Nicht anfassen

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Hey. Ich lebe noch! Das hier habe ich um halb drei Morgens geschrieben. Erwartet bitte nicht zu viel. Das hat sich eine Freundin gewünscht. Für dich, Lea! Ich weiß nicht, ob die Geschichte Sinn macht, aber sie ist verdammt traurig. Feedback wäre toll. Und ein Request noch besser!
Viel Spaß!

Sie saßen im Wohnzimmer. Angus hatte sich das Bein gebrochen und lief mit Krücken. Sie sahen sich einen Film an. Irgendwann, stand Angus auf, nahm seine Krücken und humpelte los. Auf halben Weg brach er zusammen.

„Angus!" Rief Malcolm panisch und lief auf ihn zu, um ihm hoch zu helfen.

„Lass mich los!" Kreischte Angus und drehte sich aus dem Griff seines Bruders.

„Ich will dir doch helfen." Sagte Malcolm verständnislos.

„Fass mich nicht an!" Schrie Angus. Malcolm zog sich zurück. „Bon! Hilf mir!" Der Sänger nickte und half seinem Freund hoch. Malcolm sah Angus fassungslos an.


*


Malcolm ging Nachts aufs Klo und kam an Angus Zimmer vorbei. Er hörte Jammern, also öffnete er vorsichtig die Tür. Angus lag sich windend auf dem Bett. Er hatte einen Albtraum. Malcolm ging langsam an ihn heran.

„Sh. Ist gut, Ang." Summte er und streichelte Angs Hand, die über das Bett hing. Plötzlich schoss die Hand hoch und schlug voll in Malcolms Nase. Malcolm schrie auf. Seine Nase war gebrochen. Blut spritzte auf den Boden. Angus wachte auf.

„Geh weg! Wieso beobachtest du mich im Schlaf!?"

„Ang, du hattest einen Albtraum. Beruhige dich." Sagte Malcolm und legte seine Hand auf Angs Schulter. Angus zog sich schlagartig zurück.

„Fass mich nicht an! Fass mich verdammt noch Mal nie wieder an!" Schrie Angus.

„Ang..."

„Geh raus!" Malcolm wurde aus dem Zimmer geworfen. Der junge Mann lag verdattert und mit gebrochener Nase auf dem Flur.

*

Bon war gestorben. Malcolm war ein echtes Wrack. Damit ihn keiner leiden sah, verzog er sich in sein Zimmer und sperrte sich dort ein. Sie hatten einen neuen Sänger. Brian Johnson. Er war ziemlich nett. Angus lachte mit Brian, Cliff und Phil in der Küche. Malcolm kam zum Frühstück.

„Oh, lebst du auch noch." Spottete Angus.

„Ja." Meinte Malcolm und nahm sich ein Brot aus dem Korb.

„Kannst du mir Mal die Butter geben?" Fragte Angus. Malcolm nahm die Butter und hielt sie seinem Bruder hin. Angus nahm sie jedoch erst nicht. Dann schon. Seine und Malcolms Fingerspitzen berührten sich und Angus zog seine Hand schlagartig zurück. Der Porzellanteller mit der Butter, krachte auf den Tisch. Die Freunde sahen erschrocken auf. „Fass mich nicht an!" Knurrte Angus und sah Malcolm mit Killerblick an.


„Habe ich doch gar nicht."

„Doch! Hast du!" Schrie Angus.

„Tut mir leid." Murmelte Malcolm leise.

*

Malcolm holte die Post aus dem Briefkasten. Er nahm seine Briefe heraus und ging dann ins Wohnzimmer, wo die anderen saßen. Jedem gab er die Post.

„Leg sie auf den Tisch." Meinte Angus. Malcolm legte Angs Briefe auf den Tisch. Als Malcolm seine Hand zurück gezogen hatte, nahm Angus sofort die Briefe und blätterte sie durch.

„Warum sollte ich sie auf den Tisch legen?" Fragte Malcolm verständnislos.

„Weil du mich nicht berühren sollst." Murrte Angus und las den Brief.

„Aber wieso?"

„Deswegen."

„Aber Brian hat auch gerade seinen Arm um deine Schulter liegen." Angus sah auf seine Schulter und tatsächlich. Brian drückte ihn an sich.


„Ja, du hast absolut Recht." Malcolm lächelte ein wenig. „Brian berührt mich. Nicht du." Malcolms Lächeln fiel.

„Was ist falsch an mir?" Flüsterte Malcolm. Eine Antwort bekam er nie.


*


Malcolm war krank. Er hatte eine seltene Krankheit bekommen, bei der Man nur noch bestimmte Stunden zu leben hatte. Der Gitarrist lag elend in einer Ecke und schluchzte. Er wollte nicht sterben. Aber er wusste, dass er nur noch eine Stunde hatte. Vielleicht ein paar Minuten mehr. Brian nahm Malcolm in den Arm.

„Es tut mir so leid, Mal." Weinte der Sänger.

„Schon gut." Hauchte Malcolm.

„Ich will nicht, dass du stirbst." Weinte Phil.

„Ich auch nicht." Wimmerte Cliff. Malcolm lächelte schwach.

„Passt gut auf ihn auf." Er sah Angus an, der ihnen den Rücken zu kehrte.

„Versprochen. Werden wir." Schniefte Brian.

„Angus?" Murmelte Malcolm. Angus kam auf ihn zu. Malcolm öffnete schwach seine Arme, damit er seinen Bruder umarmen konnte, doch Angus kam nicht näher. Malcolm senkte seine Arme. „Ich weiß." Flüsterte er. Die anderen sahen das fassungslos an. „Pass gut auf dich auf, Angus." Angus kniete sich vor ihn.

„Um mich mache ich mir gerade keine Sorgen." Sagte er kalt. Malcolm schluckte. Er hob die Hand und wollte sie auf Angs Schulter legen, doch der Jüngere zog sich zurück.

„Ich weiß. Nicht anfassen." Flüsterte Malcolm und eine Träne lief über seine Wange. Er wollte seinem Bruder nahe sein. Auch wenn es für die letzten Minuten seines Lebens war. Aber Angus wollte das nicht und das musste er akzeptieren.

„Hör auf zu weinen." Schniefte Brian und wischte die Tränen von Malcolms Wange.

„Wieso hasst du mich, Ang?" Hauchte Malcolm. „Ich wollte ein guter Bruder sein. Ich wollte einmal, nur einmal hören, wie deine schöne Stimme sagt: Ich hab dich lieb. Ich wollte ein einziges Mal von dir umarmt werden. Einmal nicht weg geschoben werden. Einmal deine Hand halten. Wieso durfte ich das nicht?" Weinte Malcolm. Brian wiegte Malcolm auf seinem Schoß. Plötzlich merkte Malcolm, wie seine Vision dunkler würde, als er das letzte Mal flüsterte:

„Ich hab dich lieb, Brüderchen." Seine Augen vielen zu.

„Nein!" Schrie Cliff und fing an heftig zu weinen. Phil und Cliff umarmten sich schreiend. Brian weinte in die Schulter von Malcolms Leiche. Angus starrte fassungslos auf den Körper seines Bruders. Er fuhr mit seinen Fingerspitzen sanft über Malcolms Wange. Sein Daumen strich über Malcolms breite Lippen.

„Ich habe dich berührt." Flüsterte Angus.

ENDE



AC/DC One ShotsWhere stories live. Discover now