Despair

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Er weinte, und zwar bitterlich. Es war eine Qual seine Gefühle so zu spüren und nichts dagegen tun zu können, da ich selber derjenige war, der Schuld an diesem ganzen Chaos war.
Seufzend widmete ich mich den Lebensläufen.
Ja auch im Himmel gab es Papierkram zu tun. Die Entscheidung, wer im Himmel was zu tun hatte, wurde so getroffen. Es gab allerlei und Engel waren nur ein kleiner Teil davon.

Baekhyun war eingeschlafen, aber das hielt nicht lange. Knappe neun Stunden später wurde er wieder wach und fing erneut an zu weinen.
Ich fuhr mich aufseufzend durchs Gesicht und legte die Unterlagen weg, erhob mich und tauchte einen Bruchteil später neben Baek in seinem Zimmer auf.

Zu aller erst bemerkte er mich nicht. Zusammengekrümmt lag er auf dem Bett und winselte vor sich hin.
„Kleiner, wir müssen reden", erhob ich sanft meine Stimme. Doch Baekhyun erschrak dennoch und zuckte hoch. Sein Blick erhellte sich einen Augenblick nur, dann wurde er wieder trüb. „G-geh bitte", er setzte sich hin und rieb sich seine verweinten Augen.

„Kleiner, können wir reden?", ein leichter Stich durchfuhr mich, als ich mich seiner Bitte widersetzte.
„I-ich will n-nicht mit dir reden... g-geh einfach", er hatte sich von mir weggedreht und saß dort auf del Bett, wie ein Häufchen Elend.
„Nein ich kann nicht gehen... liegt es an mir? Habe ich dich überfordert? Bitte rede mit mir...", die Stiche wurden stärker und ich fasste mir unbewusst an die Brust.

„Geh jetzt!", er wirbelte zu mir herum und schrie mich an. Er wirkte so unendlich verzweifelt...
„Ich werde nicht gehen, bis du mir nicht gesagt hast, was los ist." Ich beharrte auf meiner Absicht und die Schmerzen wurden schlimmer.

„B-bitte...", er wimmerte nun nur noch und zog seine Knie an seine Brust. Ich wollte erneut etwas sagen, doch der Schmerz haute mich beinahe um, sodass ich taumelte.
„Baek-", ich stockte, er war in sich zusammengesunken, bewusstlos.

Scheiße scheiße scheiße!

Sofort war ich an seiner Seite und legte ihn hin, sowie seine Beine hoch. Trauer erfüllte mich und ich strich ihm kurz über den Kopf. Das war alles meine Schuld... warum wurde ich nur zum Engel gemacht?

Ich fuhr mir durchs Gesicht und ging dann in die kleine Küche um Baekhyun etwas Brühe zu kochen.

Nach zehn Minuten spürte ich seine Anwesenheit. Ich schaute in den Flur und sah, wie er im Bad verschwand.

>Nur ein Schnitt... dann bin ich keine Last mehr<

Vor Schreck ließ ich den Löffel fallen und tauchte keinen Augenblick später vor Baekhyun im Bad auf. Sofort entriss ich ihm die Klinge während sich Tränen in meinen Augen sammelten. „Du... wolltest es nicht wirklich machen oder?", meine Hände zitterten wie Espenlaub und meine Stimme war heiser.

Baekhyun erwiderte nichts, senkte nur schuldbewusst den Blick und nahm mir die Klinge wieder aus der Hand um sie im Schrank zu verstauen.

„Ich möchte, dass du mit mir redest Baekhyun."
„Ich will nicht reden."

Seufzend stand ich auf, wollte ihn erst umarmen, bekam dann aber doch Angst, dass er Panik bekommen könnte.
Ich ging aus dem Bad und fühlte mich gut dreißig Jahre älter. Ich verstand nicht, warum er mir nicht vertrauen konnte. Es war alles so neu für mich, und dennoch hatte ich das Gefühl, dass das Engeldasein überhaupt keinen Unterscheid machte zu vorher.

>Zum Glück hat er die anderen Narben nicht gesehen. Wie könnte ich ihm jemals wieder in die Augen schauen wenn er es wüsste? Ich bin so feige...<

Schlagartig war alle Farbe aus meinem Gesicht gewichen und ich fand mich zitternd auf dem Boden wieder. Mit den Gedanken wurde das erste Mal auch ein Bild übertragen...

Hell to Heaven -B.BH x P. CYWhere stories live. Discover now