Überraschung

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»Nawwww... Ich habe euch so vermisst.« rief Abby glücklich und brachte uns damit beide zum Lachen.
»Liege ich damit richtig, dass ihr doch die normale Zeremonie wollt?«

Cole schaute mich kurz an und nickte dann. Ich lächelte zu ihm hoch und verschränkte meine Hände hinter seinem Rücken.

»Ihr habt nichtmehr fiel Zeit. Kommt ihr gleich zum Hauptplatz?« fragte sie und lächelte mich dabei an.

»Natürlich« antwortete ich, bevor sie verschwand und uns wieder alleine ließ.

Ich schob zufrieden meine Finger in seine Haare und richtete sie ein wenig, bevor ich umsere Hände verschränkte.

»Bereit?« fragte er mich schmunzelnd und ich lächelte amüsiert über dieses Klischee.

»Bereit wenn du es bist.«

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Wir schritten gemeinsam an unserem Rudel vorbei, welches uns teilweise neugierig, teilweise glücklich, aber auch teilweise echt skeptisch musterte.

Unter vielen bekannten Gesichtern standen auch meine Eltern, welche mich traurig, doch irgendwie auch stolz ansahen.

Ich habe seit ich mich so mit ihnen gestritten habe nicht mit ihnen geredet. Das lag einfach daran, dass ich es nicht wollte, aber ich hatte sich einfach keine Zeit in den letzten Tagen.

Ich umklammerte Coles Hand etwas fester, sodass er kurz besorgt zu mir runter schaute und mich beruhigend ansah.

Vorne stand ein Mann, welcher mir als Pfarrer des Rudel bekannt war. In seiner Hand hielt er das Alpha-Buch uke lächelte uns glücklich zu.

Wir stellten uns vor ihn und zwei kleine Mädchen kamen angelaufen, welche mir einen Kranz auf den Kopf legten und Cole einen Anstecker an die Jacke hängen, welcher das Wappen unseres Rudels zeigte.

Cole nahm unsere ineinander verschränkten Hände und hielt sie nach vorne, sodass der Pfarrer einen hellblauen Samtschal hinüberlegen konnte.

Er begann einen langen Text in Latein vorzulesen, von dem ich kein Wort verstand, doch ich war auch viel zu sehr damit beschäftigt Cole anzustarren. Ich dachte wieder daran, was für ein unfassbares Glück ich habe, dass er mich liebt.

Nach seinen Worten nahm der Pfarrer einen Topf, der eine grüne Farbe enthielt, und malte mit einem Pinsel ein paar Streifen in mein Gesicht. Er machte bei Cole weiter und zeichnete einen Halbmond auf seine Stirn, einige Blätter auf seine Wangen und ein paar Striche an sein Kinn.

»Certus sum, quod tu Alpha cole, erit princeps, ut virtus, et intellectus et vos Luna Madelaine noster amor notho et cor tuum« sprach er abschließend und lächelte auf uns hinunter.

Es war endlich offiziell.

Ich war Luna.

Cole war Alpha.

Ich drehte mich freudig zur Seite und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Er zog mich in seine Arme und wirbelte mich einmal um sich herum. Die anderen aus unserem Rudel begannen zu klatschen und unsere Freunde jubelten sogar, während wir uns einfach anstarrten.

Wir gingen zu ihnen und auf dem Weg wurden wir von vielen beglückwünscht. Angekommen nahmen uns alle unsere Freunde in den Arm und schlugen vor, heute Abend ein kleines Lagerfeuer im Wald zu machen.

Wir stimmten zu und begannen den Rest des Tages alles vorzubereiten..

»Es sieht so schön aus.« sagte Abby stolz mit ihrer Leistung und zeigte auf die mir Lampions geschmückte Feuerstelle.

  »Du hast recht. Es ist wirklich der Hammer.« bestätigte ich ihr und sie lächelte zufrieden.

Isabell und Elaisa kamen mit einer großen Schüssel voll Stockbrotteig an und gesellten sich zu uns.

Nach ein Paar Minuten waren auch die anderen da, und brachten immer und immer mehr Essen zu uns.

Auch Cole kam und setzte sich neben mich auf einen abgebrochenen Baumstamm. In seiner Jacke hielt er eine meiner Jacken, welche er wohl von zuhause mitgenommen hat.

Mit einem Lächeln nahm ich seine ziemlich süße Geste an und kuschelte mich in seine Arme.

Ich genoss den Abend in vollen Zügen und ich sah das erste Mal seit einigen Tagen, dass Josh wieder lachte. Ich ertappte ihn zwar auch dabei, traurig die verschiedenen Paare hier anzuschauen, doch im Großen und Ganzen wirkte er relativ glücklich.

Cole und ich grillten grade Marshmallows, als mir aufeinmal Isabell auffiel. Sie war aufeinmal ganz blass und stand etwas abseits an einen Baum gelehnt.

Sie entschuldigte sich kurz, bevor sie loslief. Aiden, der grade in eine Intensive Unterhaltung mit Mark und Elaisa gebunden war bemerkte es nicht und auch Abby und Tyler waren viel zu sehr mit dem jeweils anden beschäftigt.

»Ich bin kurz weg.« sagte ich kurz zu Cole, bevor ich ihr hinterherlief.

Sie stoppte an einem Busch und lehnte sich über. Als ich näher an sie trat erkannte ich, dass sie sich übergab und hielt ihre Haare zurück. Ich streichelte ihr über den Rücken bis sie aufhörte.

»Was ist los?« fragte ich sie einfühlsam, doch sie zuckte nur mit den Schultern.

»Es geht schon seit Tagen so. Mir ist die ganze Zeit schlecht.« sagte sie und ließ sich auf den trockenen Waldboden fallen.

»Bist du vielleicht krank? Magen-Darm?« fragte ich sie, doch sie schüttelte den Kopf.

»Nein, es ist ja nicht dauerhaft so. Es ist nur ab und zu.« sagte sie und ein Gedanke schlich sich aufeinmal in meinen Kopf.

»Isabell bist du vielleicht..?« ich wollte es irgendwie nicht aussprechen, doch sie verstand schon.

»Schwanger?«

The LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt