole weinte.

Ich hielt ihn fest und lief um ihn herum um in seine Augen zu schauen, doch er drehte sein Gesicht von mir weg.

»Es tut mir so leid« flüsterte ich, bevor seine Augen endlich wieder meine trafen. Als ich seinen Blick in mich aufsog spürte ich nur ein Gefühl. Das Gefühl endlich wieder zuhause zu sein.

Wir schauten uns ein paar Sekunden nur an, bevor er seine Arme um mich legte und mich an sich drückte. Ich erwiderte seine Umarmung sofort und wollte, dass sie nie endet.

»Es ist zu fiel, Maddi.« hauchte er und ich nickte. »Es ist nicht deine Schuld. Ich glaube, ich wollte einfach jemand anderem als mir die Schuld geben.«

»Du hast nicht Schuld daran, Cole. Du hast sie beschützt.« sagte ich und legte meine Hände um sein Gesicht. Ich wischte mit meinen Daumen die Tränen aus seinen Augen und schaute ihn liebevoll an.

Er hob mich hoch und presste mich wieder fest an sich.

»Bist du bereit Alpha zu werden?« fragte ich ihn leise und kuschelte mich an seine Schulter.

»Kein bisschen, aber ich weiß das wir das zusammen schaffen. Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht von mir drücken sollen.« hauchte er.

»Ich habe dich vermisst.« hauchte ich, bevor uns ein lautes Klopfen gegen die Tür unterbrach.

The LunaWhere stories live. Discover now