Oneshots Fußball boyxboy

34) Kimmich & Neuer

POV Joshua Kimmich:

Gott, war ich nervös! Warum? Heute war das erste Training in meinem neuen Verein. Beim FC Bayern München! Würden sie mich gut aufnehmen? Und vor allem, könnte ich meine Gefühle kontrollieren? Das waren die Fragen, die mir durch den Kopf gingen. Denn ich musste ab jetzt mit meinem großen Schwarm zusammen spielen. Manuel Neuer!

Ja, ich bin schwul und stehe total auf den besten Torhüter der Welt! Trotzdem hatte ich natürlich das Angebot angenommen. Ab heute war ich Teil einer der besten Fußballmannschaften der Welt. Wer könnte denn schon so ein Angebot ausschlagen? Ich wollte mich beweisen und alles dafür geben, einen Stammplatz zu bekommen. Das war jetzt mein großes Ziel.

Ich schaute noch einmal in den Spiegel, atmete einmal tief durch, schnappte mir meine Trainingstasche und verließ mein Haus. Ich fuhr zum Trainingsgelände und begab mich in das große Gebäude, um meinen Trainer zu treffen. Meine Hände begannen zu schwitzen. Doch ich versuchte mich zu beruhigen und klopfte an die Tür.

Freundlich wurde ich begrüßt. Dann machte er mich mit dem Trainingsgelände bekannt und stellte mich schließlich der Mannschaft vor. Da war er! Manuel Neuer! Direkt vor mir! Und er sah in der Realität noch besser aus als im Fernsehen! Scheisse, alles begann zu kribbeln, doch er musterte mich nur kritisch und mir wurde ganz komisch.

Es fühlte sich so an, als würde er mich komplett ablehnen wollen. "Soll das ein Scherz sein?!" - fragte er da in die Runde und ich hatte Angst,  was jetzt noch hinterher kommen sollte. Meine Angst sollte sich bestätigen. "Einen Zwerg für das defensive Mittelfeld oder die Abwehr?!" - jedes einzelne seiner Worte versetzte meinem Herzen einen derben Stich.

Ich konnte doch auch nichts für meine Körpergröße! Aber seine Worte ließen auch Wut in mir hochkochen. Dem würde ich schon zeigen, dass der FC Bayern nicht ohne Grund mir ein Angebot gemacht hatte. Phillipp Lahm sah mir wohl an, dass mich Manuel's Worte nicht kalt ließen und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. "Mach dir nichts draus, zeig ihm einfach, dass er sich geirrt hat."

Ich lächelte Phillipp an und nickte. Dann begann das Training und es lief sehr gut für mich. Immer wieder merkte ich Manuel's Blicke auf mir und das spornte mich nur noch mehr an. Als alle anderen den Platz schon verließen, da der Trainer das Training beendete, blieb ich noch eine ganze Weile. Erst eine Stunde nach den anderen beendete auch ich mein Training.

So machte ich es in den folgenden Wochen immer und ich hatte das Gefühl, dass ich immer besser wurde. Doch Manuel sah es anscheinend anders. Immer wieder schmiss er mir gehässige und schmerzende Kommentare an den Kopf. Was zum Teufel hatte er nur gegen mich? Ich hatte ihm doch gar nichts getan, ganz im Gegenteil, ich war immer nett zu ihm, trotz seiner Kommentare.

Das beschäftigte mich sehr, denn es tat einfach nur weh. Jeden Abend weinte ich mich in den Schlaf. Aber es schürte auch die Wut in mir und daraus zog ich meine Kraft weiter zu machen. Dann kam das erste Pflichtspiel. Zu meinem eigenen Entsetzen lief es alles andere als gut für mich. Ich machte einen riesigen Fehler, der auch gleich zu einem Gegentor führte.

Natürlich gab das Manuel recht und er machte mich hinterher so richtig fertig. Dabei war es nur ein einziges Gegentor! Auch hatte ich den Fehler mindestens wieder doppelt gut gemacht, denn ich hatte sogar selber ein Tor geschossen und drei super Vorlagen geliefert. Davon führten sogar direkt zwei zu weiteren Toren und wir gewannen das Spiel mit 4:1.

"Manuel verdamt! Jetzt ist aber Schluss! Wir haben gewonnen und Joshua hatte einen großen Anteil an diesem Sieg!" - brüllte Philipp Manuel entgegen und erstickte so Manuel's Hasstiraden gegen mich. Philipp lächelte mich an und klopfte mir wie so oft aufmunternd auf die Schulter. "Mach dir nichts draus. Ich weiß nicht, was der hat. Du hast unglaublich gut gespielt."