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Die Tage vergingen, und der Sommerball rückte immer näher. In der Schule wurden die Schüler der Oberstufe auch von Tag zu Tag aufgeregter und nervöser.

Vor allem die, die noch keinen Partner hatten. So zogen sich Tanja und Janine in der letzten Schulwoche vor'm Ball noch freizügiger an, als sonst. In der Hoffnung, dass sie die Aufmerksamkeit irgendwelcher hübschen Jungs bekamen, doch die Beiden waren auch zu stolz einfach selbst ihre Klappe zu öffnen und jemanden zu fragen.

Kopfschüttelnd ging ich an ihnen über dem Schulhof vorbei. Heute war ein recht stürmischer Tag doch ich hatte das Gefühl, dass sie sich nicht wirklich da hinstellte, wo es am geschütztesten war. Schwuppdiwupps, da wehte ein Windchen und schon war der Minirock oben und die nackten, nur mit Tanga bedeckten Hinter ganz aus Versehen entblößt.

„Ihr Ausschnitt ist genauso tief wie der Rock hoch ist", murmelte Melli stirnrunzelnd, als ich bei meinen Freunden ankam. Ihre Blicke waren genau wie die, aller anderen angeekelt auf die Mädels gerichtet und sie beachteten mich gar nicht.

Vor den Augen aller Schüler und Eltern, die ihre Kinder zur Schule brachten, standen die zwei da und posierten. Tanja ließ ganz aus Versehen eine Haarklammer fallen, so dass sich beide bückten und ihr Hintern nun perfekt in Richtung des Schulleiters gerichtet waren, der fuchsteufelswild aus der Eingangstür gestürmt kam.

Wahrscheinlich hatten sich irgendwelche Elternteile beschwert, was nun wirklich kein Wunder war. Die Schüler waren das ja nun halbwegs gewöhnt.

Ein schadenfrohes Grinsen bildete sich auf meinem Gesicht. Das wird Ärger geben.

„In mein Büro, aber sofort", zischte er rot angelaufen und versuchte sich zu Beherrschen.
„Wieso?", fragten die zwei synchron und kamen, wie ein Popstar mit einem Haar- und Hüftschwung nach Oben.
„Weil ihr euch da jetzt Umziehen werdet und-"
„Warum sollten wir?", fragte Janine und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Press sie noch ein klein bisschen doller nach oben und man sieht deine-"

Ich unterbrach mich, als sich die geschockte Blickes von meinen Freunden auf mich richteten und Xavier begann loszuprusten.

„Hab ich laut gedacht?", fragte ich peinlich berührt.

Lachend nickte Felix. Mit glühenden Wangen drehte ich mich wieder zu der Show, die sich vor uns abspielte. Ursprünglich eine Twerkshow wurde es mehr und mehr zu einer Komödie.

„Das ist kein Bordell, das ist eine Schule! Wenn ihr euch nicht sofort umzieht-"
„Was soll dann sein?", unterbrach Tanja den Schulleiter erneut.
„Dann werdet ihr verwiesen", drohte er außer sich vor Wut. Die Augen der Beiden weiteten sich entgeistert, als wäre ein Schulverweis das Unvorstellbarste der Welt, wenn man fast nur in Unterhose zur Schule kam.
„Aber das können sie doch nicht machen!"
„Und wie ich das kann!", schimpfte er mit verzerrtem Gesicht.

Wie brave Schoßhündchen kamen sie schließlich hinter ihm her getrottet.

„Habt ihr nicht gleich Unterricht?", wandte sich der Schulleiter sauer an die starrende Menge, ehe er gefolgt von den beiden im Schulgebäude verschwand.

Auch die Schülermasse machte sich langsam auf den Weg nach drinnen und in die Klassenzimmer.

In der ersten Stunde schrieben wir einen unagekündigten Französischtest und ich war froh, gelernt zu haben. Zur Abwechslung nervte uns die Anwesenheit von den zwei Schulzicken, die vermutlich gerade ein ausführliches Gespräch mit dem Direktor hatten, nicht. Der Tag verging, wie jeder Andere, bis auf die Tatsache, dass ich mich ständig von meinen besten Freunden beobachtet fühlte, wenn ich auch nur ein Wort mit Xavier wechselte.

Als es dann nach der achten Stunde endlich zum Schlschluss klingelte und ich mich eigentlich auf den Weg nachhause machen wollte, hielt Xavier mich auf.

„Hey, willst du vielleicht gleich mit mir shoppen gehen? Wegen dem Ball"

Automatisch hoben sich meine Mundwinkel. Ich hatte noch nie einen Jungen abgesehen von Felix erlebt, der freiwillig shoppen ging.

„Du willst mit mir shoppen gehen?"
„Naja, du brauchst doch noch ein Kleid, oder?"

Er kratzte sich am Nacken und sah mich abwartend an.

„Ja, eigentlich schon"
„Okay, wollen wir gleich?"
„Ja, ich muss nur noch Geld von zuhause holen. Mum hat schon was bereit gelegt, als der Ball angekündigt wurde. Warte mal- Kenneth!", rief ich, als ich meinen Bruder sah.

Mit einer kurzen Handbewegung, die Xavier signalisieren sollte, dass er mir folgen sollte, gingen wir auf ihn zu.

„Was willst du denn schon wieder?", fragte er mit zusammengekniffenen Augen an Xavier gerichtet.
„Wir wollten fragen, ob du uns mitnehmen kannst", antwortete ich für ihn.
„Meinetwegen", murrte er und wir stiegen ins Auto.
„Wieso eigentlich?", fragte er beiläufig, während der kurzen Fahrt.
„Wir gehen shoppen", meldete sich nun auch Xavier zu Wort. Er räusperte sich und fügte noch hinzu: „Und müssen erst zu euch nachhause um das Geld für das Kleid abzuholen"

„Oh Gott, tu dir das nicht an", erwiderte Kenneth.
„Hm, was?"
„So sehr du mich auch nervst, das Schicksal wünsche ich keinem. Mein Beileid, Kumpel"

Inzwischen waren wir da und stiegen aus. Kenneth warf mir den Autoschlüssel zu, klopfte Xavier nochmal bemitleidend auf die Schulter, ehe er sich abwand und ins Haus ging. Ich folgte meinem Zwilling mit Todesblicken und holte schnell das Geld raus, während Xavier immer noch hilflos vor'm Auto stand.

„Was meinte er?", fragte er, als ich mit Portmonee in der Hand nach draußen kam.
„Ach nichts", antwortete ich grinsend.

Verwirrt zog er die Augenbrauen zusammen und wir fuhren los. Die nächste Mall war nicht weit entfernt.

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Hey Leudis, ich weiß, das ist heute ein besonders kurzes und ereignisloses Kapitel, aber ich bin jetzt für eine Woche im Urlaub. Ich werde natürlich trotzdem versuchen so gut es geht zu updaten, aber stellt euch darauf ein, dass in dieser Woche nicht jeden Tag ein Kapitel online kommt und wenn dann auch nur spät abends oder erst nach null Uhr wenn der nächste Tag angebrochen ist. Habt noch einen schönen Montag... Mein Beileid an die, die gerade nicht Sommerferien oder so haben.
Eure Mavie

Sweet Lovin'Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang