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Tränenüberströmt und zitternd lag ich unter ihm. Verwirrung mischte sich unter meinen Schmerz. Spielte er nur mit mir... oder wusste er wirklich nicht wer ich war? Rei war aschfahl und zog sich vorsichtig aus mir, ich wimmerte.

„Oh mein Gott, was hab ich getan?!", er starrte mich geschockt an. Ich zog zitternd meine knie an meinen Oberkörper und versuchte mich aus den Fesseln zu winden. Übelkeit kam in mir hoch und schwarze Punkte tanzten im immer wilderen Tango vor meinen Augen.

„Scheiße, es tut mir so leid...", ich spürte wie er die Fesseln löste und mich an seine warme Brust zog. Ich zuckt leicht zusammen und fiel ins tiefe Schwarz, dann nahm ich nichts mehr wahr.

+++

Mit heftigsten Unterleibsschmerzen und einem pochenden Schädel wachte ich auf. Ich war alleine, aber ich hatte einen dicken Pullover und eine Jogginghose an. War er das gewesen? Was war auf einmal mit ihm los?

Ächzend stand ich auf und humpelte ins Wohnzimmer auf der Suche nach Rei. Ich erstarrte als ich sah, wie dieser sich grade mehr als eine gesunde Dosis Tabletten in den Mund steckte und sie runterspülte. „W-was m-machst du d-da...?", ich zitterte. Wenn er starb... dann war ich wieder alleine. Das wollte ich nicht...!

„Dich schützen Kleiner...", er schaute zu mir. „A-aber das waren zu viele...!" Er lächelte sanft, „Ich weiß Kleiner... ich weiß". Ich weitete meine Augen. „A-aber du stirbst dann doch!"

Er kam auf mich zu und hob seine Hand. Schnell kniff ich meine Augen zu und bereitete mich auf den Schlaf vor. Doch dieser kam nicht, stattdessen tätschelte er meine Schulter leicht. „Richtig... es dürfte dir gelegen kommen, nachdem was ich dir angetan habe...", er legte sich aufs Sofa. Ich stellte mich vor ihn. „Ü-übergib dich! B-bitte...", „Warum? Damit ich dir wieder wehtue?", er erhob sich und ging ins Schlafzimmer. Doch bevor er abschließen konnte, packte ich ihn und zerrte ihn ins Bad. Ich drückte ihn vor der Kloschüssel auf den Boden, „I-ich will n-nicht dass du stirbst!"

„Aber warum?", er drehte sich zu mir und hob meinen Pulli an. Er wurde noch blasser als er ohnehin schon war. „Nachdem ich all das hier gemacht habe?"

Ich schnaubte und drehte seinen Kopf zurück zum Klo. „Mach jetzt!", fauchte ich. Aus irgendeinem unbestimmten Grund wusste ich, dass er mir nichts antun würde.

Rei seufzte und steckte sich dann endlich seinen Finger in den Hals. Er übergab sich hustend ins Klo und ich sah die teilweise noch ganzen Tabletten dort drinnen landen. Erleichterung machte sich in mir breit. Als Rei nicht mehr würgte, half ich ihm hoch und wischte seinen Mund sauber, anschliessend gab ich ihm einen Becher voll Wasser.

Rei ließ es über sich ergehen, wand sich dann aus meinem Griff und ging zurück ins Schlafzimmer. Ich fuhr mir durchs Gesicht und mein Blick glitt zum Spiegel. Erschrocken wich ich zurück. War ich das? Bleich und abgemagert. Die Augen in einem matten Braun. Verwahrlost.
Schnell wandte ich meinen Blick wieder ab und folgte Rei. Dieser lag im Bett und schlief, er wirkte so friedlich...

Vorsichtig deckte ich ihn zu und strich durch seine Haare. Er murrte leise. Er ist schön... und wie alle anderen vor ihm...

Schnell ging ich zurück ins Wohnzimmer und fing an aufzuräumen, falls er wieder zu Sinnen kam, wollte ich nicht noch mehr Ärger verursachen. Ich wurde aus meinem Fluss gerissen, als ich einen dumpfen knall hörte, dann schnelle Schritte und wenige Sekunden später, wie sich jemand übergab.

Schnell stellte ich den Besen weg und eilte zum Bad. Leise klopfte ich am Rahmen und trat ein. „A-alles okay?", Rei sah auf und nickte schwach. Er erhob sich und spülte ab, setzte sich dann auf den Klodeckel. Ich nahm einen Waschlappen und wischte wieder vorsichtig über seinen Mund, doch er drückte mich leicht weg. „Geh, bevor ich wieder zum Psycho werde...", doch ich schüttelte den Kopf und zog ihn ins Schlafzimmer, wo ich ihn aufs Bett drückte. „Was machst du...?", er war sichtlich verwirrt. „Du sollst dich ausruhen...", „Dann geh... wenn ich aufwache kann ich wieder anders sein und ich will dich nicht wieder verletzen..."

Ich senkte meinen Blick, „M-mir egal...", „Nicht egal...", er schaute auf seinen Schoß, „ich bin zu nichts zu gebrauchen, außer Menschen in meinem Umfeld zu verletzen."

„A-aber.. i-ich mag dich..."

„Nach alldem was ich dir angetan habe?!", schrie er mich an. Dann brach er zusammen, „das verdienst du nicht..."

Verwirrung breitete sich in mir aus. „R-Rei... b-beruhig dich b-bitte...", er hob seinen Kopf an und schaute mich mit vor Tränen schimmernden Augen an. „Ich bin nicht Rei. Ich heiße Chanyeol."

Hell to Heaven -B.BH x P. CYNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ