Interrogation

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Ich wurde befragt. Ganz normal. Wobei, was hieß hier normal? Ich wurde noch nie befragt, aber so hatte ich es mir immer vorgestellt. Es war nicht anders als im Film. Dennoch musste ich aufpassen. Ich wusste nicht was Chanyeol sagte, oder verheimlichte, aber mein Entschluss stand fest, ich würde uns hier rausholen.

Sobald ich an ihn dachte bekam ich Herzrasen. Einerseits vor Angst, aber andererseits auch von etwas anderem. Was genau es war, konnte ich nicht sagen, aber es wärmte mich und beruhigte mich.

Der Polizistin sagte ich, dass Chanyeol normal und gesellig sei. Er habe eine ganz leichte Schizophrenie und wollte eher anderen helfen, als sie zu verletzen, und andere über sich selber stelle.

Sie räusperte sich, „Okay... aber woher kommen dann diese Schnitte in ihrem Gesicht?"

Oh Mist. Die hatte ich fast vergessen. „Die? Oh ähm das ist eine Verletzung aus der Vergangenheit."

Sie hob eine Braue. „Die sind aber frisch", ihr Blick durchsuchte die Akten, „Laut des Psychos, war er es."

Ich seufzte auf. „Der Psycho hat einen Namen." Jetzt räusperte ich mich, „Das stimmt nicht. Er denkt, dass meine... Depressionen durch ihn entstanden sind, obwohl ich diese schon seit Jahren habe. Deswegen will er mich schützen indem er sich selbst hinten anstellt und sich scheinbar auch verhaften lässt."

„Sie wurden als vermisst gemeldet. Der Vermieter Ihrer Wohnung sagte, dass Sie seit mehreren Tagen nicht mehr dort waren. Hat er sie entführt?"
Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Ich war auf einer Party und betrunken... Chanyeol hat mich mit zu ihm nach Hause genommen um sicher zu gehen, dass es mir gut geht. Die letzten Tage bin ich dort geblieben, weil es mir nicht so gut ging..."

Bitte lass es sie glauben! Bitte lass es sie glauben!

Äußerlich versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen, doch innerlich tobte ein Sturm in mir. Es fehlte nicht viel, dass ich anfing unruhig hin und her zu rutschen.

Die Polizistin schüttelte den Kopf. „Ihre Aussagen widersprechen denen von Herrn Park ungemein.", sie beugte sich zu mir, „und laut Ihres Gesprächs im Auto, sind sie nicht bei der Wahrheit geblieben."

Nichts anmerken lassen!

„Ich weiß nicht, wovon er da gesprochen hat. Ich... ich habe starke Gefühle für ihn und kann nicht ohne ihn leben. Deshalb meinte ich das."

Ihr Blick wurde ernst. „Das hat sich für mich allerdings anders angehört. Bitte, sie müssen an sich denken und nicht so jemanden schützen. Er hat bereits zwei Menschenleben auf dem Gewissen. Laut seiner Aussage..."

Ich seufzte, „Ich habe ihnen doch gesagt, dass er versucht, mich zu schützen. Er sieht nicht ein, dass mein Zustand ohne ihn schlechter wird. Er denkt das Gegenteil und will daher, dass ich vor ihm ‚beschützt' werde, obwohl er damit nur das Gegenteil bewirk!"

Sie nickte und erhob sich. „Ich werde Ihre Aussagen weitergeben." Sie brachte mich in einen Aufenthaltsraum. „Kaffee?"

„Nein danke", ich schaute mich um. „Okay, falls sie was brauchen, sagen sie Bescheid."
Ohne was zu erwidern, setzte ich mich. Ungeduld machte sich in mir breit und ich versuchte mich auf die spärliche Einrichtung in diesem Raum zu konzentrieren und mich so abzulenken. Nach gefühlten drei Sekunden gab ich es auf. Hier war nichts was auch nur halbwegs Aufmerksamkeit verdiente, also hing ich meinen Gedanken nach.

„Kommen sie.", ich schreckte hoch und schaute ins Gesicht der Polizistin. „Wir bringen ihn jetzt her. Direkte Konfrontation ist wichtig für die Ermittlung."

Ich nickte. Hätte ich was sagen wollen, wäre es ihnen womöglich egal gewesen. Ihre Aussage ließ keine Widerrede zu.

Die Tür wurde geöffnet und mein Herz rutschte mir in die Hose. Chanyeol sah übel zugerichtet aus. Würde er nicht geführt werden, könnte er vermutlich nicht einmal mehr stehen. Er schwankte und hatte kleine aufgeplatzte Stellen im Gesicht und an den Händen. Sein rechtes Auge war blau.

Hell to Heaven -B.BH x P. CYWhere stories live. Discover now