35) Durm & Draxler

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POV Erik Durm:

"Schatz, ich bin wieder da!" - rief ich durch den Flur, nachdem ich die Haustür hinter mir geschlossen und meine Tasche abgestellt hatte. Völlig überraschend war Julian gestern bei mir aufgetaucht. Er würde dieses Wochenende nicht spielen, denn irgendwie war er nicht in Form und Tuchel hatte nichts dagegen, dass er zu mir nach Frankfurt kam.

Jetzt stutzte ich dann doch. Eigentlich hätte Julian direkt hinter mir gestanden, doch es war rein gar nichts zu hören. "Juli?" - fragte ich erneut, doch wieder nichts. Nachdem ich auch Jacke und Schuhe abgelegt hatte, ging ich ins Wohnzimmer und jetzt schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Im Fernsehen lief 'Ducktales' und Juli lag eingekuschelt in eine Decke auf der Couch und schlief.

Er schlief eigentlich nie tagsüber! Langsam ging ich zum Sofa herüber und strahlte ihn noch eine kurze Weile an, ehe ich mich vor die Couch kniete, ihm eine Haarsträhne aus der Stirn strich und ihm einen Kuss auf diese setzte. Dabei verbrannte ich mir beinahe meine Lippen. Er glühte! "Erik?" - hauchte er schwach, öffnete aber nicht seine Augen.

"Ja Schatz, ich bin hier." - "Mir ist kalt." - "Juli, du hast Fieber." - "Mir ist so kalt." - ich seufzte einmal auf und hob ihn dann auf meine Arme. Sofort kuschelte er sich ganz eng an mich und ich brachte ihn ins Schlafzimmer. Dort legte ich ihn ins Bett und deckte ihn zu. "Besser?" - "Nein. Immer noch kalt." - sagte er mit bebender Stimme. Shit! Jetzt hatte er auch noch Schüttelfrost.

Sofort lief ich wieder ins Wohnzimmer und holte auch die Decken von dort. Anschließend machte ich ihm noch eine Wärmflasche und legte schon einmal das Fieberthermometer bereit. Solange er Schüttelfrost hatte, nutzte es sowieso nichts, Temperatur zu messen. Julian schlief unruhig weiter und erneut seufzte ich auf. Dann ging ich in die Küche und machte ihm einen Tee.

Als ich zurück ins Schlafzimmer kam, lag Julian völlig bloßgestrampelt da, die Wärmflasche auf dem Boden. "Schatz, du..." - "Viel zu warm." - hauchte er und erneut entwich mir ein Seufzer. Das war dann wohl der Zeitpunkt, an dem ich die Temperatur messen sollte. Doch als das Thermometer endlich piepte, erschrak ich. Fast 41° C! Sofort lief ich ins Bad und machte zwei Handtücher und einen Waschlappen mit kaltem Wasser nass.

Dann legte ich ein Badetuch unter Juli's Beine und wickelte die nassen Handtücher um seine Waden und legte den Waschlappen auf seine Stirn. Anschließend lief ich in die Küche und holte zwei Tabletten Paracetamol und ein Glas Wasser. "Hier Schatz, nimm bitte diese Tabletten." - "Will nicht. Keine Tabletten." - "DOCH JULI! Du hast fast 41° Fieber. Du nimmst jetzt bitte diese Scheiss-Tabletten verdamt!"

Er sah mich leicht erschrocken an, erkannte dann aber die Angst in meinen Augen und fügte sich. Ich kontrollierte noch einmal, ob er sie auch wirklich geschluckt hatte und machte noch einmal die Handtücher frisch. Dann rief ich Marco an. "Hey Erik! Na, wie ist es so mit Julian?" - fragte er gleich schelmisch ins Telefon. "Du Marco, dass wird morgen nichts mit unserem Pärchenabend." - "Aber warum? Leidet Julian so sehr an Liebesentzug?"

"Nein man! Er hat fast 41° Fieber!" - "Ach du Scheisse! Deshalb war er wohl so ausser Form." - ich zuckte nur mit den Achseln. Erst dann wurde mir klar, dass Marco das ja nicht sehen konnte. "Kann sein. Das wird jetzt eine lange Nacht. Tut mir leid Marco." - "Schon gut, Mario und ich verstehen das. Wir sehen uns trotzdem morgen. Bis dann."

Auch ich verabschiedete mich und atmete tief durch. Dann wechselte ich erneut die Handtücher und maß noch einmal die Temperatur nach. 39,6°C! Aber wenigstens ging die Temperatur in die richtige Richtung. Aber es wurde eine verdamt lange Nacht für mich. Ich konnte einfach nicht schlafen, solange die Temperatur dermaßen hoch war. Erst in den frühen Morgenstunden legte ich mich dann zu Julian.

Als dann mein Wecker ging, war ich natürlich total gerädert. Doch das erste, was ich tat, war bei Juli die Temperatur zu messen und erneut seufzte ich auf. Erneut fast 40°C! Ich holte wieder zwei Tabletten Paracetamol und machte die Wadenwickel neu. Dann rief ich meinen Trainer an. "Nicht absagen Erik." - hauchte Juli und ich musste grinsen.

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