Ache

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Ich wachte auf, als sanfte Hände durch meine Haare fuhren. „Du bist zu gut für diese grausame Welt", hörte ich Chanyeols leise Stimme wispern. Ich öffnete meine Augen zögerlich, nun davon ausgehend, dass er in seinem „guten" Zustand war. „D-du l-lebst w-wirklich noch!", Tränen stiegen in meine Augen und ich setzte mich auf.

„Kleiner... Weine nicht...", er zog mich vorsichtig in seine Arme und ich vergrub meinen Kopf an seiner Brust. Ein leichter Geruch ging von ihm aus. Ich konnte es nicht beschreiben aber es fühlte sich an als wäre ich zu Hause, jedes Mal wenn ich diesen wahrnahm.

„I-ich ha-hatte Angst!" Ich schniefte und drückte mich an ihn. „Aber warum denn?", seine Hand fand sich erneut in meinen Haaren wieder. „I-ich will d-dich n-nicht verlieren", meine ausgesprochenen Worte machten mir bewusst, wie wahr es doch war. Er bedeutete mir viel. Wie er es geschafft hatte wusste ich nicht... aber jetzt war es nun mal so und ich würde mein Bestes geben, ihn bei mir zu halten. Lebend.

„D-du darfst n-nicht sterben", schniefend schaute ich zu ihm auf. „Und du darfst nicht bleiben", entgegnete er und wischte meine Tränen von den Wangen.

Schnell schaute ich weg, „M-mir egal..."

Chanyeol seufzte, „Ich kann dich nicht schützen wenn du bleibst."

Urplötzlich fing mein Herz an zu rasen. Er wollte mich schützen... hieß das, dass er mich mochte?
Zwei starke Arme umschlossen mich und ich seufzte tief. „Ich h-hab dir gesagt, d-dass e-e-es mir egal i-ist wenn ich st-sterbe... Hauptsache i-ich bin b-bei dir."

Diesmal seufzte er, „Du bist verrückt...", leicht nickte ich. Das wusste ich doch selbst...
„Möchtest du was essen", er stand auf und hob mich hoch. Schnell klammerte ich mich an ihn, „D-darf ich denn?"

„Natürlich...", er ging mit mir auf dem Arm in die Küche und öffnete den Kühlschrank. „Hier", er drückte mir einen Smoothie in die Hand. Überraschenderweise ließ er mich nicht hinunter, sondern setzte sich mit mir auf dem Schoß.

Ich wurde knallrot und nahm ein paar kleine Schlucke. Zögerlich wagte ich einen Blick zu ihm. Er lächelte und vor Schreck verschluckte ich mich.
„Huch... aufpassen", er klopfte leicht auf meinen Rücken, „Ich möchte nicht Erste-Hilfe leisten müssen Kleiner"

Als endlich wieder Luft in meine Lungen strömte, ohne Himbeeren dabei, senkte ich meinen Blick. „T-tut mir leid", ich traute mich nicht ihn anzusehen. Hatte ich ihn verärgert? Würde er mich jetzt bestrafen?

„Schon okay Kleiner", er hob mein Kinn an und meine Augen trafen seine, „Du brauchst dich dafür nicht entschuldigen". Mein Herz tat einen Sprung und ich nickte leicht, wurde dann jedoch blass. „A-ah...! E-eh.. j-j-ja." Mist. Ich hatte schon wieder vergessen meinen Mund zu öffnen. Was würde er mir jetzt antun?!

Er ließ mein Kinn los und schaute weg.
Mist Mist Mist!
Zittrig trank ich meinen Smoothie leer.

Plötzlich erhob sich Chanyeol und setzte mich ab, dann ging er ins Wohnzimmer. Ich hab was falsch gemacht. Meine Hände zitterten stärker und ich fing an schneller zu atmen. 
Seine tiefe Stimme erklang, „Bitte bleib da! Ich will dich nicht verletzen!", er klang panisch und presste sich die Hände an den Kopf.

Ich hielt meinen Blick gesenkt und kämpfte mit mir selbst. Ich wollte- nein, ich musste ihm helfen!
„Nein... NEIN! Baekhyun... ich... ich werde wieder zu meinem anderen Ich! Lauf... bitte LAUF!", er sank auf die Knie. „Ch-Chanyeol!", ich hastete zu ihm und half ihm auf die Couch. „Bitte... schnell! Ich kann nicht mehr lange dagegen ankämpfen!", er packte meinen Arm und sah mich mit vor Panik geweiteten Augen an. Ich schluckte, „D-dann tu e-es n-nicht..."

Sein Grifft wurde eisern, ein gequältes Stöhnen entfloh seinen Lippen und dann sackte er einfach in sich zusammen. Seine Hand ließ von mir ab.

„Ch-Chanyeol?", flüsterte ich ängstlich.

„Woher kennst du meinen Namen?", er schaute auf. Der warme Glanz seiner Augen war dem kalten gewichen.

Oh...

„T-tut mir l-leid", ich verbeugte mich tief. „Woher kennst du ihn?!", er erhob sich und packte mich an den Schultern. „G-geraten...", „Lüg nicht so frech!", seinen harschen Worten folge ein harter Schlag ins Gesicht. Tränen stiegen in meine Augen, doch ich verbeugte mich erneut, die brennende Wange ignorierend. „T-tut m-mir leid..."

„Hab ich es dir etwa gesagt?", er hob seine Braue und schaute mich an. „J-ja...", meine Stimme glich einem Flüstern.

Chanyeol seufzte. „Hm... naja... ich werde es nicht mehr ändern können.", plötzlich wechselte sein Gesichtsausdruck. Er grinste breit und ich bekam Gänsehaut. „Aber wenigstens weißt du jetzt, welchen Namen du stöhnen musst..."

Hell to Heaven -B.BH x P. CYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt