Kapitel 28

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POV. Jungkook:

Gefühle. Sie sind einzigartig und individuelle. Sie lösen in uns Sachen auf, die nicht anderes auflösen kann. Sie lassen uns fühlen. In traurigen, schmerzenden so wie glücklichen Zeiten. Gefühle sind etwas sehr starkes.

Nicht alle besitzen sie. Manche besitzen gar keine. Andere wiederum besitzen zu viele. Jeder empfindet etwas anders. Jeder empfindet etwas unterschiedlich stark. Es ist jedem selbst überlassen wie man fühlt und was man fühlt. So sind sie eben... Die Gefühle..

Was wäre ein Leben ohne Gefühle? Erschütternd! Weil erst Gefühle das menschliche Leben lebenswert machen, haben sich Dichter zu allen Zeiten damit auseinandergesetzt. Dabei ist kaum etwas so schwer zu beschreiben wie ein Gefühl. Was dem einen weh tut, ist für den anderen eine Bagatelle.

Gefühle sind absolut individuell: Ein jeder Menschen empfindet anders. Und doch unternehmen Dichter in ihren Werken immer wieder den Versuch, Gefühle so darzustellen, dass der Leser mitempfindet. Das ist es, was große Werke zu leisten imstande sind: Sie wecken ein echtes Mitgefühl.

Der Leser leidet mit den Protagonisten, freut sich mit ihnen hofft, hasst und liebt mit den Figuren, die der Autor ihm so lebensnah wie möglich vorstellt. Wirkliches Mitgefühl in tiefsten Sinn des Wortes wecken zu können, würde Frieden für die Welt bedeuten.

So sind sie eben... die Gefühle.

Und grade im Moment, hatte ich ein starkes Gefühl in mir. Das Gefühl von Angst. Angst ihn zu verlieren. Angst ihm nicht helfen zu können. Und Angst, dass wir uns selbst zerstören... Ich denke nichts ist schlimmer als die Angst. Okey, außer Schmerz. Dieses Gefühl ist noch schlimmer. Und wenn ich mir vorstelle, dass Taehyung jeden Tag, dieses Gefühl in sich hat, könnte ich durchdrehen.

Wie kann er nur so viel Schmerz und Leid, die ganze Zeit mit sich herum schleppen? Wie kann er nur immer dieses Gefühl verspüren? Dieses schlimme, schmerzende Gefühl von leid. Von Schmerz.

Er denkt ich kann ihn nicht verstehen, aber ich verstehe ihn. Wenn man den Schmerz innerlich so stark ausgesetzt ist, so dass es schon anfängt körperlich sich zu zeigen. Wenn einem der Körper zittert vor Schmerz oder einem übel wird vor Schmerz. Wenn deine physisch Situation nicht mit deiner Psyche klar kommt... ich kenne das.

Und ich möchte ihm so gerne helfen. Aber ich weiß nicht wie. Wie schaffe ich dass ohne das wir daran kaputt gehen? Ohne dass ich daran kaputt gehe? Aber ich denke, dafür ist es eh schon zu spät...

Ich stecke schon zu sehr hier drin.. ich bin schon am Anfang unseres Endes und kann es nicht aufhalten. Ich kann ihn nicht verlassen, geschweige denn weiterhin zu sehen, wie er leidet.

Ist das wahre Freundschaft? Zu wissen, dass der andere leidet und ihm da raus helfen zu wollen? Lieber sich selbst leiden zu sehen als den gegenüber? Wenn ja, dann verdammt sei die Freundschaft, die mich solche Sachen fühlen ließ..

Ich habe Angst. Und dieses Gefühl verspüre ich grade so sehr, dass mein Körper anfing zu zittern. Ich hatte Angst, noch mal jemanden zu verlieren, wegen der Dunkelheit die sich in sie geschlichen hatte...

Ich kann nicht zusehen wie sich jemand in den tot stürzt.. das ertrage ich nicht...

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„I want to be the light in your darkness."

𝐓𝐡𝐢𝐬 𝐭𝐡𝐢𝐧𝐠 𝐜𝐚𝐥𝐥𝐞𝐝 𝐥𝐨𝐯𝐞| ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏحيث تعيش القصص. اكتشف الآن