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Ich wurde durch ein Rütteln wach, schwach öffnete ich meine Augen. Mein Kopf tat weh vom vielen Weinen und meine Augen brannten. „Guten Morgen Kleiner...", Rei lächelte.

Ich schloss meine Augen wieder. Er ist nett... lässt mich in seinem Bett schlafen und gibt mir Essen und Trinken... aber warum ist er gleichzeitig so böse?

„Nicht wieder einschlafen Kleiner", vernahm ich seine Stimme und schaute ihn dann wieder an. „Hast du Hunger?", er stand auf.

Ich setzte mich auf und zischte leise wegen meiner verbrannten Haut. Es tat so unglaublich weh! Zögernd nickte ich als Antwort auf seine Frage. „Dann mache ich dir die Pfannkuchen von gestern warm", er ging raus.

Ich blieb sitzen und schaute an mir herunter. Aua..., Tränen traten wieder in meine Augen, doch ich zwang sie zurück. Jetzt nicht. Ich schaute zum Fenster. Dicke rote Vorhänge ließen kaum einen Sonnenstrahl hindurch. Wie lange war ich schon hier? Zwei Tage? Oder waren es schon zwei Wochen? Mein Zeitgefühl war komplett verloren gegangen. Wann ich wohl gehen durfte...

„Kleiner... kommst du?", hörte ich Reis Stimme aus dem Wohnzimmer. Ächzend stand ich auf, zog wieder seine Pullover an und ging langsam, vom Schmerz etwas gebeugt, zu ihm.

„Da bist du ja, lass es dir schmecken", er deutete auf meinen Teller, der voll mit Pfannkuchen war. Ich setzte mich und fing dann doch an zu weinen. Die Schmerzen waren einfach zu stark.

Plötzlich spürte ich seine Hand auf meiner, „Kleiner... machen dich Pfannkuchen traurig?"
Meinte er das grade ernst? Ich schüttelte meinen Kopf. „Was ist denn dann?", er streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken. „I-ich habe Sch-Schmerzen", ich unterdrückte den Drang, meine Hand wegzuziehen.

„Sag das doch...", er stand auf und ging ins Bad. Ist das nicht offensichtlich? Ich nahm schnell meine Hand vom Tisch, kurz bevor Rei mit einer Tube in der Hand wieder kam. „Hier... das dürfte helfen"

Ich nahm die Tube, doch Rei entriss sie mir förmlich wieder. „Ich mache das...", er zog mir den Pulli aus, kniete sich vor mich und machte sich etwas auf die Finger. Dann fing er an die Creme sanft auf meiner Haut zu verteilen.

Es brannte erst höllisch und ich zischte auf, erneut bahnten sich Tränen ihren Weg über meine Wangen nach unten. „So... gleich dürfte es besser sein, guten Appetit", er setzte sich wieder. Ich spürte schon, wie das Brennen nachließ und angenehmer Kühle Platz machte. Etwas entspannter fing ich an zu essen.

Als ich fertig war, nahm er meinen Teller und brachte ihn weg, „Hat es dir geschmeckt?", er kam wieder. Ich nickte stumm, traute mich nicht, ihn anzusehen. „Mach den Mund auf, wenn ich dich was Frage!", ich zuckte zusammen, „T-tut m-mir leid...", „Sollte es auch...", er lächelte wieder, „Wenn du möchtest, darfst du Fernsehen."

Ich schüttelte den Kopf. „Was möchtest du dann machen Kleiner?" Ich schaute auf, „N-nach H-Hause...". Reis Miene verdunkelte sich, „Das geht nicht", „W-warum nicht?", er kniete sich wieder vor mich. „Weil ich es sage, verstanden?", er meinte es ernst und ich nickte nur. „Wie heißt das?", ich wurde blass und antwortete schnell, „V-verstanden ...", „Geht doch", er tätschelte mein Bein. Ich zuckte zusammen und machte mich kleiner, als er seine Hand dort liegen ließ und mich durchdringend anschaute. „Also... was möchtest du gerne machen? Kartenspielen, Filme gucken, was du willst Kleiner", ich schluckte, „W-wann d-darf i-ich gehen?"

Er verstärkte seinen Griff, „Jetzt noch nicht, mal schauen wann." Ich zuckte leicht und schaute auf seine Hand, „W-warum b-bist du a-auf einmal s-so?" Sofort lockerte er seinen Griff, „Wie bin ich denn?", er lächelte. „D-du warst anfangs s-so n-nett...", ich flüsterte nur noch.

„Soll das heißen ich bin jetzt nicht mehr nett?", skeptisch hob er eine Braue. Ich nickte schwach. „Wenn du meinst...", er stand auf, packte mich und schleifte mich hinter sich her. „Dann zeig ich dir jetzt mal wie ich bin, wenn ich nicht nett bin..."

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Hell to Heaven -B.BH x P. CYWhere stories live. Discover now